NABU: Habicht ist "Vogel des Jahres" 2015

der Habicht diffamiert, verfolgt und getötet. Das Schicksal des Habichts hängt vor allem vom Handeln des Menschen ab! So mancher Geflügelhalter und Jäger sieht in dem Habicht auch heute noch einen Dieb, der Tauben und Hühner stiehlt, oder einen Nahrungskonkurrenten, der ihm ausgesetzte Jagdfasane wegfängt. Manchmal wird daher gefordert, den Habicht zu fangen. Natürlich holt sich der Habicht auch mal ein Haushuhn oder eine Brieftaube. Seine Hauptbeute sind aber die wildlebenden Ringel- und Stadttauben sowie Krähen. Daher entwickelt sich der Habicht auch in vielen Gegenden zunehmend vom scheuen Waldbewohner zum Nachbarn in städtischen Parks und Friedhöfen.

In Deutschland wird der Brutbestand auf 11.500 bis 16.500 Paare geschätzt. Er gilt im Allgemeinen als "nicht gefährdet", jedoch ist er in manchen Gebieten selten oder gar verschwunden. Seit den 1970er Jahren gehören die geschickten Jäger per Gesetz zu den streng geschützten Arten mit ganzjähriger Schonzeit. Dennoch sind illegal abgeschossene, vergiftete oder gequälte Habichte sowie andere Greifvögel nach wie vor trauriger Alltag in vielen Bundesländern. Der Habicht steht daher stellvertretend für alle illegal verfolgten Greifvögel. NABU und LBV fordern die konsequente Erfassung und Aufklärung illegaler Greifvogelverfolgungen, das Verbot des Verkaufes von sogenannten Habichtfangkörben (Fallen), die Einrichtung von Horstschutzzonen, in denen die Forstwirtschaft und Jagd vor allem während der Brutzeit zwischen März und Juni ruht sowie das Verbot des sogenannten "Aushorstens" von jungen Habichten für die Falknerei.
 
Der Habicht kommt ganzjährig vor, trotzdem ist er selten zu beobachten und Begegnungen mit dem Habicht sind eher rar. In Sachsen-Anhalt ist der Habicht in vielen Waldgebieten fast flächendeckend verbreitet. Sein Brutbestand ist relativ stabil und hat sich in den letzten 25 Jahren nicht wesentlich verändert. Laut Vogelschutzwarte Sachsen-Anhalt wird das Brutvorkommen auf 500 bis 700 Paare geschätzt.