Bürgerversammlung Pretzien: Wenige Bürger, viele Themen

 

·         Das Problem des stehenden Wasser an der Feuerwehr-Auffahrt in Pretzien wurde durch eine bauliche Maßnahme beseitigt, sagte das Stadtoberhaupt.

·         Im Zusammenhang mit den zwei Großschadenslagen durch die Stürme „Xavier“ und „Irma“ dankte er der technischen Einsatzleitstelle bzw. den Pretziener Feuerwehrkameraden für ihre aufwändigen Einsätze und Koordinierungen.

·         Die Frage des „Radweges“, der wirklich nur ein provisorisch hergerichteter Waldweg ist, nahm einen großen Raum der Bürgeranfragen ein. Nach einem Gespräch mit Jens Dedow vom zuständigen Landesforstbetrieb soll der Weg nun im ersten Quartal 2018 beräumt und der genaue Schaden festgestellt werden. Die Forderung nach einer Asphaltierung scheitert an den immensen Kosten u.a. für die dann nötigen Ausgleichsersatzpflanzungen. Ein ordentlicher, straßenbegleitender Radweg wäre Sache des Salzlandkreises, weil es sich um eine Kreisstraße handelt. Hierzu wird die Stadt nochmals den Landrat anschreiben.

·         Für die Verkehrseinschränkungen im Zusammenhang mit der Sanierung der B 246a zwischen Alter Fähre und Gommern, aber auch die missliche Nutzung der Umleitung und von Schleichwegen ist die Stadt nicht zuständig, wenn sich das Sachgebiet Straßenverkehr auch aktiv eingebracht habe. Auch eine Tonnagebegrenzung auf 3,5 Tonnen von Dannigkow kommend wird wohl nicht umzusetzen sein, es handelt sich schließlich um eine Kreisstraße. Eine Anfrage an den Kreiswirtschaftsbetrieb wird jedoch gestellt. Zumindest wird der Zeitplan der neuen Straßendecke B 246a mit dem Abschluss am 15.12.2017 wohl eingehalten, sagte Bert Knoblauch. Er dankte der Familie Bartels für ihre Initiative zur Einrichtung einer temporären Ampel.

·         In diesem Zusammenhang wiesen Bürger darauf hin, dass Umleitungsstrecken im NEG zum Teil stark zerfahren und die Fahrbahnen sehr durch Lkw verschmutzt seien, etwa auch die Dornburger Straße. Die Stadt wird den zuständigen Kreiswirtschaftsbetrieb informieren (Kreisstraße). Außerdem seien zahlreiche „tote“ Robinien (keine "Akazien") am Straßenrand zu beklagen, die gerodet werden müssten.

·         Bezüglich der Freiwilligen Feuerwehr Pretzien teilte das Stadtoberhaupt mit, dass ein neues Löschfahrzeug bestellt sei, mit der Lieferung ist im Januar zu rechnen. Er dankte den Kameraden dafür, die Pretziener Kameraden so gut aufgenommen zu haben, die so ihren Dienst auch ohne derzeitige Wehrleitung weiter versehen können.

·         Joachim Schulke informierte: Die Baumaßnahme Hafenstraße des Hochwasserschutzes steht kurz vor ihrem Beginn. In Kürze findet dazu eine Info-Veranstaltung für die Einwohner statt. Die 2. Ausschreibung bezüglich der Großen Sorge ist ebenfalls in Arbeit, so dass die Realisierungsphase bevorsteht. Mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft schließt die Stadt eine Vereinbarung zur Übernahme der mobilen Elemente des Hochwasserschutzes ab, so dass die Mitglieder der Wasserwehr (neue Mitglieder auch in Pretzien willkommen!)  und des Bauhofes dann im Frühjahr Übungen daran durchführen können. Der Abschluss der Arbeiten des Deichlückenschlusses ist für den April 2020 vorgesehen.

·         Von Anwohnern wurde der Wunsch nach konsequenzlosen Geschwindigkeitsanzeigern an Ortseingängen, etwa in der Magdeburger Straße oder am NEG, zur Verkehrsberuhigung geäußert. Hierzu ist das Sachgebiet Straßenverkehrswesen der Stadt derzeit dabei, Sponsoren für eine Finanzierung zu finden. Für die eigentliche Verkehrsüberwachung ist die Polizei zuständig, die Aufstellung von Blitzern durch die Stadt wäre mit erheblichem Aufwand verbunden, soll aber dennoch zumindest geprüft werden.

·         Familie Braune in der August-Bebel-Straße hatte  sich bereiterklärt, öffentliche Grünflächen bzw. Rabatten vor ihrem Grundstück selbstständig zu pflegen. Die Stadt ist dafür sehr dankbar, „Nachahmer“ sind jederzeit willkommen.

·         Zum Thema der nach Bürgermeinung permanenten „Geruchsbelästigung“ durch ein Pretziener Unternehmen informierte der Oberbürgermeister, dass bereits am 11.12.2015, also unmittelbar nach den ersten Beschwerden, ein entsprechendes Schreiben der Stadt an die zuständige Umweltbehörde des Salzlandkreises herausging – bisher allerdings ohne jede Rückantwort. Allerdings seien bis heute auch keine weiteren Beschwerden geäußert worden. Die Bürgerin Silvia Lehmann zeigte in der Bürgerversammlung mehrere Fotos mit schwarzen Wolken, die offenbar von dem Grundstück ausgingen. „Wir kriegen dann keine Luft mehr“, klagte sie nachdrücklich. Sie hätte sich auch bereits persönlich an die Umweltbehörde gewandt, bisher ohne spürbare Ergebnisse. Der Oberbürgermeister nahm die Hinweise nochmals auf und wird erneut intervenieren, empfahl aber parallel auch, zivilrechtlich auf Unterlassung zu klagen.

·         Die Buslinie 137 fahre außerhalb des Schulbetriebs so gut wie leer, sagte ein Bürger. Er regte deshalb kleinere oder Rufbusse an. Bert Knoblauch sagte zu, die Anregung in die Abstimmungen der städtischen Wirtschaftsförderung mit dem Kreisverkehrsbetrieb aufzunehmen, verwies aber auch auf die bevorstehende Auswertung der Bürgerumfrage zum Öffentlichen Personennahverkehr.

·         Der zunehmende Personalnotstand bei der Freiwilligen Feuerwehr wurde in der Bürgerversammlung durch Christian Ballerstedt nachdrücklich thematisiert. Der Anwerbung bzw. Neugewinnung von Kameraden müsse größere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Das Land fährt dazu auch parallel eine größere Kampagne. Es spiele aber auch die mögliche Schaffung von verschiedenen Anreizen bzw. Begünstigungen eine Rolle, so der Kamerad. Auch ein Werbeflyer fehle. Die Anregungen sollen im Einzelnen zusammengefasst und der Stadt zugearbeitet werden.

·         Bezüglich des Bürgerhauses wurde eine allzu lange – manchmal dreitägige - Belegung bei Privatfeiern beklagt, das behindere Vereine wie den Pretziener Männerchor. Dies sei bei größeren Feiern notwendig, die Vermietungszeiten müssten aber im Einzelfall geprüft werden, sagte das Stadtoberhaupt. Unabhängig von der Zukunft der Ortschaftsbüros stehe das Bürgerhaus insgesamt als Dorfgemeinschaftshaus auf jeden Fall weiter zur Verfügung, betonte er.