Stadtentwicklungskonzept

Was ist ein integriertes Stadtentwicklungskonzept?

Ein integriertes Stadtentwicklungskonzept (kurz: INSEK, ISEK, SEKO etc.) stellt den Orientierungsrahmen für die zukünftige Entwicklung der Gesamtstadt dar und definiert dabei die langfristigen Entwicklungsziele und Handlungsschwerpunkte für alle in einer Stadtgesellschaft aktiv und passiv Handelnden. Ein integriertes Stadtentwicklungskonzept beschreibt somit eine in sich geschlossene Strategie für die künftige Entwicklung, die in der Regel einen Zeithorizont von 15 Jahren abbildet. Im Sinne des § 1 Abs.6 Nr. 11 Baugesetzbuch (BauGB) ist das integrierte Stadtentwicklungskonzept eine sonstige städtebauliche Planung und findet seine Rechtsgrundlage in § 171b BauGB. Seinem Rechtscharakter nach zählt das integrierte Stadtentwicklungskonzept zu den informellen Planungen. Unmittelbare bodenrechtliche Wirkungen treten nicht ein. Die Rechtslage ist vergleichbar mit der des Flächennutzungsplanes. Bei der Aufstellung von Bauleitplänen ist das beschlossene INSEK zu berücksichtigen.

Vorangegangene Stadtentwicklungskonzepte Schönebeck

Das gesamtstädtische Entwicklungskonzept für die Stadt Schönebeck (Elbe), ohne die Ortschaften Plötzky, Pretzien und Ranies, stellt derzeit das im Rahmen des Bundeswettbewerbs "Stadtumbau Ost" erarbeitete und im Jahr 2002 durch den Stadtrat beschlossene Stadtentwicklungskonzept (SEK) mit dem Schwerpunkt Wohnen dar. SEK 2002 >> (Link) Im Rahmen der Flächennutzungsplanung wurde das SEK im Jahr 2006 mit der "Expertise zu Wohnungsmarkt und Stadtumbau" aktualisiert und mit den Quartierskonzepten "Schönebeck Mitte 2" (2009) und "Schönebeck Altstadt" (2011) teilräumlich fortgeschrieben, jeweils untersetzt durch entsprechende Beschlussfassungen. Das Entwicklungskonzept bildete bisher in dieser Form die Grundlage für das Handeln von Politik, Wirtschaft und Verwaltung im Rahmen einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Stadtentwicklung sowie die Fördervoraussetzung der Städtebauförderung und weiterer Programme der letzten EU-Förderperiode.

Integriertes Stadtentwicklungskonzept Schönebeck 2030

Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Schönebeck (Elbe) 2030 – kurz INSEK – benennt die zentralen Leitlinien der Stadtentwicklung und nimmt Themen, Stadträume und Maßnahmen in den Fokus, die von besonderer strategischer Bedeutung für die Gestaltung der Stadt und ein funktionierendes Zusammenleben sind. Als interdisziplinär erarbeitetes und vielseitig abgestimmtes Planungsinstrument bildet das INSEK 2030 sowohl die Grundlage für ein abgestimmtes Handeln bei der Planung und Realisierung von Maßnahmen als auch bei der Bewilligung von Finanzierungsmitteln.

Wie das INSEK 2030 entstanden ist

Der Arbeitsprozess zum INSEK war von Beginn an so angelegt, dass neben der fachlichen Analyse von Datengrundlagen und Konzeptionen vor allem das Wissen vieler Personen und Akteure sowie differenzierte und reflektierte Meinungsbilder der Bürgerinnen und Bürger aufgegriffen werden können. Im Sinne einer Gemeinschaftsaufgabe werden sowohl die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Fachbereiche der Stadtverwaltung, der Stadtpolitik sowie Partner und Schlüsselakteure als auch deren Positionen zur Stadtentwicklung aktiv in den planerisch-konzeptionellen Prozess einbezogen. In den verschiedenen Beteiligungsformaten im Zuge der INSEK-Erarbeitung (Arbeitsrunden mit der INSEK-Kerngruppe, dem INSEK-Beirat, zahlreichen Befragungen und Gespräche, öffentliche Foren und Werkstätten) wurde deutlich, dass die Stadtgesellschaft Schönebecks immer wieder die gleichen teilräumigen Identitäten, Funktionen und Sichtweisen für ihre Stadt benennt. Diese wurden in einer grafischen Plandarstellung skizzenhaft dargestellt und verortet. Daraus ist eine „Lesart für die Stadt Schönebeck“ entstanden, die als verbildlichte These die Grundlage für den räumlichen Bezug der nachfolgend formulierten Leitziele für die Stadtentwicklung darstellt.

Die Ziele der Raumstruktur

Auf planerischer Ebene entstand das räumliche Leitbild in direkter Folge aus den Analysen und der Betrachtung vor Ort. Es orientiert es sich an der historisch gewachsenen, durch die naturräumlichen Gegebenheiten begründeten Stadtstruktur. Seine inhaltlichen Zielaussagen zur Raumstruktur und Aufgabenverteilung greifen die Strategien der einzelnen Leitbildebenen bzw. deren Handlungsfelder auf und verknüpfen diese miteinander. Damit beschreibt es, welche Nutzungen an welcher Stelle im Stadtgebiet verortet werden sollen und welche Aufgaben die jeweiligen Stadträume dabei übernehmen. Es stellt eine Planungsvision dar, die sich auf der Schnittstelle der realen Nutzungskartierung und den Zielaussagen der Flächennutzungsplanung befindet.