Rundes Jubiläum des Salzlandmuseums
100 Jahre Geschichte in der Region
Wie sah es rund um die Gründung eines Vereins vor 100 Jahren in Schönebeck aus? Welche Ereignisse prägten die Geschichte des heutigen Salzlandmuseums? Wie wichtig sind Museen für die Gesellschaft in der heutigen Zeit? Diese und weitere Fragen wurden am Samstag, 21. September 2024, in der Pfännerstraße 41 in Schönebeck beantwortet. Zum 100-jährigen Jubiläum begrüßte Petra Koch die zahlreichen Gäste herzlich in Bad Salzelmen. Die Leiterin des Museums gab einen kurzen Rückblick auf die Gründung des Vereins, das Engagement der damaligen Beteiligten und dankte unterem dem Landkreis, Solepark, Stadtarchiv, Förderverein, Team des Museums und den Baufirmen (Baumaßnahmen am Gebäude) für die Unterstützung in der heutigen Zeit.
Landrat Markus Bauer betonte die Wichtigkeit von Kultur und Bildung im Salzlandkreis. Über die Bedeutung von Museen für die Bildungslandschaft in der heutigen Zeit berichtete Luisa Töpel, Geschäftsführerin Museumsverband Sachsen-Anhalt. Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch gratulierte ebenso herzlich und überreichte ein kleines Präsent mit der Darstellung des Schönebecker Rathauses an Petra Koch, als symbolische Anerkennung zum 100-jährigen Bestehen des Museums.
Anschließend gab er einen kurzen Einblick in das Schönebeck im Jahr 1924: Das wirtschaftliche Geschehen stabilisierte sich, das gesellschaftliche Leben lief wieder an. Der Begriff der Goldenen Zwanziger etablierte sich. Die Filmindustrie bekam einen Aufschwung durch das Aufkommen des Tonfilms. In Schönebeck etablierten sich vier Filmtheater:
- Das Zentralkino an der Ecke Köthener Straße / Friedrichstraße
- Das Metropol an der heutigen Wilhelm-Hellge-Straße
- Das Astoria an der Bahnhofstraße
- Das Apollo auf dem Marktplatz Bad Salzelmen
Gleichzeitig entstand eine Vielzahl an Gaststätten und Schankwirtschaften. Auf der Friedrichstraße - so ist es überliefert - gab es den Versuch, in jeder Kneipe ein Bier zu trinken und dann weiterzuziehen. Die Probanden kamen wohl nicht am anderen Ende der Straße an. Die guten wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen boten Raum für Kultur und Gesellschaft. Interessierte Pädagogen und Unternehmer, beispielsweise Kaufmann Wolfgang Wanckel, gründeten die Gesellschaft für Vorgeschichte und Heimatkunde - den Vorläufer des heutigen Salzlandmuseums. Am 22. September 1924, also morgen vor 100 Jahren, entstand das Heimatmuseum auf dem Dachboden der heutigen Karl-Liebknecht-Schule. Es sollte für die breite Masse der Bevölkerung zugänglich sein und war zunächst mit Schenkungen und altem Hausrat ausgestattet, später wurden Fundstücke von wissenschaftlichen Ausgrabungen ergänzt. Diese Bestände bilden heute noch den Grundstock der Museumsarbeit.
Nach dem Zusammenschluss der Städte Schönebeck, Frohse und Bad Salzelmen im Jahr 1932 erfolgte die Verwaltung der neuen Großgemeinde aus dem Rathaus der Kernstadt heraus. Damit war der Weg geebnet, dass im Jahr 1954 das Museum in das ehemalige Rathaus von Bad Salzelmen einzog und sich entwickeln konnte. Auch dank der umfangreichen Sanierungsarbeiten in den vergangenen Jahren wurde es zu dem geschichtlichen und touristischen Anziehungspunkt, der er heute ist.
Vielen Dank dafür. Von Rathaus zu ehemaligem Rathaus möchte ich daher als Präsent ein goldenes Rathaus überreichen", so das Stadtoberhaupt.
Anschließend sprach der Vorsitzende des Fördervereins Salzlandmuseum Olaf Busch über die Geschichte des Hauses und des Vereins. Im Anschluss gab Künstler Stephan Wapenhans ein musikalisch-literarisches Programm mit Rückblicken auf die Museumsgeschichte.
Im September 2024 veranstaltet das Museumsteam in enger Zusammenarbeit mit dem Verein eine Reihe an Konzerten, Lesungen und vielen anderen tollen Aktionen.