Operettenpremiere: Ein Schmetterling im Hut

Atem haben konnte, brachten doch die Schauspieler einen fabelhaften Schwung auf die Bretter, die die Welt bedeuten, und begeisterten mit Slapstick, Komödiantentum und sogar mancher kabarettartiger Einlage. Es war vor allem auch eine physische Leistung, die hier zu bestaunen war: Das Energiebündel Bach, der Hohlrücken Böhm sowie das solide Paar Suttner und Rösel mit dem größten Repertoire tanzten, sangen, mimten und sprangen, dass es eine Freude war. Meike Albers als Hannchen und Kim Schrader  als 2. Fremder ?Amerikaner? hatten darüber hinaus das gewisse Etwas, eine Aura ? die in ihren Bann zog. Sie verkörperten das, was Theater ausmacht, eine eigenartige Mischung aus Faszination, heiterer Melancholie, Distanz und Nähe. Sie spielten einfach wunderbar. Auch das Dienerpaar mit seinem Hauch Tragikomik ließ das Publikum sowohl lachen als auch lächeln, was keine Selbstverständlichkeit ist. Es hatte sich ebenso ein Extra-Bravo verdient. Katharina Kutil als Gärtnerin und Flintenweib hätte man gewünscht, sie hätte den echten Schmetterling gespürt oder gesehen, der es sich lange Zeit in ihrem bunten Hut bequem gemacht hatte. Ein ganz besonderes Lob verdient das Bühnenbild/Ausstattung ? bzw. die Tischlerei/Schlosserei der Bühne: Man hatte extra einen Oldtimer im Leopardenfell-Outfit gebaut, dessen Auftritt sich auf wenige Minütchen am Bühnenrand beschränkte. Das Schönebecker Publikum war es den Theaterleuten wert. Bravo!