Schönebeck: Planer und Gäste begeistert vom neugestalteten Marktplatz
neben der geschichtlichen Entwicklung der Elbestadt auch die planerische und gestalterische Realisierung des Marktplatzes und gab einen Ausblick auf zukünftige Stadtentwicklungskonzepte. Bertram Weishaar hatte sich vor der Veranstaltung am Freitag eineinhalb Stunden für die Erkundung des Marktplatzes Zeit genommen und ist überzeugt. "Fußgänger haben hier einen Schutzraum auch ohne Bordsteinkanten". Es gebe Bereiche, wo sie sicher sein konnten, dass dort kein Auto lang fährt.
Jetzt müssen sich nur noch die Autofahrer und Radfahrer an die vorgeschrieben Schrittgeschwindigkeit sowie die Parkplatzsituation gewöhnen. Prof. Dr.-Ing. Hartmut Zadek, der sich mit Logistik sowie Nahmobilitat beschäftigt, sagte voraus, dass sich die Vielfalt der Mobilität künftig deutlich verändern wird. Viele neue Gefährte, wie etwa die schon bekannten E-Bikes, aber auch ganz neue Formen zumeist elektrisch angetriebener Fortbewegungsmittel, seien im Kommen. Auch hier würde sich Schönebeck für zukünftige Projekte eignen. "E-Mobilität soll nicht nur Spaß machen, sondern die Verkehrssituation "kompakt, urban, mobil und grün" unterstützen", so der Wirtschaftsingenieur.
Beim Planertreffen sprach auch Tonio Trüper. Sein Lübecker Büro hatte die Ausschreibung für die Marktplatz-Planung gewonnen. Für ihn ist wichtig: Funktioniert der Platz und wird er angenommen? Sein Eindruck: "Ja, es funktioniert." "Außerdem wurde der gesamte Wettbewerb "Marktplatz" durch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung ausgesprochen gut vorbereitet", so der Landschaftsarchitekt. Für die Schönebecker Innenstadthändler hielt Jens Kurth fest: "Alle Handler haben mir einhellig bestätigt, es funktioniert". Der Geschäftsführer der Modus Vivendi Veranstaltungs GmbH bedankte sich u.a. für die sehr gute Öffentlichkeitsarbeit.
Viel Lob für das in Sachsen-Anhalt einmalige "Shared-Space" gab es u.a. von den zahlreichen auswärtigen Gästen. Besonders die Stadträte aus Dessau, Bernburg und Magdeburg waren sehr am Schönebecker Konzept interessiert. Nach der anschließenden Marktplatzbegehung sowie einer Präsentation von E-Lastenräder und E-Kleinfahrzeugen begaben sich die Planer(innen) auf einen gemeinsamen Spaziergang entlang der hochwassergeschützten Elbuferpromenade.
Die Stadt verbindet mit dem Treffen hochkarätiger Multiplikatoren der Stadtplanung auch einen weiteren Ansehensgewinn angesichts des entschleunigten und fair zu teilenden Verkehrsraumes des neuen Marktes, der sich mit dieser neuen Aufenthaltsqualität zur guten Stube der Altstadt entwickeln soll. An der Veranstaltung nahmen unter anderem Vertreter des Stadtrates, Allg. Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Sachsen-Anhalt e.V., sowie der Interessengemeinschaft (IG) Innenstadt und zuständigen Fachbereiche der Stadtverwaltung teil.