Pflegepersonal – überwiegend weiblich, teilzeitbeschäftigt und gefragt
Mehr Auszubildende und ausländische Pflegekräfte im Salzlandkreis

Die Zahl der Beschäftigten in den Pflegeberufen ist gestiegen. Das zeigt eine Datenauswertung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West anlässlich des „Tages der Pflege“ am 12. Mai.
Zum Stichtag 30.06.2024 waren im Pflegebereich1 fast 4.500 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind knapp 160 Beschäftigte bzw. drei Prozent mehr als vor vier Jahren. Damit gehört das Gesundheitswesen zu den wenigen Branchen, die keinen Beschäftigungsrückgang haben. Der Frauenanteil unter den Beschäftigten in der Pflege lag bei 85 Prozent. Sechs von zehn Pflegekräften arbeiten in Teilzeit.
„Jede vierte Pflegekraft ist 55 Jahre oder älter und wird in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Jede zehnte hat bereits das 60. Lebensjahr vollendet. Es wird ein Kraftakt, diese Stellen nachzubesetzen. Frühzeitige Rekrutierung von Pflegenachwuchs, berufsbegleitende Qualifizierung und auch das Anwerben ausländischer Pflegefachkräfte sind wichtige Bausteine, um die Versorgung auch zukünftig sicherzustellen“, betont Anja Huth, Chefin der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West.
Die Zahl ausländischer Arbeitskräfte in den Pflegeberufen steigt seit 2020 stetig. Vor vier Jahren waren im Salzlandkreis 61 ausländische Pflegekräfte versicherungspflichtig beschäftigt. Im letzten Jahr waren es bereits 103 Pflegekräfte mit ausländischem Pass.
Interesse an einer Ausbildung im Pflegebereich steigt
Im gleichen Zeitraum stieg auch die Anzahl der Auszubildenden. 2024 gab es im Salzlandkreis 408 Auszubildende in der Pflege, das sind fast einhundert mehr als vor vier Jahren. 13 Prozent aller Auszubildenden hatten einen ausländischen Pass.
Berufliche Weiterbildung erhöht Beschäftigungschancen
Der Bedarf an Arbeits- und Fachkräften spiegelt sich auch im Stellenbestand und in der Zahl der Arbeitslosen wieder. Im Jahresdurchschnitt kommen im Salzlandkreis 37 gemeldete Stellen auf 132 gemeldete Arbeitslose. Drei von vier Arbeitslosen im Bereich Pflege sind Helfer und keine voll ausgebildeten Fachkräfte.
Gesucht werden allerdings Fachkräfte – drei von fünf der Stellen sind für dieses Anforderungsniveau ausgeschriebenen.
Die demographische Entwicklung und der medizinische Fortschritt führen zu einem steigenden Bedarf an Arbeitskräften, insbesondere an examinierten Pflegekräften.
Im Salzlandkreis haben im Jahr 2024 24 Menschen eine berufliche Weiterbildung im Bereich Pflege begonnen.
Verdienstmöglichkeit als Fachkraft deutlich höher
Im Jahr 2023 haben Beschäftigte im Bundesland Sachsen-Anhalt in der Pflegebranche im Median 3.715 € pro Monat verdient. Das waren 295 € mehr als ein Jahr zuvor. Einen deutlichen Unterschied gab es in den Verdienstmöglichkeiten nach dem Qualifikationsniveau. So lag der Verdienst als Helfer im Median bei 2.827 €, hingehen betrug der Verdienst als Fachkraft 3.796 €.