Immer den Fluss im Blick

Ilona und Christian Jung feiern Goldene Hochzeit

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Das Leben von Ilona und Christian Jung ist stark mit dem Wasser verbunden. Allerdings mussten auch so einige Steine aus dem Weg geräumt werden, um nun in ruhigen Gewässern zu schwimmen. Die beiden Schönebecker haben sich mit einem Eigenheim in unmittelbarer Flussnähe Ihren Traum erfüllt. Seit 1995 dürfen sie nun schon täglich den Blick auf die Elbe genießen. Vor kurzem feierten sie ihre Goldene Hochzeit. Zu diesem Jubiläum gratulierte Oberbürgermeister Bert Knoblauch den Beiden.

Ilona und Christian Jung kennen sich schon von Kindesbeinen an. Beide sind in der Schönebecker Müllerstraße in benachbarten Häusern aufgewachsen, gingen auf dieselbe Schule, nur in unterschiedliche Klassen, und trafen sich abends zum Tanz im Stadtpark wieder. Auch während der Ausbildung blieben sie zusammen. „Wir waren recht lange verlobt“, sagt Ilona Jung mit einem Lächeln. Ihr Mann wollte ursprünglich Architekt werden, doch der Studiengang verfügte nur über sehr begrenzte Plätze. Entschieden hat er sich für Wasserbau. „Da habe ich vorher erstmal im Lexikon nachgeschlagen, was das genau ist“, schmunzelt er. Am Ende wurde es seine Berufung.

Nach dem Studium in Dresden kehrte Christian Jung in seine Heimatstadt zurück, denn in Schönebeck wurde ein Flussbereichsleiter gesucht. „Ich bin froh, dass es mit einer Arbeitsstelle in meiner Heimatstadt geklappt hat. Seitdem bin ich hier geblieben.“ Ilona Jung lernte Gebrauchswerkerin bei der HO. „Ich war Dekorateurin“, erklärt sie. „In der heutigen Zeit würde man Werbefachfrau sagen.“ Angestellt war sie im Dienstleistungskombinat.

Über ihren Arbeitgeber wurde der Kontakt nach Ungarn hergestellt, wo die Betriebsferien verbracht werden sollten. „Wir wurden bei unserem Besuch dort ziemlich hofiert“, erinnert sich Ilona Jung. „Die wunderschöne Landschaft, die es dort gibt“, sagt die Schönebeckerin, „hat dafür gesorgt, dass wir uns sofort in das Land verliebt haben.“ Seitdem verbrachten die Beiden jedes Jahr eine längere Zeit in der Nähe des Balaton, einem Binnensee und Touristenmagneten in Ungarn. Dabei lebten sie sowohl in einem Bauernhaus als auch später im eigenen Wohnwagen, der auf dem Gelände des Langhauses abgestellt wurde. Als das Haus zum Verkauf stand, sicherte es sich die Familie Jung. „Wir haben auch unsere Eltern dafür begeistern können“, berichtet Ilona Jung. Seitdem verbringen sie jedes Jahr eine längere Zeit dort, modernisieren das Gebäude kontinuierlich. „Bis heute“, sagt Christian Jung mit einem Lachen. „Mir fällt immer wieder etwas ein, was ich noch machen könnte.“

Mit Hausumbau kennt sich Christian Jung ja bestens aus. Die Salinehäuser, einst eine große Lagerhalle, wurden Ende der 1990er Jahre kontinuierlich und nach Bedarf in Wohnhäuser umgewandelt. Darunter auch sein eigenes Wohnhaus, das mit viel Zeit, Fleiß und Kraft an die eigenen Wünsche und Bedürfnisse angepasst wurde. Inzwischen ist das „längste Fachwerkwohnhaus der Welt“ ein echtes Wahrzeichen der Stadt Schönebeck. Und für die Familie Jung bedeutet es die Erfüllung eines Traums – ein Leben am Fluss.