Gedenken an die Holocaustopfer
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Schalom - Jüdisches Leben damals und heute

Zum fünften Mal wird eine Veranstaltungsreihe durchgeführt, die sich gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus reichtet. Die Gedenkveranstaltung anlässlich des 86. Jahrestages der Reichpogromnacht am 9. November 1938 am vergangenen Freitag gehört zum Rahmen der Interkulturellen Woche des Salzlandkreises. "Ich freue mich sehr, dass wieder so viele Menschen gekommen sind.", sagte Oberbürgermeister Bert Knoblauch in seinem Grußwort. "Gedenken, Mahnen, Erinnern - das ist angesichts der aktuellen Krisenzeiten wichtiger denn je."
Besonders die Weimarer Republik war eine Blütezeit des jüdischen Lebens, das die deutsche Gesellschaft in vielen Bereichen mitprägte und das mit dem Nationalsozialismus ein vorläufiges Ende fand. In diesem Zusammenhang finde ich es gut, dass auch die Erinnerung an die Reichspogromnacht in Schönebeck traditionell einen würdigen Platz findet. Damals wurde die Synagoge in der Republikstraße demoliert und entweiht, zahlreiche jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet. "Unser Gewissen und unser Verantwortungsgefühl zwingen uns, uns der schrecklichen Ereignisse zu erinnern, sie zu vergegenwärtigen und die aus ihnen hervorgehende Mahnung zu vernehmen und sie zu verbreiten", betonte Knoblauch.
Damals wie heute ist die Gesellschaft, ist jeder einzelne Mensch dazu aufgerufen, seinen Beitrag zu leisten, um in seiner Stadt, seinem Land, der Fremdenfeindlichkeit entgegenzutreten. Es darf nicht in Vergessenheit geraten, welch unfassbares Leid den Menschen jüdischer Herkunft und vielen anderen im Zweiten Weltkrieg angetan wurde. Es waren dunkle Zeiten, die nicht wiederkehren dürfen. "Wir wollen gemeinsam einstehen für Humanismus, Weltoffenheit, Demokratie und ein buntes Schönebeck." Jede neue Generation ist dazu aufgerufen, daran zu erinnern und festzuhalten. Ob durch Projekte oder Aktionen wie „Stolpersteine“: Es gilt, die Erinnerung an die Vergangenheit wachzuhalten und an die kommenden Generationen weiterzugeben.
In Zusammenarbeit mit der Sekundarschule "Maxim Gorki" Schönebeck (Elbe), der Sekundarschule "Am Lerchenfeld" und dem Dr. Carl Hermann Gymnasium sowie dem Julius-Schniewind-Haus und weiteren Beteiligten wird noch bis zum 22. November ein abwechslungsreiches Programm geboten, das Freude an jüdischem Leben und Kultur vermittelt. Das Programm und weitere Informationen gibt es hier.