INSEK-Werkstatt: Schwerpunkte Verkehr und Tourismus
Leitbild-Findung und die Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungs-Konzeptes bis 2030 hingewiesen hatten. „Wollen wir eine entschleunigte Stadt vor den Toren Magdeburgs?“, fragte Andeas Paul eingangs mit Blick auf ein mögliches Leitbild für Schönebeck in die Runde. Entschleunigung mit Blick auf Mobilität und Verkehr sowie die Chancen der Nähe zur Landeshauptstadt waren dann neben vielen anderen auch Themen der Diskussion. Das Fortkommen von Punkt A nach Punkt B betreffend fielen Stichworte wie die mögliche Einführung eines „Touri-Tickets“, weitere E-Bike-Ladestationen und ein Fahrrad-Leitsystem auf Schildern und Karten ebenso wie zu optimierende Fahrpläne des ÖPNV, die weitere Zurückdrängung des Schwerverkehrs, die Bedeutung des ruhenden Verkehrs und vor allem die engmaschige, barrierefreie und miteinander abgestimmte Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger wie ÖPNV (Bus und Bahn), Kfz, Fahrrad, Wassertouristen usw. an geeigneten Schnittstellen. „Soll Schönebeck eine Fahrradstadt werden?“, lautete eine der Zukunftsfragen. Auch das KfZ werde trotzdem weiter seine Bedeutung behalten, besonders für junge Leute, wurde deutlich. Schlagworte wie Car-Sharing, Drohnenservice oder autonomes Fahren fanden ebenfalls Erwähnung. Die aktuelle Meldung, dass die Konzerne schon sehr kurzfristig ein flächendeckendes Ladenetz für Elektroautos planen, passte da in die Schönebecker Diskussion. Das Thema „Nähe zur Stadt Magdeburg“ kam sowohl aus wirtschaftlicher wie auch aus touristischer, demografischer und verkehrlicher Sicht zur Sprache. Zwar müsse man die kulturelle Anziehungskraft respektieren und die Absaugung von Kaufkraft objektiv hinnehmen, müsse aber vielmehr die Chancen einer solchen Nähe sehen und den Spieß gewissermaßen umdrehen. Diese Hoffnungen manifestierten sich in Fragen wie: Kann Schönebeck nicht ein erweiterter Campus für Studenten der Guericke-Universität und Hochschule Magdeburg-Stendal werden? Können unsere Unternehmen es schaffen, einen Wissenschaftstransfer von der Uni in die Schönebecker Gewerbegebiete zu organisieren, um Forschung und Entwicklung voranzutreiben? Wie gewinnen wir junge Familien aus Magdeburg, in die grüne und entschleunigte Kurstadt zu ziehen? Wie schaffen wir es, überhaupt junge Leute mit attraktiveren kulturellen Angeboten in Schönebeck zu halten, wo bisher doch beispielsweise beinahe nur das Klassik- und Schlagerpublikum bedient wurde? Auch touristisch gäbe es viele Potenziale, die noch nicht vollends ausgeschöpft seien wie der genannte Wassertourismus, Elbebadestellen (?), Kunst- oder Architekturwege, die Naherholung in Ostelbien und anderes mehr. Immerhin: Stolz könne die Stadt schon jetzt auf ihre wirtschaftliche Entwicklung sein, auf Mittelständler und Gesundheitsdienstleister wie etwa den SolePark, SMB oder Ambulanzmobile als Rückgrat der Entwicklung. Ebenso werde auf dem Felde des Tourismus das nahe Ringheiligtum überregional immens an Bedeutung gewinnen, und nicht zuletzt verfüge Schönebeck über das älteste Soleheilbad Deutschlands, das großartige Pretziener Wehr, die spektakuläre Elbauenbrücke, ist Teil der Straße der Romanik, hat einen beliebten Heimattiergarten, einen schönen Bürgerpark, einen modellhaften Shared-Space-Markt, ein sehenswertes Elbufer und tolle Museen. Nicht zuletzt engagieren sich immer mehr Bürger, um die Identität und das Image der Stadt zu verbessern. Auf all dem könne und müsse man aufbauen.