Lage am Ausbildungsmarkt im Salzlandkreis

Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West zieht Bilanz

Bundesagentur für Arbeit

„Auch 2024 hat der Einstieg in das Berufsleben für viele junge Menschen mit einer dualen Ausbildung begonnen“, erklärt Anja Huth, Chefin der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt West. „Die duale Ausbildung ist für Arbeitgeber eine gute Möglichkeit, den heutigen und zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken. Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Unwägbarkeiten ist die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen weiterhin hoch. Junge Menschen haben deshalb eine große Auswahl und gute Möglichkeiten ihre berufliche Zukunft in der Region zu finden. Für Unternehmen ist die Herausforderung die Ausbildungsplätze zu besetzen aber gleichbleibend groß“, macht sie deutlich.

Im Berufsberatungsjahr 2023/2024 betreute die Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West im Salzlandkreis 989 Ausbildungsbewerber. Im Vorjahreszeitraum waren es 1.053 junge Menschen. Die Zahl der Bewerber ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Die Berufsberaterinnen und -berater der Arbeitsagentur unterstützen die Jugendlichen in vielfältiger Weise bei der Berufsorientierung und Ausbildungsplatzsuche. Die Schule hat dabei als Beratungsort eine besonders große Bedeutung.

69 unversorgte junge Menschen sind im Salzlandkreis noch auf Lehrstellensuche. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West schöpfen jetzt die Nachvermittlungsmöglichkeiten aus, damit die Jugendlichen noch in diesem Jahr eine Ausbildung oder Ausbildungsalternative, zum Beispiel eine Einstiegsqualifizierung, beginnen können.

„Die demografische Entwicklung ist eine grundsätzliche Herausforderung für unsere Region. Die Zahl der jungen Menschen ist zu gering. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Jugendliche einen höheren Schulabschluss und ein Studium anstreben. Die Region bietet hierzu mit ihren Schulen und Hochschulen alle Möglichkeiten“, so Huth.
Den Unternehmen fällt es zunehmend schwer passende Bewerber zu finden. Dennoch wurden der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West in diesem Jahr viele offene Ausbildungs-stellen angezeigt. So wurden dem Arbeitgeber-Service 760 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet, 115 Stellen weniger als im Vorjahr. Hinzu kamen 50 außerbetriebliche Berufsausbildungsstellen. Insgesamt blieben 109 Lehrstellen Ende September noch unbesetzt.

Fast allen Bewerbern konnte ein passendes Ausbildungsangebot unterbreitet werden. Etwa 60 Prozent der gemeldeten Bewerber (569 Bewerber) konnten deshalb auch in eine duale Berufsausbildung vermittelt werden, der Großteil davon ohne eine Förderung. Einige Bewerber wählten einen anderen Weg. So entschieden sich 77 Jugendliche letztendlich für einen höheren Schulabschluss, ein Studium oder ein Praktikum.
11 Bewerberinnen und Bewerber benötigen noch intensivere Unterstützung vor der Ausbildungsaufnahme und werden deshalb mit berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen und Praktika oder einer Einstiegsqualifizierung gefördert, um sich für einen späteren Ausbildungsstart fit zu machen.

Nicht immer decken sich die Berufswünsche und die persönlichen Voraussetzungen der Ju-gendlichen mit den Angeboten und Anforderungen der Arbeitgeber. „Berufsorientierung beginnt in den Schulen deshalb schon sehr früh. Die Berufsberatung und ihre Partner unterstützen die Jugendlichen mit vielfältigen Angeboten bei der Berufswahl und Ausbildungssuche. Individuelle Talente werden so sichtbar, Ausbildungsabbrüche vermieden“, so Huth.