Ehrenamt: Würdigung der Seniorenarbeit 2010

das Ehrenamt in einer immer älter werdenden Gesellschaft immer wichtiger werde, besonders gelte dies für die Betreuung der Schwächsten unter uns - von Kindern, älteren, behinderten und kranken Menschen. Im Folgenden veröffentlichen wir die Einzelbegründungen der von Verbänden und Vereinen eingereichten Vorschläge zum Tag des Ehrenamtes am 06.12.2010:

 

Landsmannschaft Schlesien
Gisela Schulschek
Frau Schulschek, gebürtige Schlesierin aus Friedland, gehört seit der Gründung am 23.05.1992 der Landsmannschaft an, wurde im gleichen Jahr als Kassiererin tätig und 1994 in den Vorstand gewählt. Gisela Schulschek hat mit ihrem umfangreichen Wissen über die schlesische Heimat, über die Zeit der Vertreibung und die Neuansiedlung im Landkreis Schönebeck das Vereinsleben wesentlich bereichert. Sie organisierte Heimatnachmittage und Fahrten in die Heimatgebiete. In den letzten Jahren übernahm sie zudem die Betreuung von Mitgliedern zu runden Geburtstagen und Ehejubiläen, oft auf eigene Kosten.

Landsmannschaft Ostpreußen/Westpreußen
Gertrud Raudies
Die gebürtige Ostpreußin Gertrud Raudies wurde 1945 aus ihrer Heimat vertrieben und ist seitdem in Schönebeck wohnhaft. Sie war als examinierte Krankenschwester im Schönebecker Gesundheitswesen tätig.Bereits 1992 wurde sie Mitglied der Landsmannschaft Ostpreußen/Westpreußen. Insbesondere ab 2003 unterstützte sie die Arbeit ihres inzwischen verstorbenen Ehemannes, der stellvertretender Vorsitzender war. Im Februar 2008 wurde sie schließlich selbst in diese Funktion gewählt. Frau Raudies leistet besonders durch die Hausbesuche bei den älteren und kranken Mitgliedern eine wichtige Vereinsarbeit.

Stadtseniorenrat
Erdmute Köppe
senior2010_006Erdmute Köppe hat einen guten Namen bei den älteren Bürgern Schönebecks. Man kennt sie eben. Sie begleitet seit vielen Jahren die Arbeit des Stadtseniorenrates. Als beratendes Mitglied des Vorstandes bringt sie ihre beruflichen Erfahrungen in die gesamte Struktur des Stadtseniorenrates ein. Dabei unterstützt sie besonders im Bereich der Finanzen die nicht immer einfache Arbeit des Vorstandes. Durch ihr stets konstruktives und engagiertes Wirken hat Erdmute Köppe einen wesentlichen Anteil daran, dass der Stadtseniorenrat als Interessenvertretung der Seniorinnen und Senioren in der Stadt Schönebeck ein großes Ansehen genießt. Frau Köppe hat immer ein offenes Ohr und "tanzt auf allen Hochzeiten", wie man so schön sagt.

Deutsches Sozialwerk
Ingeborg Butz
Mit ihrem Beitritt zum Deutschen Sozialwerk erklärte sich Ingeborg Butz bereit, ehrenamtlich im Verein mitzuarbeiten. Sie entschied sich für den Betreuungsbereich. Motiviert und engagiert nimmt sie diese Aufgabe wahr. Besonders anzuerkennen ist ihre jahrelange Arbeit mit Demenzkranken. Diese erfordert viel Kraft, Zeit und Einfühlungsvermögen. Sie ist auch bereit, betagte Mitglieder des DSW mit ihrem eigenen PKW zu Veranstaltungen zu fahren, damit niemand allein gelassen wird und alle am Vereinsleben teilnehmen können. Dies alles verdient Anerkennung.

Inge Stoll
Auch Inge Stoll hat sich von Beginn an aktiv in das Vereinsleben des DSW  eingebracht. Als sie erkannte, dass es an Hilfe in der Betreuungsarbeit fehlte, war sie sofort zur Stelle. Inge Stoll hat eine sehr herzliche, liebenswürdige Art, mit alten Menschen umzugehen. Dies ist in unserer Gesellschaft nicht selbstverständlich. Schon nach sehr kurzer Zeit gewann sie das Vertrauen der alten Menschen. In allem, was sie tut, ist sie hoch motiviert und gewissenhaft. Bei Inge Stoll spürt man, dass sie sich voll und ganz für ein "Miteinander im Dienst am Nächsten" einsetzt.

Volkssolidarität
Werner Heinrich
Werner Heinrich ist seit 1995 Mitglied der Volkssolidarität und engagiert sich seitdem ehrenamtlich in der Ortsgruppe "Vereinte Chöre", die immerhin 38  Mitglieder hat. Herr Heinrich stärkt die Ortsgruppe nicht nur mit seiner durchdringenden Stimme, sondern mit seiner ganzen Person. Er ist seit 1995 als Hauptkassierer tätig und überhaupt gefragter Ansprechpartner, vor allem kümmert er sich natürlich um die Chöre. In seiner verbleibenden Zeit unterstützt er aktiv die Ortsgruppe "Lutherstraße".  Leistungs- und Kulturangebote des Verbandes verbreitet er an die Mitglieder. Herr Heinrich "opfert" viele Stunden seiner Freizeit, um bedürftigen Menschen Unterstützung bei der Lösung kleiner Probleme zu geben. Dafür wird er sehr geschätzt. Und dafür gilt ihm hier ein öffentliches Dankeschön.

Diabetiker Selbsthilfegruppe
Helmut Backhaus
Helmut Backhaus setzt sich seit einigen Jahren als Leiter der Diabetiker Selbsthilfegruppe uneigennützig und ehrenamtlich für die Belange der Betroffenen ein. Für monatliche Treffen der Gruppe organisiert Herr Backhaus diverse Vorträge, Foren und anderes mehr. Um seine Aufgabe in guter Qualität zu erfüllen, hält er ständig Kontakt zu medizinischen Einrichtungen. 29 Angehörige der Gruppe werden von ihm in jeder Weise unterstützt. Für jeden Betroffenen hat er ein offenes Ohr und steht ihnen und auch deren Angehörigen hilfreich und beratend zur Seite.

Arbeiterwohlfahrt
Renate Hille
Renate Hille ist 61 Jahre alt und ein Urgestein der AWO Frauen-Selbsthilfegruppe "Goldener Herbst". Als es seinerzeit hieß, diese Gruppe aufzubauen war sie sofort zur Stelle. Seit zwei Jahren ist sie nun die ehrenamtliche Leiterin dieser Gruppe, zu der 17 Frauen gehören, die sich im Ruhestand befinden oder von der Arbeitslosigkeit betroffen sind. Sie versteht es die Gruppe derart zu motivieren, um einfach weiter Freude am Leben zu haben. Das wird deutlich durch die gemeinsamen Ausflüge und Aktivitäten im gesellschaftlichen und kulturellen Bereich. Frau Hille zieht alle mit. Ihr Dazutun lässt keine der Frauen einsam sein, denn ihr Leitwort ist "Gemeinsam statt Einsam". Renate Hille ist diskussionsfreudig und wird wegen ihrer netten und umgänglichen Art von den Mitgliedern sehr geschätzt. Deshalb ist sie heute hier!

Deutsche Parkinsonvereinigung
Irene Janeck
Irene Janeck ist seit 2008 Mitglied in der Parkinson Regionalgruppe und selbst von der Krankheit betroffen. Sie ist rührig und hilft wo sie kann. Frau Janeck nimmt am Schicksal der Erkrankten deutlich Anteil. Die Mitglieder, die schon über längere Zeit erkrankt sind, werden von ihr im Krankenhaus oder auch zu Hause oftmals besucht. An den Kegelnachmittagen nimmt sie mit ihrem Mann teil, der mit dem PKW manche Mitglieder bis nach Pömmelte nach Hause bringt. Insgesamt sagt man in der Parkinsonvereinigung: "Ein Anruf und schon ist "unsere Reni" da". Deshalb verdient sie heute unseren Respekt und unseren Dank.

Eltern Kinderturnen Sportgemeinschaft Taekwondo
Reinhard Herbrich
senior2010_010Reinhard Herbrich ist hier heute eine kleine Ausnahme, denn er kümmert sich um die Jüngsten! Er führt als ehemaliger Sportlehrer mit Geduld, sportlicher Leidenschaft und Einfühlungsvermögen für die Kindergarten- bzw. Vorschulkinder das Kinderturnen durch. Viel Arbeit und persönliches Engagement ist damit verbunden: 2 Mal wöchentlich wird das private Auto mit Reifen, Seilen und Bällen bepackt. Für kleine Belohnungen nach erfolgreicher Sportstunde sorgt er ebenfalls, ob das Naschereien oder die Auszeichnungen mit einer "Medaille" sind. Das gibt den Kindern Ansporn und weckt den sportlichen Ehrgeiz. Ständig ist er auf der Suche nach "Sponsoren" für dies und das und organisiert selbstverständlich die Weihnachtsfeier und das alljährlich beliebte Grillfest am "Delphin". Sogar die Presse holt er mit ins Boot. Dieses Engagement ist uns heute eine Ehrung wert.

KALEB e.V. "Wiege"
Ingrid Streckenbach
Vor 10 Jahren kam Ingrid Streckenbach über eine AB-Maßnahme zum Verein
KALEB e.V. "Wiege". Sie blieb ihm nach dieser Maßnahme einfach ehrenamtlich treu. Zweimal in der Woche ist sie dabei direkt im Familienzentrum. Darüber hinaus gibt es ungezählte Stunden, wo sie ihre Hilfe anbietet und ein offenes Ohr hat. In der Kinder-Kleider-Stube beim Sortieren und Ausgeben von "Allem rund ums Kind", hat sie freundliche Worte für jeden, was in diesen Situationen sehr wichtig ist. Zunehmend übernimmt sie auch Begleitungen zu Behörden und Ämtern, das Ausfüllen von Anträgen, die Beschaffung von Möbeln und so weiter. Frau Streckenbach hat ein Herz für alle, denen sie in ihrem ehrenamtlichen Dienst begegnet. Dafür sagen wir ihr heute "Herzlichen Dank".

Hannelore "Hanni" Pragst
Hanni Pragst ist Hobbykünstlerin.und ebenfalls beim KALEB-Verein "Wiege". Nach dem sie bei dem blinden Künstler Dario Malkowski das Handwerk noch besser erlernte, stellte sie ihr Können ehrenamtlich zur Verfügung. Jeden Montag treffen sich zehn Frauen zum Töpfern mit Hanni, da heißt es immer wieder "Bitte - hier ist Ihr Rat gefragt, Frau Pragst". Gleichzeitig kann man hier sein Herz ausschütten und gemeinsam Freunde treffen. 14-tägig kamen Kinder, die sich zu kleinen Künstlern entpuppten. Eine Gruppe der Oskar-Kämmer Schule versuchte sich ebenfalls unter ihrer Anleitung. Auch im SCHALOM-Haus sind Kunstwerke von Hanni Pragst präsent und sie mischt hier mit. Als frühere Katechetin ist ihr Herz vor allen bei den Kindern geblieben. Hanni Pragst setzt sich selbstlos für andere ein, und so danken wir ihr heute dafür.

Klaus Polczyk
Wer heute mit Klaus Polczyk zu tun hat, kann nicht glauben, dass er schon 83 Jahre alt ist. Jeden Sonnabend um 8.00 Uhr ist er im Schalom-Haus beim Frühstück der Straßenbrüder zu finden. Diesen Begriff finden sie besser als "Obdachlose".
Klaus Polczyk hat ein Herz für bedürftige Menschen, nicht nur beim Frühstück. Das Einrichten einer Wohnung organisiert er mit und legt Hand an. Auch in der Pfingst-Gemeinde-Oase in Salzelmen ist Klaus Polczyk zu Hause und bringt sich hier ehrenamtlich ein. Ein Kontakt zu jüdischen Mitbürgern unserer Stadt wird gemeknsam mit anderen Christen ebenfalls gepflegt  Für alles ein herzliches Dankeschön, lieber Klaus Polczyk am heutigen Tage!

Ortschaft Pretzien
Günter Schneckenhaus
Herr Schneckenhaus ist ein Ur-Pretziener. Während und nach seinem aktiven Berufsleben als Lehrer der POS Erich Weinert in Plötzky engagierte er sich in verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen. Er war unter anderem im Gemeinderat und im Sportverein Pretzien tätig. Seit 2006 leitet Günter Schneckenhaus als Vorsitzender der Volkssolidarität die Ortsgruppe Pretzien. Er betreut in dieser Gruppe 31 Mitglieder im Alter von 54 bis 99 Jahren. Herr Schneckenhaus fühlt sich für den Zusammenhalt der Pretziener Senioren aus ganzem Herzen heraus verantwortlich. Man trifft sich monatlich und verbringt gemeinsame Nachmittage zu Geburtstagen, Weihnachtsfeiern und bei Ausflügen. Kranke und behinderte Senioren besucht Herr Schneckenhaus zu Hause. Er ist ein guter Zuhörer und jederzeit ein Ansprechpartner bei anstehenden Problemen. So musste er nun heute über die Elbe kommen, denn wir wollen ihn für all dies ehren.

Blinden- und Sehbehindertenverband
Christel Pildner
Christel Pildner ist seit 1974 Mitglied des Blindenverbandes. Bereits seit den 80-iger Jahren ist sie aktiv ehrenamtlich tätig. In allen Bereichen des öffentlichen Lebens setzte sie sich für die Belange der blinden oder sehbehinderten Mitmenschen ein, besonders für barrierefreies Bauen in vielerlei Hinsicht. Heute ist sie die Leiterin der Regionalgruppe Salzlandkreis und Leiterin der Bezirksgruppe Sachsen-Anhalt West des Blinden- und Sehbehindertenverbandes. Aber auch im Bereich der Leitung und Organisation, der Betreuung und Beratung ist Frau Pildner eine feste Größe. Sie organisiert Veranstaltungen und Fahrten. Diese sind sehr wichtig, um zu verhindern, dass die Betroffenen in eine Isolation verfallen. Des Weiteren ist Frau Pildner auch noch im Verein "selbstbestimmtes Wohnen" aktiv tätig. Es würde hier den Rahmen sprengen, das gesamte Engagement Frau Pildners widerzuspiegeln. Ein kleiner Beifall, verehrte Anwesende, könnte dies hier ein wenig ausgleichen. Und er gilt gleich für alle anderen mit.

ABiSA - Behindertenverband
Frank Schiwek
Frank Schiwek ist ehrenamtlicher Geschäftsführer des ABiSA, zugleich Vorsitzender des Schönebecker Behindertenverbandes und in Schönebeck alles andere als ein Unbekannter. Die Senioren, die im Haus Luise der Diakonie in der Moskauer Str. 23 c wohnen und dort auch betreut werden, kommen oft mit anderen Senioren aus der Umgebung zum Spielen, gemeinsamen Kaffee trinken, zum Basteln, Singen und Gymnastik in diesem Hause zusammen. Sie fühlen sich hier wohl und geborgen. Dies ist vor allem auch Frank Schiweks Verdienst.  Ebenso organisiert er auch schon über Jahre eine Überraschungsfahrt - Osterfahrt - es ist eine Fahrt ins Blaue mit vielen Haltepunkten und Überraschungen. Er ist beliebt bei den Mitgliedern, hilft ihnen bei allen anfallenden Problemen und versucht auch die Sorgenfalten wegzubekommen. Er unterstützt die Selbsthilfegruppen, die Mitglieder des ABiSA sind und ihre Veranstaltungen im Landes- und Beratungszentrum in Schönebeck durchführen. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer einer Lernbehinderten Schule in Burg, die seine Zeit und Kraft sehr in Anspruch nimmt, ist er Mitglied und im Vorstand des Stadtseniorenrates und in den verschiedensten Gremien. Herr Schiwek setzt sich für die Belange der Behinderten und alten Menschen "oben und unten" an vorderster Stelle ein. Ihm ist es zu verdanken, dass es im Rahmwen des ABiSA mehrere Begegnungsstätten für ältere und behinderte Menschen gibt. Manchmal fragt man sich, ob er noch Zeit für sein Privatleben und seinen Sohn hat. Zu wünschen ist es ihm. Alles in allem muss wohl auch einem Zugpferd mal über die Mähne gestrichen und die Flanke geklopft werden. Der Verband, die Mitglieder und die Betreuten Menschen, vor allem Behinderte und Senioren, sind Frank Schiwek sehr dankbar für alles. Heute soll dieser Dank einmal öffentlich werden.