02.03.2018 - Elbenauer Feuerwehr: Gute Mischung zwischen Jung und Alt

Mit einem Rückblick auf Dienst, Einsatz und Ausbildung ließ der Wehrleiter der Stadtteilwehr Elbenau, Ronald Mühlsiegel, auf der Jahreshauptversammlung der Wehr am Freitag, dem 2. März 2018, das vergangene Jahr Revue passieren.
Er konstatierte 26 Einsätze, darunter vier Brände, eine Ölspurbeseitigung, 18 Sturmschäden und drei Meldungen einer Brandmeldeanlage.
Durch die Kameraden der Stadtteilfeuerwehr wurden insgesamt 34,5 Stunden bei Einsätzen als Gesamteinheit Elbenau geleistet, mit einem Durchschnitt von sieben Kameraden pro Einsatz.
Bei den Sturmschäden handelt es sich um vier Alarmierungen im Laufe des recht stürmischen Jahres 2017, bei denen 18 Gefahrstellen im öffentlichen Bereich beseitigt wurden.
In der Regel waren dies umgestürzte Bäume bzw. große Äste.
Insgesamt hat die Wehr 40 Mitglieder, davon 17 Aktive.
Außerdem gibt es sechs Alterskameraden, 14 Mitglieder der Jugendwehr und drei Kameradinnen im Innendienst.
Zehn Personen fördern die Arbeit der Feuerwehr östlich der Elbe.
Das Durchschnittsalter der Wehr, die auch in Grünewalde und in den umliegenden Wäldern Richtung Magdeburg im Einsatz ist, beträgt 37 Jahre.

In der Standortausbildung der Stadtteilfeuerwehr Elbenau wurden 41 Dienst-und Ausbildungsabende mit insgesamt 754 Stunden durchgeführt.
Die Dienstbeteiligung an der Ausbildung lag im Jahr 2017 bei ca. 70 Prozent.
"Das ist aber nicht auf Desinteresse zurückzuführen, sondern auf die Tatsache, dass viele Kameraden auswärts oder in Schichten arbeiten oder eine Montagetätigkeit ausüben.
Bei Einsätzen und in der Ausbildung wird immer wieder die hohe Motivation der Kameraden deutlich, welche sie bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Feuerwehr aufbringen.
Ich möchte hier noch einmal betonen, dass die Arbeit in der Feuerwehr ehrenamtlich und unentgeltlich geleistet wird.
Leider gibt es immer noch Einwohner, welche diese Tatsache nicht wissen oder nicht glauben und der Meinung sind, dass wir diese Tätigkeit bezahlt bekommen.
Es gibt sogar Einwohner, welche die Feuerwehr als billigen Dienstleister betrachten", so der Stadtteilwehrleiter.

Die Grundlage für die allgemeine Ausbildung auf Standortebene im Standort Elbenau bildet das Zwei-Jahresprogramm laut Feuerwehr-Dienstvorschrift 2.
Hierbei erfolgten ein intensives Training auf allen vorhandenen Gerätschaften und Ausrüstungsgegenständen des Löschgruppenfahrzeuges 10.
Seit 1998 hat sich die Stadtteilfeuerwehr Elbenau auf die Wasserversorgung über lange Wegstrecken spezialisiert.
Aus diesem Grund erfolgt zusätzlich zur Standardausbildung jedes Jahr eine spezialisierte Ausbildung am Schlauchwagen 2000 zu folgenden Themen: Wasserversorgung über lange Wegstrecke, Wassertransport mit der auf dem Fahrzeug vorhandenen Blase bis zu 5000 Liter, Nutzen der Blase als Pufferspeicher bis zu 5000 Liter. Auf Grund der vorhandenen Pumpentechnik in der Stadtteilfeuerwehr Elbenau kann eine Wasserversorgung bis zu 1500 Meter ohne die Hilfe anderer Feuerwehren abgesichert werden.

Die Elbenauer Wehr verfügt unter anderem über einen Verbandsführer, fünf Gruppenführer, acht Truppführer, sieben Atemschutzgeräteträger, sechs Maschinisten und einen ABC-geschulten Kameraden.

Ronald Mühlsiegel wies auf noch neun fehlende aktive Mitglieder hin.
Das ist aber ein allgemeines Problem in fast allen Feuerwehren des Bundeslandes Sachsen-Anhalt.
"Hier muss gemeinsam mit den Trägern der Feuerwehr sowie den politischen Verantwortlichen im Land nach Möglichkeiten gesucht werden, die ehrenamtliche Arbeit in der Feuerwehr wieder attraktiver zu machen", so der Oberbrandmeister.

Als außerdienstliche Höhepunkte für 2017 nannte er folgende Veranstaltungen zur Kameradschaftspflege: Beteiligung am jährliche Osterfeuer, Ausfahrt zum Panzermuseum nach Munster, Donut-Bootstour, Kinderweihnachtsfeier, Weihnachtsfeier für alle Mitglieder uvm.

"Zum Abschluss meiner Ausführungen aus dem vergangenen Jahr möchte ich mich bei der Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit sowie für die finanzielle Aufbesserung zur Kameradschaftspflege bedanken.
Meinen besonderen Dank an alle Kameradinnen und Kameraden der Stadtteilfeuerwehr Elbenau für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit", so Mühlsiegel.

Jugendwart Sascha Kunstmann konnte in einer gelungenen Präsentation die gute Jugendarbeit der Wehr darstellen.
Die elf Jungen und drei Mädchen brachten 30 Dienstabende hinter sich, lernten sehr viel, zum Beispiel Fahrzeugkunde, Gefahrenquellen, Erste Hilfe, Gerätekunde, Knotenkunde, Funkausbildung, Karten/Kompass und technische Hilfeleistungen.
Aber auch Spiele, Wasserschlachten und Zeltlager waren Bestandteil der Jugendarbeit der Wehr.
Auch Sascha Kunstmann hob die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, aber auch mit der Jugendwehr Felgeleben hervor.
Der Gruppenführer freut sich bereits auf das 25-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr Elbenau am 16. Juni 2018.

Dezernent Joachim Schulke dankte der Wehr, auch im Namen des Oberbürgermeisters, für ihr Engagement und die Einsätze und würdigte ebenso besonders die Jugendarbeit.
Das Durchschnittsalter lässt sich sehen und stellt eine gute Mischung zwischen den jungen und älteren Kameraden da, betonte er.
Der Chef des Ordnungsamtes unterstrich den Wunsch der Stadt, verstärkt nach Wegen zu suchen, damit mehr Leute bereit sind, den wichtigen Dienst zu unterstützen und daran teilzunehmen.
Stadtwehrleiter Uwe Tandler lobte ebenso ausdrücklich die gute Jugendarbeit und sprach von einer strukturierten Arbeit der Elbenauer Wehr.
Ein herzliches Dankeschön ging ebenfalls an die Familien und Angehörigen für ihre Einsatzbereitschaft und gemeinsame Fürsorge.

Martina Lorenz überbrachte die Grüße des Kreisbrandmeisters und lobte die gute Aufstellung der Jugendwehr.
"Der Landkreis ist froh über jede einsatzbereite Wehr", so die Vertreterin des Fachdienstes Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst vom Salzlandkreis.

Auch bei dieser Jahreshauptversammlung dankten verschiedene Stadträte und -rätinnen den Kameraden für ihr Engagement und ihre Einsätze.
Das waren diesmal Sabine Dirlich (mit 200-Euro-Spende) und Werner Grundmann (ebenfalls mit Spende).

Abschließend wurden zahlreiche Ehrungen und Berufungen vorgenommen, bevor es zum gemütlichen Teil überging.

Beförderungen:

Thomas Haas (FW-Mann)
Christopher Sperlich (FW-Mann)

langjährige Mitgliedschaft:

Christopher Sperlich (10 Jahre)

Belobigung für gute Arbeit in der Jugendfeuerwehr:

Marcel Ohle
Sascha Kunstmann

Funktionsübertragung:

Marco Richter (Gruppenführer)
Ronny Mühlsiegel (Gruppenführer)
Nico Funken (Gruppenführer)