23.02.2018 - Freiwillige Feuerwehr Felgeleben: Viel Lob für die Felgeleber Stadtteilwehr

Gut besucht war die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Stadtteilwehr Felgeleben am vergangenen Freitag.
Zunächst verlas Stadtteilwehrleiter Daniel Schürmann den Rechenschaftsbericht für 2017, aus dem wir hier zunächst Auszüge zitieren:
„…Die Stadtteilfeuerwehr Felgeleben verfügt momentan über 31 aktive Einsatzkräfte (18 ausgebildete Atemschutzgeräteträger), davon 6 weibliche Kameradinnen.
Die Alters- und Ehrenabteilung besteht aus 10 Kameraden und die Jugendfeuerwehr hat momentan 7 Kameraden.
Die Stadtteilfeuerwehr wurde im vergangenen Jahr zu 58 Einsätzen alarmiert.
Diese gliedern sich wie folgt auf: 34 Brandeinsätze, 24 Technische Hilfeleistungen.
Die Kameraden waren insgesamt 56 Stunden und 12 Minuten aktiv.
Zum wohl größten Einsatz im vergangenen Jahr wurde die Wehr im Mai alarmiert, als in den frühen Abendstunden ein Wohnhaus in der Magdeburger Straße explodierte.
Allein bei diesem Einsatz waren die Kameraden knapp 6 Stunden im Einsatz.
Am 22.06. zog über Schönebeck das Sturmtief "Paul" und 8 Alarmierungen innerhalb weniger Stunden waren die Folge.
Hierbei lag der Schwerpunkt im ostelbischen Bereich, wo die Kameraden die anderen Stadtteil- und Ortsfeuerwehren unterstützten.
Auch am 5.10. wurden über sechs Stunden wieder Sturmschäden beseitigt.
Am 14.12. gegen 8 Uhr früh fuhren in Höhe Graseweg zwei Pkw frontal ineinander und eine Fahrerin war eingeklemmt.
Aufgrund der Örtlichkeit war die Felgeleber die ersteintreffende Feuerwehr und musste, da die nötige Technik fehlt, auf die Kameraden der Stadtteilfeuerwehr Bad Salzelmen warten.
Vielleicht, so Daniel Schürmann, kann man das Problem der fehlenden Rettungstechnik in nächster Zeit beheben.
Denn in seinem Einsatzgebiet kam es wiederholt zu schwereren Unfällen.
Des Weiteren kamen die Kameraden zu 44 Dienstabenden zusammen und wurden dort auf ihre Aufgaben einer Freiwilligen Feuerwehr aus- und fortgebildet.
Aber es gab nicht nur standortbezogene Ausbildung, sondern auch die Teilnahme an Ausbildungen auf Stadt-, Kreis-  und Landesebene.
So konnten Kameraden zu Truppmännern, Sprechfunkern, Atemschutzgeräteträgern, Truppführern und Maschinisten ausgebildet werden.
Die Kameraden führten zudem mehrere Atemschutzausbildungen im ehemaligen Schulgebäude und in den durch die SWB zur Verfügung gestel!ten Wohnblöcken in der Straße der Jugend  durch, festigten das Handling mit der Dekon-Komponente und übten den Aufbau des Rettungszeltes.
An der neuen Tragkraftspritze wurden an mehreren Dienstabenden die Maschinisten geschult.
Daniel Schürmann „verhehlte nicht“, dass es immer  schwieriger werde, die gestellten Anforderungen an eine FREIWILLIGE Feuerwehr zu erfüllen und die Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten:
Sei es allein die Befähigung, ein Löschfahrzeug zu fahren, seien es die vielen Stunden auf Lehrgängen oder allein die Voraussetzungen, Atemschutz zu tragen – alles werde nicht einfacher.
Der Stadtteilwehrleiter weiter: „Wenn ich dann lese, dass das Land  sage und schreibe 2 x 1.000 € jeder Gemeinde zur Finanzierung von Führerscheinen zusagt, aber im gleichen Atemzug eine lächerliche, die Feuerwehr als Partytruppe abgestempelte Werbekampagne für 30.0000 € startet, frage ich mich, wer diesen Quatsch verzapft und gebe hier dem Stadtwehrleiter aus Calbe vollstes Recht, Feuerwehr ist keine Brauerei!“
Außerhalb der eigentlichen Feuerwehrarbeit richtete die Wehr im vergangenen Jahr das traditionelle Osterfeuer aus, „wenn auch mit einigen Schwierigkeiten vorne weg“, und das 10. Wohngebietsfest war auch wieder ein voller Erfolg.
„Sachsenland hat mal wieder gewonnen…“
Er dankte in diesem Zusammenhang den Mitstreitern, dem Förderverein und besonders den zahlreichen Sponsoren.
Des Weiteren waren die Wehr an Schulprojekten und anderen Kinder- und Jugendaktivitäten der KiTa “Gänsewinkel” und des Kreisjugendringes sowie Jugendeinrichtungen des Vereins Rückenwind engagiert.
Der Stadtteilwehrleiter sieht es als wichtig an, die einzelnen Stadtteilfeuerwehren nicht als Inseln, sondern als Teil der gesamten Stadtfeuerwehr sehen.
Er dankte allen Kameradinnen und Kameraden, aber auch den Familien und Unterstützern für die Einsatzbereitschaft und die geopferte Freizeit.
Kameradin Melanie Balder von der Jugendfeuerwehr vertrat sieben Mitglieder, zwei davon weiblich.
Sie zog eine sehr lebendige Bilanz der Jugendarbeit mit Ausbildung in Theorie und Praxis, werbendem Engagement und einem Halloween-Fest mit Kindern, der Unterstützung von Sportfesten der Felgeleber Vereine, einem Besuch des Weihnachtsmarktes in Leipzig und dem 5. Platz beim Orientierungslauf, bei dem Teamarbeit groß geschrieben wurde.
Sie dankte aber auch der Wehr und deren Leiter für die Unterstützung.
Dezernent Joachim Schulke dankte den Kameradinnen und Kameraden ebenfalls herzlich, räumte aber ein, dass die Aufgaben in diesem Ehrenamt immer schwerer zu erfüllen sind.
Die Vorgaben des Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetzes sind das Eine, aber die Leistungen der Freiwilligen Wehren müssten in der Gesellschaft auch „ankommen“ und also geachtet und gewürdigt werden, betonte er.
Das gelte für Kitas und Schulen ebenso wie für Unternehmen und andere Einrichtungen.
Der Nachwuchs braucht Motivation.
Sonst müsse man langfristig über eine Professionalisierung der Wehren nachdenken, blickte er in die Zukunft.
Die starke Kinder- und Jugendarbeit in Felgeleben gebe dabei aber Hoffnung, sagte er.
Stadtwehrleiter Uwe Tandler nannte die Einsatzbereitschaft der Felgeleber beispielhaft und die Arbeit der Wehr problemlos, „ich bin gerne hier bei Euch“.
Er dankte unter anderem für die Besetzung der Fernmeldedienststelle, deren Ausbau noch ausstehe.
Uwe Tandler lobte die Fortbildung der Führungskräfte und den Ausbildungsstand der Stadtteilwehr.
Weiterhin mahnte er u.a. die notwendige Anpassung der Alarm- und Ausrückeordnung an.
Trotz einiger Kontroversen sei die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung gut, sagte er.
An das Land gerichtet forderte er, Wege für sozialverträgliche Ausbildungsmodelle zu finden, die derzeit schwer umzusetzen seien.
Er beklagte zudem abermals seine fehlende Dienstzeit im Ehrenamt als Stadtwehrleiter.
Auch der Stadtwehrleiter dankte der Felgeleber Wehr insgesamt, besonders auch der Jugendwehr, für ihr Engagement.
Dem Dank schlossen sich dann auch noch die anwesenden Stadträtinnen und –räte Sabine Dirlich, Werner Grundmann, Dr. Thoralf Winkler und Thomas Mogge an, die wiederum allesamt kleinere Spenden für die Jugendwehr mitgebracht hatten.
Dieter Berge vom Förderverein hatte gleich 400 Euro für die Jugendfeuerwehr mitgebracht, 200 davon allein von Stadtrat Kowolik.
Der Verein hatte es außerdem möglich gemacht, eine neue Martinshorn-Anlage für über 1.000 € der Wehr zur Verfügung zu stellen.
Der verdienstvolle Alterskamerad Werner Laurich freute sich nicht zuletzt über die rege Teilnahme der Felgeleber Kameraden an der Jahreshauptversammlung.
Vielleicht auch dies ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Zukunft.

Auszeichnungen und Funktionsübertragungen
Beförderungen:

Stephan Musche (FW-Mann)
Hannes Nowaczyk (FW-Mann)

Langjährige Mitgliedschaft:

Arne Broßat (10 Jahre)
Andreas Schmidt (20 Jahre)
Martin Glaser (20 Jahre)

Funktionsübertragungen:

Christian Fügner (Zugführer)
Matthias Schütte (Gruppenführer)
Andreas Schmidt (Gruppenführer)
Dirk Lehe (Gruppenführer)