Corona-Virus (200): Grundschule in Könnern geschlossen

Fälle am Calbenser Gymnasium und Jobcenter Schönebeck

Aufgrund eines positiv auf den Corona-Virus getesteten Kindes in der Grundschule in Könnern hat das zuständige Gesundheitsamt entschieden, die Schule vorläufig zu schließen. „Uns ist die Entscheidung nicht leicht gefallen. Da aber das positiv getestete Kind bis zuletzt morgens im Hort betreut worden ist, können wir eine klassen- und jahrgangsübergreifende Ansteckung derzeit nicht ausschließen“, erklärte Amtsärztin Heike Leonhardt. Für die 171 Schülerinnen und Schüler der Grundschule in Könnern erlässt das Gesundheitsamt vorsorglich häusliche Quarantäne. Zudem sollen Tests erfolgen, sofern sich Krankheitsanzeichen entwickeln.

Nicht komplett geschlossen wird dagegen das Gymnasium in Calbe. Dort wurde eine Schülerinnen aus den älteren Jahrgängen positiv auf Covid-19 getestet. Vorsorglich häusliche Quarantäne ordnete das Gesundheitsamt für alle Schüler der Klasse sowie  weitere Schüler an. Betroffen sind insgesamt 33 Schüler sowie mehrere Lehrer. „Wir gehen davon aus, dass der Kontakt mit anderen Klassen der Klassenstufe sowie der anderen Jahrgänge nicht so intensiv war wie an der Grundschule in Könnern“, begründete Amtsärztin Heike Leonhardt die Entscheidung. Sie betont, man müsse stets die Verhältnismäßigkeit berücksichtigen.

Bekannt wurde am späten Vormittag auch der Fall einer positiv getesteten Erzieherin in der Kindertagesstätte „Löwenzahn“ in Bernburg. Die Amtsärztin ordnete daraufhin für alle Kinder sowie die Erzieherinnen ebenfalls zwei Wochen häusliche Quarantäne an. Die Eltern wurden dankenswerter Weise direkt von der Einrichtung informiert. Das Gesundheitsamt wird in den nächsten Tagen Termine für Tests vergeben. In zweiwöchige Quarantäne müssen sich auch Kinder und Mitarbeiter des Kinderheims St. Johannis in Bernburg begeben, nachdem dort ein Corona-Fall registriert worden war.

Kein Ermessen hatte das Gesundheitsamt in Hecklingen. Für 19 Mitarbeiter der dortigen Stadtverwaltung hat Amtsärztin Heike Leonhardt auf Grundlage der vorliegenden Kontaktlisten und Beschreibungen häusliche Quarantäne für die nächsten zwei Wochen anordnen müssen. Eine Mitarbeiterin war Anfang der Woche getestet worden. Sie ging den Angaben zufolge trotz Krankheitssymptomen bis zum Vorliegen des positiven Ergebnisses weiterhin ihrer Arbeit nach. Nicht in häusliche Quarantäne begeben müssen sich indes vier Mitarbeiter, die nicht im Dienst waren, sowie Stadtratsmitglieder, die in dieser Woche in der Verwaltung Termine hatten.

 

Nachmeldung vom Donnerstag: Bereits gestern wurde auch eine Schülerin von der Pestalozzi-Schule in Staßfurt über ihr positives Testergebnis informiert. Alle notwendigen Schritte wurden danach eingeleitet.

Wichtige Fragen und Antworten finden die betroffenen Eltern von Kindern aus Kindertagesstätten und Schulen demnächst zusammengefasst auf der Corona-Sonderseite des Salzlandkreises unter der Rubrik FAQ. Landrat Markus Bauer sagt dazu: „Wir wollen gemeinsam mit den Städten und Gemeinden in dieser Situation beispielgebend allen zur Seite stehen.“

Auch Mitarbeiter des Salzlandkreises bleiben vom Corona-Virus nicht verschont. So meldete der Kreiswirtschaftsbetrieb des Salzlandkreises am heutigen Freitag ebenfalls einen auf das Corona-Virus positiv getesteten Mitarbeiter. Betriebsleiter Ralf Felgenträger informierte dazu, dass man aktuell das weitere Vorgehen mit dem Gesundheitsamt abstimmt. Der Kreiswirtschaftsbetrieb betont, die Müllentsorgung soll auch in der nächsten Woche abgesichert werden.

Stand jetzt werden die Wertstoffhöfe im Salzlandkreis trotz des Lockdowns geöffnet bleiben. Hintergrund sind die mittlerweile neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Verbreitung des Virus. Ralf Felgenträger verweist jedoch darauf, dass Kontakte bei der Wertstoffabgabe auf ein Minimum reduziert werden sollen. Er ruft dazu auf, die Möglichkeit der bargeldlosen Zahlung zu nutzen. Die entsprechende Technik steht beim Kreiswirtschaftsbetrieb schon seit einiger Zeit zur Verfügung. 

Beim Jobcenter des Salzlandkreises wurden in den vergangenen Tagen insgesamt sechs Mitarbeiter positiv auf den Corona-Virus getestet. Deshalb hat Betriebsleiter Thomas Holz entschieden, dass insbesondere am Standort Schönebeck persönliche Kontakte zu Kunden nur noch in dringenden Notfällen stattfinden dürfen. An den anderen Standorten des Jobcenters bleiben etwa Beratungsgespräche nach vorheriger Terminanmeldung sowie unter besonderen Schutzvorkehrungen möglich. „Wir sind weiterhin arbeitsfähig“, sagt Thomas Holz. Er bezieht sich damit insbesondere auf die pünktliche und korrekte Leistungsauszahlung.

Auch innerhalb der Kernverwaltung wurde eine Mitarbeiterin positiv auf den Corona-Virus getestet. Sie befindet sich in häuslicher Isolation. Die Tests ihrer unmittelbaren Kolleginnen und Kollegen fielen negativ aus. Landrat Markus Bauer betont, man habe bereits vor Wochen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sensibilisiert, ausreichend Abstand zu den Kolleginnen und Kollegen zu halten, persönliche Beratungen wo es geht zu vermeiden und auf den Fluren Mund-Nasen-Bedeckungen zu tragen. Zudem gewähre man allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Möglichkeit von Telearbeit mehr Flexibilität.

Als Vorsichtsmaßnahme hat der Salzlandkreis unterdessen verschiedene geplante Veranstaltungen in den nächsten Tagen und Wochen abgesagt. So findet die fürden 5. November beginnende Schalom-Woche in Schönebeck nicht statt. Darüber informierte der zuständige Arbeitskreis. Alle innerhalb der Aktionswoche geplanten Veranstaltungen sollen nächstes Jahr im November nachgeholt werden. „Wir bedauern die Absage, wollen angesichts steigender Fallzahlen aber kein Risiko eingehen“, begründet Gleichstellungsbeauftragte Astrid Müller vom Salzlandkreis. Die geplante Mondscheinführung sowie die Veranstaltung zu Halloween am Ringheiligtum finden ebenfalls nicht statt, wie die zuständige Stabsstellenleiterin Petra Czuratis informierte. Die Führungen am heutigen Freitag und morgigen Samstag können unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsbestimmung stattfinden.

Vorgeschrieben bleibt eine Mund-Nasen-Bedeckung ab kommender Woche überall dort, wo die Mindestabstände von 1,50 Meter nicht eingehalten werden können. Die Allgemeinverfügung des Salzlandkreises wird mit Inkrafttreten der neuen Eindämmungsverordnung der Landesregierung zwar aufgehoben. Diese Vorgabe findet sich zugleich aber auch in der aktualisierten Fassung der Eindämmungsverordnung. Von einer Allgemeinverfügung mit weitergehenden Vorgaben zum Schutz der Bürger im Salzlandkreis sieht der Landrat unterdessen ab.