Ehrung der Wahlhelferinnen und Wahlhelfer Schönebecks

Mit einer Wahlhelferurkunde des Innenministeriums für den Einsatz bei der Europawahl und mit der Ehrennadel des Bundes für den Einsatz bei 5 bundesweiten Wahlen seit 1998; mit einer Wahlhelferurkunde unserer Stadt und Ehrennadel des Bundes für den Einsatz bei den letzten 5 bundesweiten Wahlen seit 1998 sowie mit der Wahlhelferurkunde der Stadt für den Einsatz bei den Kommunalwahlen 2019 wurden am Montag die 186 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer der Stadt sowie die 23 in den drei Briefwahlvorständen tätigen Wahlhelfer(innen) durch Oberbürgermeister Bert Knoblauch und die Wahlleiterin Gisela Schröder öffentlich im Dr.-Tolberg-Sall in Bad Salzelmen geehrt. Ganz herzlich bedankte sich Bert Knoblauch auch direkt bei der Wahlleiterin und ihrem Team von der Verwaltung für ihren unermüdlichen Dienst. Das Stadtoberhaupt sagte in seiner Würdigung der Wahlhelfer(innen) unter anderem: „Dies heute ist Ihr Ehrentag! Wir möchten Ihnen einmal ein herzliches Dankeschön für ihren ehrenamtlichen und beständigen Dienst in unseren Wahllokalen bei Europawahlen, bundesweiten Wahlen und den Kommunalwahlen sagen. Wir möchten Ihr selbstloses Engagement einmal ausdrücklich öffentlich würdigen, denn es ist nicht selbstverständlich. Und ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass es auch der Bundesinnenminister Dr. Horst Seehofer selbst war, der uns zu dieser Ehrung ermuntert hat. Liebe Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, erinnern wir uns einmal: Dieses Jahr ist es genau und schon 30 Jahre her, als die Menschen hier im Osten Deutschlands, in der damaligen DDR, während der friedlichen Revolution auf die Straße gegangen waren, um zu sagen „Wir sind das Volk!“. Die Menschen damals wollten ein besseres, gerechteres und vor allem ein freies und ein demokratisches Land. Von den verdienstvollen Pfarrern Gottschalk, Schlegel und Lieb und vielen anderen auf die Beine und auf den Weg gebracht, gingen auch in Schönebeck viele Bürgerinnen und Bürger auf die Straße, und ganz sicher war auch von Ihnen, verehrte Anwesende, so mancher an einem solchen Donnerstag dabei. Ich denke, auf diesen Schönebecker Herbst 1989 darf unsere Stadt sehr stolz sein! Heute wissen wir, dass die machtvollen Demonstrationen im Lande schließlich zum Fall der Mauer und im März zu den ersten freien Volkskammerwahlen in der DDR geführt hatten.

Der Herbst 1989 – auch in Schönebeck - legte den Grundstein dafür, dass wir seither überhaupt freie, geheime, gleiche, unabhängige und demokratische Wahlen haben und nicht mehr dieses „Zettelfalten“ mit 99,9 Prozent wie in der alten DDR. Dieses hohe Gut der freien Wahlen und der Demokratie insgesamt bedarf heute deshalb unseres beständigen Schutzes, unseres Engagements. Vieles scheint zu selbstverständlich heute. Nicht jeder weiß offenbar, wie zerbrechlich das Ganze ist. Sie alle hier, sehr geehrte Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, habe ihren gesellschaftlichen Dienst dazu geleistet.

Angesichts der historischen Ereignisse wird deutlich, wie wertvoll dieser Dienst war - und ist und bleiben wird! Man kann dies auch an ein paar Zahlen verdeutlichen: Von den insgesamt etwa 650.000 Wahlhelfern in Deutschland kamen bei der letzten Europa- und Kommunalwahl am 26. Mai dieses Jahres immerhin 186 aus Schönebeck, die in 23 Wahllokalen tätig waren, und dies nicht selten bis in den späten Abend und darüber hinaus.

Dabei waren 23 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer in drei Briefwahlvorständen im Einsatz. Auch dies muss und soll ausdrücklich an dieser Stelle einmal gewürdigt werden. Immerhin waren rund 26.000 Bürgerinnen und Bürger im Mai zu den Europa-, Kreistags- und Stadtratswahlen in Schönebeck wahlberechtigt, aber nur knapp die Hälfte sind zur Wahl gegangen, zur Europawahl noch weniger – nur 10.732 von 25.802 Wahlberechtigten.

Positiver das Bild in den Ortschaften: In Plötzky und Pretzien und vor allem Ranies. Sie als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer jedenfalls waren ein wichtiger Träger aller dieser Wahlen und haben wesentlich zur ordnungsgemäßen Durchführung beigetragen. Und da dies nicht nur bei den letzten Wahlen im Mai geschah, wollen wir Sie ganz konkret dafür ehren.

Herzlichen Glückwunsch allen Anwesenden dazu! Ich möchte Ihnen nochmals herzlich für Ihre ehrenamtlichen Einsätze danken.“