Lage am Ausbildungsmarkt im Salzlandkreis

Nr. 63 / 2025| Bilanz zum Ausbildungsmarkt im Salzlandkreis

Bundesagentur für Arbeit

„Auch 2025 ist für viele junge Menschen die Ausbildung der Start ins Berufsleben“, erklärt Anja Huth, Chefin der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West. „Trotz Wirtschaftskrise bleibt Ausbildung für Arbeitgeber die wichtigste Form der eigenen Fachkräftesicherung. Die Arbeitgeber im Salzlandkreis nutzen diese Chance – jedoch ist die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen auch 2024/25 niedriger, als die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber. Trotzdem haben jungen Menschen viele Möglichkeiten und können ihre berufliche Zukunft im Salzlandkreis finden. Wir sehen aber auch, dass es für Unternehmen weiterhin eine Herausforderung ist, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen.“

Zahl der Bewerber gestiegen

Im Berufsberatungsjahr 2024/2025 betreute die Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West im Salzlandkreis 1.028 Ausbildungsbewerber. Im Vorjahreszeitraum waren es 989 junge Menschen. Die Zahl der Bewerber ist damit im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Die Berufsberaterinnen und -berater der Arbeitsagentur unterstützen die Jugendlichen in vielfältiger Weise bei der Berufsorientierung und Ausbildungsplatzsuche. Die Schule hat dabei als Beratungsort eine besonders große Bedeutung.

Obwohl es deutlich weniger gemeldete Ausbildungsstellen als Bewerber gab, sind 74 unver-sorgte junge Menschen im Landkreis Harz noch auf Lehrstellensuche. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West schöpfen jetzt die Nachvermittlungsmöglichkeiten aus, damit die Jugendlichen noch in diesem Jahr eine Ausbildung oder Ausbildungsalternative, zum Beispiel eine Einstiegsqualifizierung, beginnen können.

Zahl gemeldeter betrieblicher Ausbildungsstellen geringer als im Vorjahr

„Die demografische Entwicklung ist die Herausforderung für unsere Region. Für zwei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in den Ruhestand gehen, rückt nur ein junger Mensch in den Arbeitsmarkt nach. Wir beobachten auch, dass viele Jugendliche einen höheren Schulabschluss und ein Studium anstreben. Die Region bietet hierzu mit ihren Schulen und Hochschulen alle Möglichkeiten“, so Huth.

Den Unternehmen fiel es auch in den letzten Monaten schwer, passende Bewerber zu finden. Dennoch wurden der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West in diesem Jahr viele offene Ausbildungsstellen angezeigt. So wurden dem Arbeitgeber-Service 723 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet, 37 Stellen weniger als im Vorjahr. Hinzu kamen 53 außerbetriebliche Berufsausbildungsstellen. Insgesamt blieben 65 Lehrstellen Ende September noch unbesetzt.

Die meisten Bewerber haben eine Ausbildung begonnen

Vielen Bewerbern konnte ein passendes Ausbildungsangebot unterbreitet werden. Etwas mehr als die Hälfte der gemeldeten Bewerber (554 Bewerber) konnten deshalb auch in eine duale Berufsausbildung vermittelt werden, der Großteil davon ohne eine Förderung. Einige Bewerber wählten einen anderen Weg. So entschieden sich 80 Jugendliche letztendlich für einen höheren Schulabschluss, ein Studium oder ein Praktikum.

11 Bewerberinnen und Bewerber benötigen noch intensivere Unterstützung vor der Ausbildungsaufnahme und werden deshalb mit berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen und Praktika oder Einstiegsqualifizierung gefördert, um sich für einen späteren Ausbildungsstart fit zu machen.

Frühzeitige Berufsorientierung entwickeln

Nicht immer decken sich die Berufswünsche und die persönlichen Voraussetzungen der Jugendlichen mit den Angeboten und Anforderungen der Arbeitgeber.
„Berufsorientierung beginnt inzwischen schon sehr früh. Die Berufsberatung und ihre Partner arbeiten eng mit den Schulen zusammen und unterstützen so die Jugendlichen bei der Berufswahl und der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Im Rahmen von schulischen und freiwilligen Praktika können so Talente entdeckt werden. Arbeitgeber erleben die Jugendliche beim Tun. Ausbildungsabbrüche und Enttäuschungen werden vermieden“, so Huth.

Assistierte Ausbildung – ein Angebot, um eine Ausbildung erfolgreich abzuschließen

Nicht alle Bewerber erfüllen die zum Teil hohen Anforderungen der Ausbildungsberufe. Daran setzt die Assistierte Ausbildung an. Ausbildungsexperten unterstützen während der Ausbildung.

Jugendliche haben viele Möglichkeiten während der Ausbildung durch die Aussistierte Ausbildung Unterstützung zu bekommen. Das sind zum Beispiel:

  • für Prüfungen zu lernen,
  • in der Berufsschule am Ball zu bleiben,
  • einen privaten Streit zu klären oder ein Problem im Betrieb zu lösen,
  • Deutschkenntnisse zu verbessern,
  • nach der Ausbildung einen passenden Job zu finden.

Wie lange die Unterstützung dauert, hängt davon ab, wie viel Unterstützung der Jugendliche benötigt.

Weitere Informationen und eine Terminvereinbarung mit der Berufsberatung: