Gleichberechtigte Teilhabe für alle

Vorbereitungen für den Aktionstag der Menschen mit Behinderungen laufen

Gleichberechtigte Teilhabe

Traditionell ist der 5. Mai der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Ziel dieses Aktionstages ist es, auf die Situation von behinderten Bürgerinnen und Bürgern aufmerksam zu machen und dafür einzutreten, dass alle Menschen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Bei dieser Gelegenheit setzen sich Selbsthilfeinitiativen und Vertreter der Behindertenhilfe gemeinsam für Fortschritte auf politischer und gesellschaftlicher Ebene ein. Zudem gelingt es aber auch, immer mehr Bürgerinnen und Bürger dafür zu gewinnen, sich für die Rechte von Behinderung Betroffener zu engagieren und den Forderungen nach einer Gesellschaft für alle Menschen Nachdruck zu verleihen.

Seit einigen Jahren nutzt das Schönebecker Inklusionsnetzwerk diesen Tag, um mit verschiedenen Aktionen die Belange der Menschen mit Behinderungen in unserer Stadt aufzuzeigen. In diesem Jahr wurde für die Aktion das Motto „Auf dem Weg zu einer barrierefreien Stadt“ ausgewählt. Während der ersten im Februar stattgefundenen Netzwerksitzung wurde entschieden, angesichts der pandemischen Lage den Termin für den Aktionstag auf die letzte Woche vor den Sommerferien zu verschieben. Wie gewohnt kann sich das Inklusionsnetzwerk bei der Umsetzung der beabsichtigten Aktivitäten auf die sehr gute Zusammenarbeit mit den Schulen unserer Stadt verlassen, wobei in diesem Jahr die Grundschule „Am Lerchenfeld“ mit einer 3. Klasse an dem nunmehr für den 5. Juli geplanten Aktionstag teilnimmt.

So treffen sich um 7:30 Uhr die Mädchen und Jungen in der Schule, um von dort aus zum „Haus Luise“ zu gehen, wo ihnen gegen 8:00 Uhr eine kurze Einleitung zum anstehenden Projekt und eine Vorstellung der anwesenden Vertreterinnen und Vertreter des Inklusionsnetzwerkes zuteil wird. Von ca. 8:30 bis 10:30 Uhr werden dann drei von ihren jeweiligen Aufsichtspersonen begleitete Gruppen von Schülerinnen und Schülern dieser Klasse gemeinsam mit einem z.B. auf einen Rollstuhl oder einen Blindenstock angewiesenen oder in seinen kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigten Menschen öffentlich zugängliche Bereiche wie das Umfeld der Begegnungsstätte „Haus Luise“, den Weg vom „Haus Luise“ zum CJD-Wohnheim und das Gebiet des S-Bahnhofes Schönebeck Süd auf Barrieren untersuchen und diese mittels Videokamera filmen. Dabei können die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler hautnah erleben und einschätzen, welche Probleme ein von Behinderung Betroffener in seinem Alltag zu bewältigen hat. Nach der Rückkehr von der Erkundungstour besteht für die Mädchen und Jungen die Möglichkeit, sowohl Parcours für Blinde und Rollstuhlfahrer als auch Spiele für Menschen mit Handicaps selbst zu testen. Im Anschluss an das in der Schule einzunehmende Mittagessen begeben sich die jungen Leute dann gemeinsam in den nahegelegenen Jugendclub „Future“, um die aufgenommenen Filme zu zeigen und auszuwerten. Man darf also gespannt und auch erfreut sein über die Fortschritte, die sich in unserer Stadt in Sachen Barrierefreiheit zwischenzeitlich schon eingestellt haben.