Salzer Jugendwehr im Dauereinsatz - Was die Nachwuchskräfte der Feuerwehr Bad Salzelmen bei ihrem 24-Stunden-Dienst alles erlebt haben
"Hallo, ich brauche hier dringend die Feuerwehr.
Ich habe mir bei einem Unfall am Bordstein die Ölwanne aufgerissen."
So hallte es am Sonnabendnachmittag aus einem Funkgerät im Gerätehaus Bad Salzelmen.
Sofort springen die zehn Mitglieder der Jugendwehr auf, um ihre Uniformen anzuziehen und zum Einsatz zu fahren.
Wobei sie natürlich nicht selbst fahren können, sondern sich von den Aktiven in den Feuerwehrautos fahren lassen.
Und auch bei dem Einsatz handelt es sich natürlich nur um eine Übung.
Hintergrund: Die zehn Jungen befinden sich in ihrer Ausbildung im 24-Stunden-Dienst.
"Wir machen einmal im Jahr so einen Einsatz rund um die Uhr, damit die Jugendlichen den Bereitschaftsdienst der Berufsfeuerwehr nachspielen können", sagt Markus Haberstroh, Jugendwart bei der Feuerwehr Bad Salzelmen.
Dabei wird die Jugendwehr spontan zu verschiedenen Übungseinsätzen gerufen.
So mussten sie am Vormittag etwa einen verletzten Waldarbeiter aus einem Waldstück retten.
Zwischen den Einsätzen geht es immer wieder zurück ins Gerätehaus.
Dort können sich die Jugendlichen ausruhen und Mittag essen.
Doch selbst das Essen wird von einer Alarmierung unterbrochen.
Immerhin stellt sich schnell raus, dass es sich nur um einen Fehlalarm handelt.
Die Jungs können also weiteressen.
Es gibt Nudeln mit Tomatensoße.
Dann der Notruf mit dem Unfall und der aufgerissenen Ölwanne.
Feuerwehr und Jugendwehr fahren in den Industriepark West.
Dort steht Steven Fischer mit seinem Wagen.
Normalerweise ist er Oberfeuerwehrmann in Bad Salzelmen.
An diesem Tag spielt er das Unfallopfer.
Er hat auf sein Handy geschaut und ist dabei auf den Bürgersteig gefahren.
Dabei ging die Ölwanne des Fahrzeuges kaputt.
Nun rinnt das Öl auf die Straße.
Damit keine Missverständnisse entstehen: In Wirklichkeit handelt es sich nur um zwei Liter Speiseöl.
Das hat eine ähnliche Konsistenz wie Öl und reagiert bei Tests auch positiv.
"Machen Sie ja keinen Kratzer an meinen Wagen", ruft Steven Fischer den jungen Feuerwehrleuten zu, als die mehrere Wannen unter sein Auto stellen, um das Öl aufzufangen.
Er regt sich künstlich auf und muss von der Jugendwehr erst einmal beruhigt werden.
Wie in Übungen gelernt, streuen die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Bad Salzelmen Bindemittel auf die Ölflecken.
Danach kann das Pulver mit dem Öl mit Schaufel und Besen eingesammelt werden.
Übung erfolgreich abgeschlossen.
Es geht zurück ins Gerätehaus.
Für die Jugendlichen aus Bad Salzelmen stehen in diesem 24-Stunden-Dienst noch weitere Übungen an.
So werden die jungen Feuerwehrleute zum Einsatz nach einem ausgelösten Brandmelder gerufen.
Zum Abendessen gibt es Würstchen vom Grill.
Die letzte Übung erfolgt gegen 21 Uhr bei Dachdecker Rogat in Frohse.
Dort muss ein Brand gelöscht werden.
Die Nacht verbringen die Jugendlichen im Gerätehaus auf Feldbetten.
Zum Glück gibt es in der Nacht keine weitere Alarmierung.
Nach 24 Stunden ist der Dienst um 9 Uhr abgeschlossen.