Gymnasiasten aus Tilsit zurück - OB im Rathaus berichtet

tilsit2014a_Kopiedie Beziehung der Schulen "systematischen Charakter" erhält. Er äußert die Hoffnung, dass dies auch auf andere Gruppen der Stadtbevölkerung wie etwa Unternehmer ausgedehnt werden könnte, auch gehe es um den möglichen Austausch von geschichtlichen und kulturellen Erfahrungen, die vielleicht in Projekte münden könnten. "Ich würde mich sehr freuen, Sie zu treffen und mögliche Wege der Zusammenarbeit zu erörtern", schreibt das Stadtoberhaupt der Memelstadt, die direkt an der Grenze zu Litauen liegt. Er hatte dem Brief auch zwei Bildbände seiner Heimat beigefügt, die Bert Knoblauch in seinen Dank einbezog. Er wolle zunächst dem Stadtrat von dem Besuch und seinen Ideen berichten, stehe freundschaftlichen Beziehungen selbst sehr aufgeschlossen gegenüber. Wie die Schülerinnen Julia Korsawa und Franziska Körner berichteten, sei man auf russischer Seite auch für das Thema "Flucht und Vertreibung" aufgeschlossen und sehe die dunklere Seite der gemeinsamen Geschichte nicht als Einbahnstraße. Hier lasse sich noch viel aufarbeiten bzw. an gegenseitigem Wissen vermitteln. So seien zum Beispiel viele Bezeichnungen im Stadtbild sowohl in russischer wie auch in deutscher Sprache ausgeschildert, so wie die Stadtnamen selbst.

tilsit2014_KopieVom Besuchsprogramm im ehemalig ostpreußischen Gebiet und den gesammelten Eindrücken waren sie regelrecht begeistert: So lernten sie nicht nur das Lyzeum und dessen Schülerschaft gut kennen, sondern auch Sehenswürdigkeiten wie das Kant-Denkmal, den Dom und die Marienkirche in Kaliningrad (Königsberg), das Trakehner-Gestüt, ein Sportzentrum und sogar die Kurische Nehrung. Julia: "Sogar einen Militärbunker und Soldatenfriedhof auf der einen und orthodoxe Kirchen sowie mittelalterliche Burgen auf der anderen Seite haben wir gesehen. Die Offenheit und Aufgeschlossenheit hat uns schon sehr beeindruckt, auch der preußischen Geschichte gegenüber." Einer der Höhepunkte, fügt Franziska hinzu, sei dann das Einstudieren eines russischen Märchens gewesen, wo sogar alte Instrumente gespielt werden durften. Das war Spaß pur, bei dem man sich gut näher kam. Dies träfe auch auf die Gastfreundschaft des Gasteltern zu. Ende März zur Internationalen Woche mit u. a. der schwedischen Partnerschule möchten die Schüler nun auch die Tilsiter hinzu laden und freuen sich schon sehr darauf. Vielleicht schaut dann ja auch Oberbürgermeister Knoblauch vorbei?