Männer am Arbeitsmarkt

Mehr Beschäftigung, mehr Teilzeit, aber höhere Arbeitslosigkeit

Bundesagentur für Arbeit

Zum Weltmännertag am 19. November zeigt ein Blick auf die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit: Männer profitieren vom Beschäftigungsanstieg, doch fehlende Abschlüsse bleiben ein Problem. Im Salzlandkreis sind aktuell rund 60.800 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) davon sind Männer. Die Zahl der beschäftigten Männer ist in den letzten zehn Jahren nahezu unverändert geblieben, während der Anteil der Frauen leicht gesunken ist.

Mehr Männer arbeiten in Teilzeit

Ein deutlicher Wandel zeigt sich bei den Arbeitszeiten: Immer mehr Männer arbeiten in Teilzeit. Vor zehn Jahren waren es 2.550, heute bereits 3.860.

Männer auch in sozialen Berufen stärker vertreten

Männer sind nicht nur in klassischen Industrie- und Handwerksberufen beschäftigt. Auch im SAHGE-Bereich (Soziale Arbeit, haushaltsnahe Dienstleistungen, Gesundheit, Pflege sowie Erziehung und Bildung) ist ihr Anteil gestiegen – von 1.860 im Jahr 2014 auf inzwischen 2.378.

Fachkräfte gefragt, Helferjobs bleiben verbreitet

Von allen männlichen Beschäftigten arbeiten rund 5.860 als Spezialisten oder Experten. Gleichzeitig sind 4.750 Männer im Helferbereich tätig – das sind 15 Prozent aller männlichen Beschäftigten.

Weiterbildung schafft Perspektiven

Im vergangenen Jahr nutzten 354 Männer die Chance auf berufliche Weiterbildung. Jeder zehnte von ihnen strebten sogar einen neuen Berufsabschluss an. Besonders gefragt waren Weiterbildungen in Verkehr und Logistik, Fertigungsberufen sowie in Sicherheitsberufen.

Arbeitslosigkeit trifft Männer stärker

Trotz steigender Beschäftigung sind Männer häufiger arbeitslos als Frauen. Im Jahresdurchschnitt 2024 lag ihre Arbeitslosenquote bei 9,2 Prozent, bei Frauen dagegen bei 8,1 Prozent. Besonders kritisch: Vier von zehn (1.970 von 4.450) der arbeitslosen Männer haben keinen Berufsabschluss und sind dadurch oft länger ohne Arbeit.

Dazu sagt Anja Huth, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West:

„Viele Männer halten noch immer an alten Rollenbildern fest. Besonders im Beruf. Der Arbeitsmarkt verändert sich aber. In der Industrie, in der vor allem Männer arbeiten, gehen Jobs verloren. Im Gesundheits- und Sozialbereich, wo meist Frauen tätig sind, entstehen neue Arbeitsplätze. Wenn wir es schaffen, dass Rollenklischees bei der Berufswahl keine Rolle mehr spielen, eröffnen sich neue Chancen auch für Männer. Immer mehr von ihnen wollen Beruf und Familie verbinden und ihren eigenen Weg gehen. Das ist gut so – Gleichstellung macht den Arbeitsmarkt offener, moderner und stärker“

Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link:

https://statistik.arbeitsagentur.de/Statistiken/Themen-im-Fokus/Frauen-und-Maenner