Blickpunkt Salineinsel: Stadträte machten sich ein Bild

touristische und ?grüne? Potenzial des elbnahen, 11,6 Hektar großen und von der Natur ?zurückeroberten? Areals der ehemaligen Saline und späteren Industriebrache.

So soll der Bürgerpark ?Salineinsel? einmal ein naturnahes und touristisch geprägtes Freizeit- und Erholungsareal für die Schönebecker, ihre Gäste und Besucher werden. Nachhaltigkeit wird groß geschrieben und Investoren, sofern sie in das touristische Konzept passen, sind willkommen. Gleichzeitig dient der künftige Park als grüne Fortsetzung des von WELTRAD her kommenden Elberadweges in Richtung der geplanten Erschließung der prähistorischen Kreisgrabenanlage bei Zackmünde.

Der Rundgang über das geplante Fuß- und Radwegenetz führte zunächst zu einer von Robinien umsäumten Lichtung, die als schachbrettartige ?Spielfuge? besonders für jüngeres Publikum mit einer originellen Beton/Holzmöblierung versehen werden soll. Riesige Bänke werden fest installiert, auf denen man durchaus auch auf der Lehne Platz nehmen darf. Das überdimensionale Schachbrett wird mehrere Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung bieten.

In den elbnahen Bereich gelangend, führte der Weg dann zu einem kreisrunden Platz zum Entspannen, Kommunizieren oder auch zu stiller innerer wie äußerer Betrachtung. Hunderte buchstäblich ausrangierter Betonschwellen wurden hier aufgeschichtet und bilden als gleichermaßen ?fossile? Zeugen der Industriegeschichte eine künstlerisch anmutende und klug für einen Elbeblick durchbrochene Mauer, welche den Kreis umrahmt.

Überhaupt bildet die Elbe als naturnaher Fluss einen auf der Salineinsel immer gegenwärtigen Bezugspunkt. Den Rundgang fortsetzend, stieß die Gruppe dann zu jenem etwa an der Spitze der Halbinsel gelegenen Platz vor, der einmal den Namen ?Elbbalkon? tragen soll. Ähnlich und vielleicht noch beschaulicher als in Magdeburg kann man hier auf einer Art Schautreppe den Strom und das grüne jenseitige Ufer anschauen und genießen. Die ?grüne Bühne? kann dann gern auch als Naturklassenzimmer oder ähnlich genutzt werden.

Unweit davon befindet sich auch der Salinekanal, dessen Überführung als schmucke Fuß- und Radwegebrücke derzeit neu entsteht. Die jetzt noch ungewöhnliche Perspektive über den elegant geschwungenen Kanal mit seiner historischen Uferbefestigung zu WELTRAD und der alten Elbbrücke hinüber verfügt über einen ganz eigenen Reiz, der noch ausgekostet werden will. Auch die Zukunft des heute eher noch dümpelnden ?Kanals? und seiner Sicherung wurde während des Rundgangs kurz andiskutiert.

Dieses Programm hinter sich, versammelte sich die Gruppe schließlich am zentralen Standort der Salineinsel ? dem alten Salzmagazin. Hier wurden bereits umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt, um das Gebäude in seiner massiven Fachwerkstruktur zu erhalten. Auf genau diesen Aspekt legten gerade auch die Mitglieder von ?Rettet die Altstadt? ausdrücklichen Wert. Die nordwestliche Giebelfront erhielt bereits massives neues Bauholz der Arten Eiche und Lärche, und die Fachwerksanierung ist hier alles andere als einfach. Das Gebäude, das einst Unmengen gesottenen Salzes beherbergte, umweht eine erhaltenswerte historische Aura und besitzt ein interessantes Zukunftspotenzial. Die Teilnehmer waren sich einig, dass hier einmal verschiedenste Nutzungen denkbar sind, so als ?kalte Veranstaltungshalle? für Bauern- und Weihnachtsmärkte, für kleine Jazzfestivals, Lesungen, Ausstellungen, Konzerte und vieles mehr. Auch ein Künstlersymposium auf der Salineinsel ist denkbar, etwa von Metallbildhauern, wie Elisabeth Köllmann sich vorstellen könnte. Eine interessante Idee, denn die Steinbildhauer waren ja schon da.

Aber das alles liegt noch in der Ferne. Nah liegt das Gute, nämlich die weitere schrittweise Aufwertung eines einzigartigen Stadtareals, machte Baudezernent Guido Schmidt abschließend deutlich. Insofern begrüßte er das Interesse der Stadträte und Bürger, welches Schule machen möge.  Er stellte noch einmal die Bedeutung des Vorhabens als handfestes IBA-Projekt heraus. Im September ist ein Rundgang in größerem Rahmen vorgesehen.

Das Baudezernat weist indessen darauf hin, dass in der kommenden Woche auf dem Gelände landschaftsgärtnerische Arbeiten wie notwendiger Baumschnitt und Rasenmahd beginnen.