Historisches Geländer ziert Brückenaufgang

Übergabe an Stadt durch den Elbufer-Förderverein

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Fast wäre das vor mehr als 110 Jahren verbaute Geländer der ersten Brücke in Schönebeck (Elbe) verloren gegangen. Doch der Elbufer-Förderverein konnte nun das letzte noch übrig gebliebene Element des 1912 eingeweihten Bauwerkes restaurieren und der Stadt übergeben. Oberbürgermeister Bert Knoblauch bedankte sich bei allen Beteiligten, allen voran Initiator Holger Haupt und Vereinsvorsitzender Martin Hennig. „Ich hoffe, dass das Element an dieser Stelle die Aufmerksamkeit bekommt die es verdient“, betonte das Stadtoberhaupt. „Wir zielen vor allem auf die Fahrradtouristen ab, die häufig an dieser Stelle vorbeikommen“, erklärte Haupt.

Ursprünglich konnte die Elbe entweder bei Niedrigwasser oder später durch Nutzung der Fähren überquert werden. Dies diente vor allem zum Salztransport. Ende des 19. Jahrhunderts war die Fähre nicht mehr in der Lage, den Bedarf an Überquerungen abzudecken. Bereits im Jahr 1887 gab es den Plan, eine feste Elbquerung zu errichten. 16 Jahre später wurde ein Wettbewerb zum Brückenbau durch die Stadt ausgeschrieben.

Den Auftrag für die Gestaltung erhielt der bekannte Berliner Architekt Bruno Möhring, der beispielsweise auch die Wiener Zollbrücke und das Blaue Wunder in Dresden entworfen hat. An die Baugenehmigung wurde durch die preußische Regierung die Auflage geknüpft, die Dörfer Grünewalde und Elbenau nach Schönebeck einzugemeinden. Dies erfolgte später im Jahr 1913. Der erste Spatenstich für die Brücke erfolgte am 1. Juli 1910. Im Februar 1912 begann auf Schönebecker Seite der Bau des Brückenhauses und des Brückenaufgangs, bereits am 30. November 1912 wurde die Schönebecker Brücke eingeweiht. Sie hat eine Gesamtlänge von 585 Metern und ist 13 Meter breit.

Bis April 1945 hatte die Brücke den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden, dann wurde sie gesprengt. Nur zwei Rollenlager und ein Geländerteil blieben erhalten, fielen auf ein Nachbargrundstück und wurden fast vergessen. Doch letztlich wurden sie wiederentdeckt und restauriert. Dieses letzte Geländerteil kann nun am Brückenaufgang von jedermann angeschaut werden. Wer mehr über den Brückenbau - auch der späteren Ernst-Thälmann-Brücke im Jahr 1952 - erfahren und auch ein kleines Gedicht lesen möchte, „kann sich gern die Informationstafeln in der Müllerstraße neben Hausnummer 24 anschauen“, lud Holger Haupt ein.