Ehepaar Goertz: Früher Messing, heute Gold!

den farbenprächtigen und subtropisch anmutenden Hausgarten bewunderte. Von der fast musealen Vielfalt beeindruckt, wusste sie zunächst überhaupt nicht, wo sie hinschauen sollte, so viele gesammelte Objekte waren ringsumher zu entdecken. Wenn es bei Joachim mehr die Geweihe und Wurzeln verschiedenster Art sind, die er sammelt und ausstellt, so hat besonders Doris das grüne Händchen für die Pflanzenwelt, denn sie hat nicht nur als Laborantin gearbeitet, sondern hat auch Floristin gelernt. Noch heute geht sie gern im Blumenladen um die Ecke aushelfen. Während er (71) seinerzeit als Spitzendreher im Traktorenwerk und Schmierungstechniker unter anderem bei OK Bley in Magdeburg arbeitete, war Doris (wird 70) zunächst im Sprengstoffwerk und später in der Brauerei Schönebeck tätig, gar nicht so weit entfernt vom jetzigen Zuhause. Auch Joachim verschlug es einst an einen Arbeitsplatz in der Brauerei, und so lernte man sich langsam kennen. Im Stadtpark und im Kino kam man sich näher, denn ?dort in der Empore war man manchmal schön allein?. Der Clou war, als sie den Bruder ihres späteren Gatten im Betrieb fragte, doch Letzteren einmal um das Drehen eines Messingringes zu bitten. Der tat dies gern und drehte sogar noch ein kleines Buckelchen hinein, dass sich der Ring wirklich sehen lassen konnte. Mit diesem Ring bahnte sich etwas an, was später ein Mädchen und einen Jungen hervorbrachte (drei Enkel sind auch schon da) und nun schon 50 Jahre lang hält. Neben den Pflanzen und Steinen erzählt Joachim gern von seinem Lebenshobby: Fußball! Sowohl beim SSV hat er gespielt als auch beim SSC den Nachwuchs trainiert, darunter zum Beispiel den späteren FCM-Star ?Maxe? Steinbach. Nicht zuletzt so mancher DDR-Liga-Spieler ging durch die harte, aber faire und erfolgreiche Fußballschule von Joachim, was seiner Frau angesichts eines so zeitintensiven Hobbys natürlich auch viel großzügiges Verständnis abverlangte. Die Feier am Sonntag gab sicher wieder Gelegenheit, die alten Zeiten Revue passieren zu lassen?