Ehrenamt: Würdigung der Seniorenarbeit 2024
Tag des Ehrenamtes

Am 5. Dezember ist der internationale Tag des Ehrenamtes. Gleich ob bei der Freiwilligen Feuerwehr, als Übungsleiterin im Sportverein oder bei der Lebensmittelausgabe der Tafeln: Etwa 31 Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich Tag für Tag freiwillig für das Gemeinwohl – ohne Bezahlung in ihrer Freizeit. "In Sachsen-Anhalt sind es mehr als 800.000 Menschen, damit steht Sachsen-Anhalt unter den östlichen Bundesländern an der Spitze", sagte Oberbürgermeister Bert Knoblauch zu Beginn der Feierstunde im Haus Luise. Das Ehrenamt verbindet die unterschiedlichsten Menschen und bereichert die Gesellschaft auf vielfältige Art und Weise. "Und deshalb möchten wir heute Danke sagen und besonders verdienstvolle Schönebeckerinnen und Schönebecker für das vorbildliche Engagement zum Wohle unserer gesamten Gesellschaft auszeichnen." Für musikalische Unterhaltung sorgte die Rheumagruppe des "Hauses Luise". Zu poppiger Musik trommelten sie im Takt auf Gymnastikbälle, für die umgedrehte Hocker als Stativ genutzt wurden.
Für die viele Zeit, die freiwillig in das Ehrenamt gesteckt wird, bedankte sich auch Frank Schiwek, Vorsitzender des Stadtseniorenrates. Neben Manfred Gruhnert, Klaus Plathe und Adelheit Krüger, die bei der Veranstaltung nicht anwesend sein konnten, wurde Werner Grundmann geehrt. "Wenn man jemand ist, der aufrichtig, ehrlich, zielstrebig und auch beharrlich ist, dann bekommt man schnell den Beinamen „Ortsteilbürgermeister“, auch dort, wo es dieses Amt eigentlich gar nicht gibt", sagte Schiwek in seiner Laudatio. "Er ist seit vielen Jahren als Stadtrat aktiv. Inzwischen hat er den Status des Alterspräsidenten, weil er in dieser Legislaturperiode das älteste Mitglied des Kommunalparlamentes ist. Naturgemäß liegen ihm die Probleme seines Ortsteils Felgeleben besonders am Herzen. Und hier – in seinem Herzen – ist der Platz, wo viele Entscheidungen fallen. Er ist ein Herzensmensch, ein Bauchentscheider – jemand, der nicht 100-mal nachdenkt, sondern sagt, was er denkt, geradeheraus und unverblümt. Und das, was er sagt, hat Hand und Fuß und dazu steht er. Auch wenn der Wind stark von vorn weht oder ihm das Wasser bis zum Hals steht….
Wasser – das war jahrelang sein Thema und vielleicht hat es ja auch einen heimlichen Grund, warum wir von GRUNDwasser sprechen. Als es in Sachsenland, Felgeleben und Teilen Bad Salzelmen große Probleme mit eben jenem Grundwasser gab, stand er in jeder Stadtratssitzung sowohl in der Einwohnerfragestunde, als auch in der Fragestunde der Abgeordneten am Mikrofon und legte immer wieder den Finger in die Wunde - fragte, kritisierte, lobte und war der Botschafter der in Mitleidenschaft gezogenen Eigentümerinnen und Eigentümer. Keine Sprechstunde des Oberbürgermeisters ließ er aus, auf keiner Bürgerversammlung fehlte er – statt Ruhestand Rundumstürmer. Dass in Zusammenarbeit mit der Hochschule Magdeburg/Stendal dann endlich ein Konzept gegen das Grundwasserproblem erstellt wurde, ist zu großen Teilen sein Verdienst. Und mit seiner Orts- und Sachkenntnis trägt das Konzept in wesentlichen Teilen auch die Handschrift unseres zu Ehrenden.
Der Kampf um einen neuen Kindergarten ließ ihn viele Jahre nicht ruhen. Immer wieder nach vermeintlichen Siegen auf Platz 2 der Prioritätenliste verdrängt, ließ er sich nicht entmutigen oder kleinhalten. Und was ist das Ergebnis dieses Kampfes: eine nagelneue Vorzeige-Kindertagesstätte in Trägerschaft des Vereins Nestwärme im Gänsewinkel. Doch das politische Wirken ist nur die eine Seite seines Engagements. Als Vorstandsmitglied des Fördervereins der Felgeleber Feuerwehr sorgte er mit dem Einwerben von Spenden für die bessere technische Ausrüstung der Wehr. Er gehörte ferner zu den aktiven Mitorganisatoren des Stadtteilfestes im Ortsteil Felgeleben, das jedes Jahr aufs Neue einen kulturellen Höhepunkt in diesem Ortsteil darstellt.
Und auch der Sportverein Wacker Felgeleben hatte über viele Jahre hinweg eine große Stütze in Werner Grundmann. Er leitete die Ein-Euro-Jobber an, war Schlüssel- und Übergabeverantwortlicher für den Sportplatz, die Turnhalle, das Vereinsheim. Die Aufzählungen an kleinen und großen guten Taten könnte noch weiter gehen, würde dann aber den Rahmen sprengen. Wir könnten es ganz einfach machen und uns Felgeleben und Schönebeck vorstellen, wenn es dich, lieber Werner, nicht gäbe oder gegeben hätte. Aber auch das würde ich lieber lassen, denn es wäre ein mehr als trauriges und trostloses Bild. Darum wollen wir diese Visionen gar nicht erst aufkommen lassen und sind froh, dass es Menschen wie dich gibt. Denn du machst das Leben lebenswerter und den Zusammenhalt untereinander fester. Ich bin nicht nur froh, sondern auch sehr stolz, dich am heutigen“ Tag des Ehrenamtes“ würdigen zu dürfen und all das auszusprechen, was schon längst mal hätte gesagt werden müssen."