Gleichberechtigte Teilhabe für alle - "Wenn es läuft, braucht man keine Hilfe"
gemeinsame Zubereiten von leckeren Speisen wie Salaten, Sandwiches und Obst-/Käse-Spießen. Schon dieses Unterfangen gestaltete sich für Sehbehinderte, Rollstuhlfahrer und Menschen mit kognitiven Einschränkungen nicht ganz unproblematisch. Aber die größte Hürde blieb der Einkauf, was die einzelnen Schülergruppen gemeinsam mit den von einer Behinderung betroffenen Menschen in den hiesigen Filialen der Verbrauchermärkte feststellen konnten. Oftmals erwiesen sich beispielsweise die Gänge in den Märkten als viel zu eng bzw. mit Waren zugestellt oder kamen Fragen zur Erreichbarkeit von einzelnen Produkten im Regal und in den Kühltruhen sowie zum Auffinden der jeweiligen Preise und Mengen auf, so dass das dortige Verkaufspersonal um Hilfe gebeten werden musste, welche dann auch geleistet wurde. Für die Schülerinnen und Schüler gab es dagegen keine Schwierigkeiten, doch aus Sicht eines Menschen mit Einschränkungen konnten unüberwindliche Hürden auftreten. Das sollten die Sechstklässler während des Aktionstages verstehen und daraus lernen. Auch sollte erkannt werden, dass nicht jeder Behinderte Unterstützung benötigt, also „helfen - immer gern“, „aber bitte vorher fragen“. Im Anschluss wurden die gekauften Lebensmittel dann im Haus „Luise“ des ABiSA in der Moskauer Straße gemeinsam verarbeitet und beim "Inklusions-Mahl" verzehrt, zu dem auch die Verantwortlichen der zuvor besuchten Verbrauchermärkte eingeladen waren. Auf diesem Wege konnten nicht nur alle Beteiligten ihre während des Aktionstages gewonnenen Erkenntnisse austauschen, sondern auch zwei Vertreterinnen des E-Center-Marktes Schönebeck, welche die Einladung in das Haus „Luise“ mit einem Blumenpräsent gern wahrgenommen hatten, über ihre sehr guten Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit einer Behinderung berichten. So war es u.a. aufschlussreich zur Kenntnis zu nehmen, dass in vorgenanntem Unternehmen 12 Beschäftigte mit verschiedenstem Grad der Behinderung arbeiten, was insbesondere durch eine Anpassung des Arbeitsplatzes an die jeweilige Beeinträchtigung der betroffenen Person erreicht werden konnte. Die Schülerinnen und Schüler der Lerchenfeldschule fanden es an diesem Aktionstag sehr interessant sowohl die Probleme der Frauen, Männer und Jugendlichen mit Handicap im Alltag hautnah miterleben als auch Erfahrungen im Umgang mit den behinderten Menschen selbst sammeln zu können. Auch der Leiter der Sekundarschule "Am Lerchenfeld", Herr Weiner, bewertete die Veranstaltung als überaus positiv und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, einen solchen Aktionstag auch mit anderen Schulklassen durchführen zu können.