Bravo! 96-jährige Patin für einen Esel

Viehzucht und Ackerflächen. Warum gerade ein Esel, verriet uns ihr Sohn: Ein Esel ist arbeitsam, genügsam und fleißig, und ganau dies traf und trifft noch immer auch auf Hanna Ebert zu. Mit 90 Jahren war Hanna Ebert das letzte Mal zu Besuch im Haimattiergarten auf dem Bierer Berg. Sie ist heute pflegebedürftig ? die Pflege übernimmt ihr Sohn Burghard. Die Stadt Schönebeck (Elbe) bedankt sich herzlich für die Übernahme der Tierpatenschaft für einen  Esel für ein Jahr und 500 Euro (!) als Unterstützung für die Kosten zur Pflege der Tiere im Heimattiergarten ?Bierer Berg?. Ebenfalls gratulierte die Stadt Hanna Ebert nachträglich herzlich zum 96. Geburtstag. Der Esel ist eines der ältesten Haustiere des Menschen. Seine Domestikation wird im Einzugsbereich des alten Ägypten vermutet, von verschiedenen Wildeseln. Seine Nutzung seit Anfang des 4. Jahrtausends vor Christus gilt als sicher. Esel wurden hauptsächlich zum Tragen und Ziehen von Lasten gehalten. Sie wurden dem Menschen so wertvoll, dass ihr Fleisch teilweise mit religiösen Verboten belegt, in den meisten Kulturen nicht gegessen wurde. Auch als Reittier fand er, vor allem in bergigem Gelände, Verwendung. Eselrassen gibt es nur wenige, da der Züchtung im Mittelalter, wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Nur in Spanien, Italien und Frankreich gibt es einige Rassen. In Deutschland gibt es wohl nur einige Farbvarianten. Bis zum 30-jährigen Krieg war der Esel weit verbreitet (Mülleresel). Danach wurde er vor allem für die Zucht von Maultieren für das Militär verwendet. Im Gegensatz zu steppenbewohnenden Pferden flüchten Esel nicht ?kopflos?, was in dem unwegsamen Gelände ihrer Herkunftsgebiete gefährlich wäre. Esel reagieren eher besonnen, jedes Tier überprüft seine Lage und schlägt dann den gewählten Weg ein oder greift den Feind gegebenenfalls an. Dem Esel genügt eine kärgliche Vegetation als Nahrung. Auf seinen langen Wanderungen zu den Wasserstellen kommen Esel notfalls auch 2-3 Tage ohne Wasser aus. Momentan leben bei uns drei Esel, ein männliches Tier und zwei Weibchen. Der Hengst (Mo-Mo) ist am 17.07.2003 geboren und stammt aus Köthen. Die Stute (Sarah) ist am 16.05.2005 in Calbe geboren und unsere alte Stute (Rosi) ist über 35 Jahre alt und stammt ursprünglich aus Oschersleben. Sie ist unser ?dienstältestes? Tier im Heimattiergarten ?Bierer Berg? in Schönebeck (Elbe). Esel müssen auch in der Haltung sehr kärglich gefüttert werden, deshalb sind Brot, Äpfel und auch Möhren tabu oder allerhöchsten als Leckerli erlaubt. Es gibt nur Heu und Stroh, im Sommer ein wenig Grünfutter.