Schiedsstelle: Jahresabschlusstreffen der Schiedsleute 2018

die bisherigen Schiedsleute, welche über Jahre schon schwierige Fälle gelöst bzw. zahlreiche Vergleiche durch Schiedsverfahren erfolgreich herbeigeführt haben. Mit dem offiziellen Akt der Berufung am Montag wurden nun Helga Lehmann und Angelika Neumann als offizielle Stellvertreterinnen der drei Schiedsstellenbezirke besonders herzlich willkommen geheißen. Die beiden Schönebeckerinnen werden nun ab 1. Januar 2019 stellvertretend in den jeweiligen Bezirken tätig sein. Die Schönebeckerin Kathrin Schweichler konnte am Montag nicht persönlich anwesend sein und wird nachträglich berufen. Neben der Entlastung der bisherig berufenen und gewählten Schiedspersonen sollen somit die wichtigen Erfahrungen der Schiedsleute treu und gewissenhaft weitergegeben werden. Die fachliche Aufsicht übernimmt weiterhin das Schönebecker Amtsgericht. Die Betreuung der Schiedsstellen wird wie gewohnt durch das Rechtsamt der Stadt vorgenommen. Insbesondere Schönebecks Stadtchef weiß die Arbeit der Schiedsstellen zu würdigen, war er doch selbst jahrelang als Schiedsmann tätig. Das Stadtoberhaupt dankte den Schiedsleuten für ihre langjährigen Leistungen in der Elbestadt und wünschte den Vertreterinnen mit einem Blumenstrauß alles Gute für die vertraulichen Aufgaben in den jeweiligen Schiedsbezirken. Die Schiedsstelle I umfasst den süd-westlichen Teil der Stadt Schönebeck (Elbe). Die Schiedsstelle II umfasst den süd-östlichen Teil der Stadt Schönebeck (Elbe) bis zum Stadtteil Bad Salzelmen, den Stadtteil Felgeleben sowie die Stadtteile Grünewalde und Elbenau. Die Schiedsstelle III umfasst die Ortschaften Plötzky, Pretzien, Ranies. Die Schiedsstellen I - III vertreten sich im Verhinderungsfalle gegenseitig. Im Schlichtungsverfahren liegen die Angelegenheiten in den Händen von verantwortungsvollen Schiedspersonen, die in ihrem Ehrenamt eine hervorragende Arbeit leisten und somit bei der außergerichtlichen Streitbeilegung die Gerichtsbarkeit erheblich entlasten. Die verantwortungsvolle Arbeit der Schiedspersonen weiß man auch in der Stadtverwaltung Schönebeck und hier insbesondere im Rechtsamt der Elbestadt zu schätzen. Die Schiedsleute haben ein überdurchschnittliches Schlichtungs- und Integrationsvermögen. Sie besitzen ein gesundes Empfinden für Gerechtigkeit und verfügen über ein besonderes Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Einzelnen und der Gesellschaft. In ihrem Ehrenamt und ihrer Freizeit versuchen sie, Konflikte vor einem oftmals leidvollen Klageweg zu lösen - auch, um die Gerichte zu entlasten. Das Schönste ist für sie jedoch, wenn sich die ratsuchenden Personen am Ende einig sind und sich die Hand geben. Bevor es dazu kommt, werden die Schiedsleute jedoch nicht selten Zeugen von völlig verhärteten Fronten. Das ist auch ein Grund, warum Schlichtungstermine vor der Schiedsstelle nicht allein von einer Schiedsperson geführt werden sollten und dieser Termin an neutraler Stelle, vorwiegend im Rathaus, stattfindet. Im Schlichtungstermin fordert die/der Vorsitzende dann Vorschläge ein, mit denen beide Seiten leben können. Genau das ist es, was die Schiedspersonen so wichtig machen, denn mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit sind sie in der Lage, im nachbarschaftlichen Umfeld Streitigkeiten zu schlichten, die vor Gericht zwar notfalls durch ein Urteil entschieden werden - deren Ursachen jedoch dadurch nicht in allen Fällen dauerhaft beseitigt werden kann. Neben den Schlichtungsterminen führen die Schiedspersonen zahlreiche Vorgespräche, die bereits zu einer Lösung der Streitfälle führen. Die Schiedsstellen befassen sich überwiegend mit Nachbarschaftsstreitigkeiten. Aber auch Beleidigungen, leichte Körperverletzungen, Geldforderungen oder üble Nachrede können Gegenstand einer Verhandlung vor der Schiedsstelle sein. Bei einigen Streitthemen ist es sogar gesetzlich vorgeschrieben, dass vor dem gerichtlichen Klageweg eine Schiedsstelle in Anspruch genommen wird.