Projekt „Helfende Wände“
Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI)

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) hat das Projekt „Helfende Wände“ initiert, das die Kommunen bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen entlasten soll. Das Projekt setzt auf die einzigartige und anhaltende Solidarität der deutschen Zivilgesellschaft bei der privaten Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine in Zeiten erkennbar hoher Zugänge aus der Fluchtmigration aus anderen Ländern. Ausreichend viele Unterbringungsplätze zu aktivieren hilft dabei, neben der Entlastung des staatlichen Unterbringungssystems auch den Druck auf dem angespannten Wohnungsmarkt zu reduzieren. Das Projekt „Helfende Wände“ bietet hierfür einen ergänzenden Ansatz zur Bewältigung dieser Situation. Um diese Herausforderungen zu meistern, haben sich das BMI, die gemeinnützige Organisation Project Together und das Housing-as-a-Service-Unternehmen Wunderflats zusammengeschlossen und das Projekt “Helfende Wände” ins Leben gerufen. Helfende Wände will Geflüchtete mit privaten Vermietern vernetzen und das Potenzial der privaten Unterbringung ausbauen, zunächst für Schutzsuchende aus der Ukraine und zukünftig für Geflüchtete aller Herkunftsländer. Beispielsweise in privaten Appartements, in Wohngemeinschaften oder einzelnen Zimmern mit Familienanschluss. Das Projekt soll dabei helfen, Schutzsuchende in privaten Wohnraum unterzubringen, um eine menschliche Form der Unterbringung zu stärken, individuelle Bedürfnisse der Geflüchteten zu berücksichtigen sowie Begegnungen zu schaffen und gegenseitiges Verständnis zu fördern.
Hintergrund und Herausforderung
Im vergangenen Jahr fanden über 1,2 Millionen Menschen Schutz in Deutschland – davon über eine Million aus der Ukraine. Allein über 70% der Geflüchteten aus der Ukraine konnten in privatem Wohnraum untergebracht werden. Die staatlichen Systeme wurden entscheidend entlastet. Wissenschaftliche Studien¹ zeigen, dass zahlreiche Menschen in Deutschland weiterhin bereit sind, privaten Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen. Schwer zugängliche Informationen über die private Wohnraumvermietung, Sorge um finanzielle Belastungen, die Furcht vor bürokratischen Aufwand und eine fehlende Begleitung stehen vielen zukünftigen Vermieter:innen zu häufig noch im Weg.