Ranies

Lage und Geschichte

Der Ort Ranies wurde bereits 1176 erstmals urkundlich erwähnt. Als Dorf mit Befestigungsanlage ist vom ehemaligen Herrschaftssitz und der Anlage selbst heute nichts mehr erhalten. Ranies befindet sich im Urstromtal der Elbe zwischen der Alten Elbe und der Stromelbe. Umgeben von Wasserflächen und seiner nahezu unberührten Natur ist Ranies eine grüne Insel, die für Erholungssuchende wie geschaffen ist. Ortstypisch für Ranies wie für viele Elbedörfer sind u.a. die Vierkanthöfe, oft mit repräsentativen Torbögen, großzügig angelegten Gärten und Hausbäumen. Bekannt ist die Gegend um Ranies für ihre alten Eichen. Im Sängerwäldchen sind über 300 Jahre alte Solitärbäume zu finden. 

Ab 1466 wurde Ranies Zollstelle, die auf dem so genannten "Thierberg" gelegen war und als kursächsischer Ort Zoll auf der Elbe erhob. Viele Sagen aus dieser Zeit sind überliefert; so auch die Begebenheit aus Napoleons Krieg gegen Preußen und Sachsen. Als 1806 französische Truppen nach Übernahme der preußischen Stadt Magdeburg weiter durch die Lande zogen, um die Ortschaften zu plündern, blieb Ranies verschont. Mitten im Wald gelegen hatten die klugen Ranieser alle ihre Hähne geschlachtet und die Hunde eingesperrt, so dass kein Krähen oder Bellen ihre Existenz verraten konnte. Und Napoleons Truppen marschierten vorbei. 

 

St.-Lukas-Kirche

Die St.-Lukas-Kirche ist eine evangelische Kirche im Ortsteil Ranies. Sie gehört zum Kirchspiel Gommern & Pretzien im Kirchenkreis Elbe-Fläming der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die in Fachwerkbauweise errichtete Kirche geht bis auf das 13. Jahrhundert zurück und war seiner Zeit auf einem slawischen Burgwall errichtet worden. Der heutige Bau entstand in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs. Das Fachwerk des Turms ist an den Ecken mit der Fachwerkfigur des Wilden Manns versehen. Östlich der Kirche befindet sich ein wohl im 17. Jahrhundert erfolgter Sakristeianbau. In der Sakristei ist ein die Auferstehung Jesu Christi zeigendes, barockes Gemälde aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts vorhanden.

Der aus Holz gefertigte Kanzelaltar entstand aus der Zusammenfügung eines Retabels und eines Kanzelkorbes wohl im Zusammenhang mit dem Bau der Sakristei. Noch vom ursprünglichen Retabel stammt die Darstellung des Abendmahls auf der Predella. Sie wurde im Jahr 1979 konserviert. Am darüber befindlichen Kanzelkorb sind schmale Tafelgemälde angeordnet. Sie zeigen Timordei, Constantia, Veritas und Sapientia. 

 

Tourismus

Ranies liegt direkt am überregional beliebten Elberadweg. Dieser ist rund 1280 km lang und verläuft von Tschechien quer durch 7 Bundesländer bis an die Nordsee. Der beliebte Planetenlehrpfad führt von Ranies in Richtung Schönebeck. Auf knapp 6 Kilometern entlang des Elbdeiches werden die Dimensionen unseres Sonnensystems  erlebbar. Das Traditionsgefühl und die Heimatverbundenheit der Ranieser wird in zahlreichen Festen zum Ausdruck gebracht. Dabei ist vor allem der Ranieser Rosenmontagsumzug als kultureller Höhepunkt für alle Karnevalsfreunde weit über die Landesgrenzen bekannt.