Wasserschaden bei der Wasserwehr - Warum die Einsatzkräfte sich dringend neue Räumlichkeiten wünschen

Mit dem Bau einer neuen Lagerhalle für Hochwasser-Schutzwände sollen auch neue Räumlichkeiten für die Schönebecker Wasserwehr entstehen.
Das ist dringend notwendig, findet Wehrleiter Dirk Lindner.
Denn die alten Räumlichkeiten in der Tischlerstraße sind längst in die Jahre gekommen.

Schutz vor (Hoch-) Wasser gehört zum Geschäft der ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Schönebecker Wasserwehr.
Das besagt schon der Name.
Doch seit längerer Zeit haben die 28 aktiven Einsatzkräfte im eigenen Dienstgebäude in der Tischlerstraße mit Wasser zu kämpfen.
Und es sieht nach einem aussichtslosen Kampf aus.
Wehrleiter Dirk Lindner zeigt auf die Wasserschäden an der Decke der Umkleideräume.
„Hier nässt es beispielsweise durch, teilweise ist die Einsatzkleidung klamm und schimmelig.
„Eigentlich gibt es in unseren Sozialräumen überall Schäden.
Risse an den Wänden, Nässe an Boden und Decken.
Es ist ein Fass ohne Boden“, so Dirk Lindner.
Deshalb glaubt der Wasserwehr-Chef, dass eine Reparatur des alten Gebäudes, in dem bis 2011 noch die Feuerwehr Tischlerstraße untergebracht war, aussichtslos wäre.
Die Hoffnung der Einsatzkräfte: Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) will eine Lagerhalle für die Schutzwände auf dem Areal Magdeburger Straße/Blumenberger Bahn bauen (Volksstimme berichtete).
Mit der Lagerhalle sollen vor Ort auch Sozialräume für die Wasserwehr entstehen.
Nur wann das genau geschehen wird, ist noch unklar.
Im Stadtrat gab es zunächst einen Beschluss, der den Weg zum Bau der LHW-Lagerhalle ebnen sollte.
Stadtrat Holger Goldschmidt (FDP/Rettet die Altstadt) kritisierte dabei, dass der Beschluss so plötzlich auf der Tagesordnung stand.
„Er ist noch nicht durch alle Ausschüsse gegangen, im Bauausschuss war davon noch nicht die Rede“, so Goldschmidt.
Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) erklärte, dass diese kurzfristige Beschlussfassung damit zu tun habe, dass der LHW Anfang November das Bauvorhaben für 2019 konkretisiert habe.
Um das Areal an der Magdeburger Straße/Blumenberger Bahn zu beräumen – hierfür müssen Bäume gefällt, Gebäude abgerissen und Wellasbest beseitigt werden – müssen jetzt schnell Gelder her.
Denn obwohl die Halle vom LHW finanziert wird, hat die Stadt die Fläche in baufähigem Zustand zur Verfügung zu stellen.
Hierfür wird jetzt Geld aus dem städtischen Haushalt umgeschichtet, das eigentlich für einen neuen Damenumkleidebereich mit Toilettenanlage bei Union 1861 in der Magdeburger Straße gedacht war.
Steffen Behm (SPD-Fraktion) sagte dazu im Stadtrat:
„Ich sehe zwar die Notwendigkeit, dass auf dem Areal ein bebaubarer Zustand hergestellt werden muss.
Ärgerlich ist es aber schon, dass dafür die Maßnahme bei Union gestrichen wird.“
Bert Knoblauch antwortete dem Stadtrat:
„Ich kann die Bedenken verstehen.
Doch wir können den Sportverein nur vertrösten.
Der LHW muss mit der Lagerung anfangen können, dafür müssen wir in Vorlage gehen.“
Man werde versuchen, den Bau der Umkleidekabinen im kommenden Jahr umzusetzen.
Auch der Bau der Sozialräume für die Wasserwehr muss aus Stadtgeldern finanziert werden.
Mark Kowolik (parteilos) fragte im Stadtrat nach, wann dafür eine Beschlussvorlage komme.
Darauf bestätigte Knoblauch:
„Die Unterbringung in der Tischlerstraße ist nicht optimal.“
Ein konkretes Datum für einen Neubau habe man aber noch nicht.
Dirk Lindner nennt neben den Wasserschäden einen weiteren Aspekt, der für den Umzug der Wasserwehr spricht:
Das einzige Transportmittel der Wehr ist ein Sieben-Sitzer.
Bei 28 aktiven Kameraden sei man im Falle eines Einsatzes ständig am Pendeln zwischen den Sozialräumen in der Tischlerstraße und den neuen Lagerräumen für die Einsatzmittel in der Magdeburger Straße/Blumenberger Bahn.