Schönebeck gewinnt ersten Stadtumbau-AWARD des Landes

awardberlin_009mit der Grafikstiftung Neo Rauch im Bildungszentrum Bestehornpark punkten. Dort war es geglückt, ein stadtbildprägendes, aber leerstehendes Industriedenkmal zu sanieren, zu einem neuen Bildungszentrum zu erweitern und dort die Grafikstiftung Neo Rauch zu etablieren. Wie der Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Thomas Poege sagte, sei der Award als „Oscar des Stadtumbaus zu betrachten“. Bei den Projekten handele es sich um gespeicherte und städtebaulich aufgewertete Stadtgeschichte, und das habe auch etwas mit Heimat zu tun. Minister Webel erinnerte in diesem Zusammenhang an die schwierigen Transformationsprozesse nach der friedlichen Revolution und würdigte nochmals das wirkungsvolle Förderprogramm „Stadtumbau Ost“. Prof. Martin zur Nedden lobte die Projekte aller neun beteiligten Städte Sachsen-Anhalts und sprach vom Zusammenspiel von „langem Atem und Kreativität“. Neun Projekte aus neun Städten hatten es auf die Liste des Nominierungswettbewerbs im Zeichen der „Identität“ geschafft, fünf davon in die „Engere Wahl“, aus deren Mitte durch eine interdisziplinäre Jury unter Leitung von Prof. Mara Pinardi die beiden Preisträger ermittelt worden waren. Fünf Filme setzten während der Preisverleihung die in die „Engere Wahl“ gekommenen Projekte in Szene, vertiefende Interviews mit Vertretern der Städte schlossen sich an. So erläuterten Oberbürgermeister Knoblauch und Ines Donig nochmals kurz die Idee des „Shared Space“ und die Herausforderung ihrer Umsetzung. Was gebe es Schöneres als lachende Kinder, die durch Wasserspiele laufen? Der Platz werde als „gute Stube“ durch die Bürger gut angenommen, sagte das Stadtoberhaupt. Dabei können Details eines solchen Vorreiter-Projektes durchaus auch im kritischen Diskurs der Bevölkerung stehen. Prof. Martin zur Nedden, ehemaliger Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Urbanistik gGmbH und Mitglied des Beirats des Kompetenzzentrums Stadtumbau Sachsen-Anhalt, würdigte in seiner Laudatio, dass die beispielhaften und beispielgebenden Stadtumbauprojekte der neun Nominierten und Sieger „zeigen, wie es gelingt die individuellen Potenziale von  Städten  als Chance zu begreifen, zu entwickeln und identitätsstiftend wirken zu lassen“. Der Minister für Landesentwicklung und Verkehr Thomas Webel übergab an die beiden Preisträger jeweils Plakette und Urkunde nebst DVD mit dem Film. Der Award ist nicht dotiert.

Die neun Nominierten:

  • -              Aschersleben – Grafikstiftung Neo Rauch im Bildungszentrum Bestehornpark
  • -              Halle (Saale) – Gründerzeitquartier Glaucha
  • -              Lutherstadt Wittenberg – Klosterkirche – Historische Stadtinformation
  • -              Magdeburg – Festung Mark
  • -              Naumburg (Saale) – Nietzsche-Dokumentationszentrum
  • -              Oschersleben – Burg
  • -              Schönebeck (Elbe) – Umgestaltung und Neuordnung Marktplatz
  • -              Weißenfels – Schloss Neu-Augustusburg
  • -              Zeitz – Sanierung Albrechtsches Palais

Die fünf der „Engeren Wahl“

  • -              Aschersleben – Grafikstiftung Neo Rauch im Bildungszentrum Bestehornpark
  • -              Halle (Saale) – Gründerzeitquartier Glaucha
  • -              Lutherstadt Wittenberg – Klosterkirche – Historische Stadtinformation
  • -              Schönebeck (Elbe) – Umgestaltung und Neuordnung Marktplatz
  • -              Zeitz – Sanierung Albrechtsches Palais

Die beiden Preisträger des Stadtumbau Award Sachsen-Anhalt 2018

  • -              Schönebeck (Elbe) – Umgestaltung und Neuordnung Marktplatz
  • -              Aschersleben – Grafikstiftung Neo Rauch im Bildungszentrum Bestehornpark

Das seit 2011 arbeitende Kompetenzzentrum Stadtumbau Sachsen-Anhalt versteht Regionen als Identifikationspunkte in einer globalisierten Welt. Regionale Unterschiede stehen für Stärken und Potenziale, die es wieder zu entdecken und als Imagefaktor zu nutzen gilt. Dieses neue Verständnis von Urbanität konzentriert sich nicht auf die Entwicklung traditioneller Wachstumszentren und Metropolen: Am Beispiel konkreter Projekte sollen althergebrachten Handlungsmustern der Stadtentwicklung neue Herangehens- weisen entgegengestellt und individuelle Potenziale in den verschiedenen Regionen zielgerichtet entwickelt werden. Das Kompetenzzentrum Stadtumbau arbeitet in und für Sachsen-Anhalt und berät das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt zu den  Themenfeldern „Identität“, „Mobilität“, „Klima“, „Wohnen“ und „Infrastruktur“. Es ist vorgesehen, den gemeinsam von Ministerium und Kompetenzzentrum ausgelobten Stadtumbau Award Sachsen-Anhalt jährlich jeweils unter einem der fünf Themenfeldern des Kompetenzzentrums auszuloben und die Projekte der „Engeren Wahl“ und den Preisträger öffentlichkeitswirksam und überregional zu präsentieren.