„Etwas Bleibendes in die Kirche bringen“
Schönebeck gewinnt Romanikpreis 2021

Mit der Veranstaltungsreihe „Pretziener Musiksommer 2021“ in der St. Thomas Kirche Pretzien hat die Stadt Schönebeck (Elbe) den Romanikpreis 2021 gewonnen – genauer gesagt den mit 10.000 Euro dotierten Sonderpreis des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt. „Es ist eine Würdigung für ein wirkliches Kleinod, das über die Grenzen hinaus strahlt und eines der Aushängeschilder unserer Region ist“, freute sich Oberbürgermeister Bert Knoblauch. „Damit erhält der Musiksommer die Aufmerksamkeit, die er verdient.“ Den Grundstein legte das Ehepaar Meussling, inzwischen wird die Veranstaltung von Pfarrer Michael Seils fortgeführt.
Bereits im Jahr 1974 und damit 21 Jahre vor dem Stadt der „Straße der Romanik“ haben Anna-Maria und Rüdiger Meussling die Konzertreihe aus der Taufe gehoben. Die Idee war es, Kirche und Musik miteinander zu verbinden und einen gemeinsamen Raum zu schaffen. Bereits damals wurde eine enge und ortsübergreifende Einbeziehung der Gäste aus dem Naherholungsgebiet angestrebt. Diese nehmen das Angebot bis heute an. Aus dieser Idee heraus entstand der bereits zum 47. Mal stattfindende Pretziener Musiksommer als kultureller Höhepunkt für alle Freunde der kirchlichen und klassischen Musik.
Der Musiksommer ist eine weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Veranstaltungsreihe und kann inzwischen auf mehr als 450 Konzerte mit über 90.000 Besucherinnen und Besuchern verweisen. Seit 2015 fanden jährlich sechs bis acht Konzerte mit etwa 1.600 Gästen statt. Das Abschlusskonzert eines Jahres wird in der Regel von der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie gestaltet. Die Besucherinnen und Besucher kommen zu einem Großteil aus der Region, aber auch weit über die Grenzen hinaus, beispielsweise aus Dessau, Halle, Berlin, München oder Ostfriesland.
Die Konzertreihe kommt von Beginn an ohne öffentliche Förderung aus, finanziert sich weitgehend aus Spenden der Gäste. „In diesem Jahr mussten wir aufgrund der Corona-Pandemie etwas später als gewohnt starten. Die vier Konzerte dauern bis in den September hinein“, erklärte Seils. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Bert Knoblauch überlegte er bereits, wie das Preisgeld eingesetzt werden könnte. Denkbar wäre die Sanierung der Glockensteuerung. Am liebsten wäre ihm jedoch, „auch etwas Bleibendes in die Kirche zu bringen, das an diesen Preis erinnert. Aber das Geld muss noch in diesem Jahr ausgegeben werden“, betont Seils mit Blick auf die zeitliche Schiene.
Termine 47. Pretziener Musiksommer 2021
- Klavierkonzert mit Sofja Gülbadamova aus Lübeck (Sa., 24. Juli, 17 Uhr)
- Konzert der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie (So., 19. September, 17 Uhr)
- Konzert für Trompete und Orgel mit Joachim Schäfer und Matthias Eisenberg (Sa., 25. September, 17 Uhr)
- Ein weiteres Konzert ist für den 21. oder 28. August geplant