Großes Rolandfest in Plötzky

Glockenläuten in der Kirche beginnt, setzt sich mit einem Orgelkonzert von Prof. Matthias Eisenberg, und ab 11 Uhr mit einem Schalmeienumzug, einem Kita-Auftritt und einem Überblick zur Rolandgeschichte fort. Zur Hauptveranstaltung ab 12.30 Uhr gibt es jede Menge zünftigen Chorgesang. Mit dabei sind der Männerchor Pretzien, die Singegruppe Plötzky, der Shantychor und der Handwerkerchor Schönebeck sowie die Gruppe EDK aus Gommern.  Eine Modenschau und historische Aufführungen runden das Programm ab, während dessen es auch Speis und Trank zu erwerben gibt. Umrahmt wird das Rolandfest mit einer Fotoausstellung ?Rund um den Roland?, mit Videovorführungen zum Thema und zum Wirken des Heimatvereins, mit einem Quiz ?Kennst du deine Heimat?? sowie mit einem bunten Kinderprogramm. Also dann ? heranspaziert! Im Vorfeld ließ Wilfried Kiske die turbulente, kraftzehrende und fünf Jahre andauernde Entstehungsgeschichte des neuen Rolands aus Sandstein noch einmal Revue passieren, den er selbst entworfen und der Bildhauer Späte aus Zeitz in Stein gehauen hat. Nach Recherchen ist der Roland demnach Mitte des 14. Jahrhundert das erste Mal für Plötzky erwähnt worden. "Er war aus Holz gefertigt und stand in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Zisterzienser-Nonnenklosters", weiß der Vorsitzende des Heimatvereines zu berichten, der mit 77 Jahren nun dringend einen Nachfolger für das kleine, aber hochinteressante Heimatmuseum sucht, welches sich bescheiden Heimatstube nennt. Der Begriff des Rolands selbst geht auf Rolandus zurück, einem Paladin von Karl dem Großen, dessen Verewigung für Stadtrecht, Gerichtsbarkeit und Marktrecht steht. Als Klosterort hatte Plötzky einst überregionale Bedeutung. Durch den neuen Roland weiß man nun wiederum überregional vom beschaulichen ostelbischen Örtchen.