Salzlandkreis: Vorurteile behindern - Behinderungen nicht

Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West setzt Zeichen für Inklusion und Chancengleichheit

Bundesagentur für Arbeit

Unter dem Motto „Vorurteile behindern – Behinderungen nicht“ steht der Aufruf, Barrieren in den Köpfen abzubauen und die Potenziale dieser Menschen stärker in den Fokus zu rücken. Die aktuelle Auswertung der Arbeitsmarktzahlen zeigt: Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung im Salzlandkreis ist in den vergangenen fünf Jahren leicht gesunken. 348 schwerbehinderte Menschen suchen derzeit eine Beschäftigung – 2020 waren es 366. Damit liegt ihr Anteil an allen Arbeitslosen bei 4,3 Prozent (2020: 4,6 Prozent). Trotz dieses stabilen Trends sind die Betroffenen auf dem Arbeitsmarkt weiterhin benachteiligt.

Fast die Hälfte der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist 55 Jahre und älter. Zudem steigt der Anteil der Langzeitarbeitslosen kontinuierlich: von 39 Prozent im Jahr 2020 auf 42 Prozent im Jahr 2025. Auch der Anteil derjenigen ohne abgeschlossene Berufsausbildung nahm leicht zu – von 25 auf 26 Prozent. Gleichzeitig zeigt die Statistik, dass Menschen mit Behinderungen häufig gut qualifiziert und hoch motiviert sind: Drei von vier der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium – ein deutlich höherer Anteil als bei allen Arbeitslosen (58 Prozent).

Anja Huth, Chefin der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West dazu: „Einem schwerbehinderten Menschen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben, ist kein Akt der Wohltätigkeit. Es ist auch mehr als eine gesetzliche Pflicht. Es ist vor allem eins: kluge wirtschaftliche Vernunft! Wir dürfen nicht den alten Fehler immer wiederholen und Schwerbehinderte auf ihre Defizite reduzieren. Wir müssen auf ihre Stärken setzen. Sie bringen Talent mit, sie bringen können mit und sie arbeiten oft so zuverlässig, wie jede andere Fachkraft.“

Viele der schwerbehinderten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten im verarbei-tenden Gewerbe, im öffentlichen Dienst oder im Gesundheitswesen. Diese Vielfalt zeigt, dass berufliche Teilhabe möglich ist – wenn Rahmenbedingungen und Einstellungen stimmen. Mit Blick auf den demografischen Wandel ruft die Bundesagentur für Arbeit Arbeitgeber dazu auf, Inklusion als Chance zu begreifen: Menschen mit Behinderungen sind ein unverzichtbarer Teil der Arbeitswelt von morgen.