Ringheiligtum Pömmelte bei Schönebeck eröffnet

ringheiligtum_038diesen Moment nicht entgehen. Himmelsscheiben-Retter Prof. Harald Meller vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie sprach von einem gemeinsamen Heiligtum verschiedener Kulturen als Zeichen des Friedens, trotz gelegentlicher Menschenopfer, auf die die eingeschnitzten Totenschädel im Innenring der 4300 Jahre alten Kultstätte hinweisen. Zahlreiche Rituale wie Bestattungen, Versammlungen und Götterkulte wurden hier über mehrere Jahrhunderte durchgeführt. Es handele sich um eine hochauthentische Anlage, in seiner Geschichte durchaus verwoben mit Stonehenge in England, was in etwa der gleichen Epoche entstanden war. Pömmelte ist kulturell von europäischem Rang, der gesamteuropäische „Gensatz“, so Meller, ging seinerzeit von der Verschmelzung verschiedener Kulturen in Mitteleuropa – also auch von diesem Ort an der Elbe – aus. Einwanderer aus sibirischen Steppen, aus Kleinasien und Spanien hätten sich mit Einheimischen vom fruchtbaren Rand der Börde vermischt, hier im heute „kulturell reichsten Bundesland Deutschlands“.

ringheiligtum_043Landrat Markus Bauer bedankte sich ausführlich bei allen, die zum Zustandekommen des Projekts, also zur Wiederentstehung der Ringe beigetragen hatten, auch bei den Bürgern, die sich Führungen bereitserklärt haben wie etwa Waldemar Liedicke aus Schönebeck. Die Anlage war 2005 von Archäologen aus der Luft entdeckt worden. Die Hauptachsen der Holz-Erde-Architektur sind auf das einfallende Sonnen licht ausgerichtet. Zahlreiche prähistorische Funde werden ab August im Salzlandmuseum Schönebeck gezeigt. Die sieben Ringe des Heiligtums sind über den Elberadweg oder mit dem Auto von Schönebeck in Richtung Barby bei Zackmünde erreichbar. Ein hölzerner Aussichtsturm bietet eine schöne Draufsicht. Ein zweites Heiligtum bei Schönebeck, was ebenfalls entdeckt worden war, ist noch nicht erschlossen worden. Am Dienstag bereicherte eine steinzeitliche Mädchentanzgruppe aus Egeln die Freigabe des Ringheiligtums Pömmelte bei Schönebeck - und es gab viel Applaus.