„Kinderlärm ist Zukunftsmusik“: Schülerdemo für Jugendclubs

mehr als der Salzlandkreis. Unter dem Strich bleibt aber für die Jugendarbeit durch die mangelnde Gesamtfinanzierung „zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel“, wie Oberbürgermeister Bert Knoblauch es auf den Punkt brachte. Die Stadt kann die Lücke nicht schließen, die andere hinterlassen. Er kann sich auch eine Verbesserung der Struktur der Jugendeinrichtungen vorstellen. Der Sozialwissenschaftler Professor Peter-Ulrich Wendt von der Hochschule Magdeburg-Stendal sprach von einer „Verwahrlosung der Jugendarbeit“ im Land, die eine „sozialisatorische Pflichtleistung“ darstelle. Der Prävention werde im Verhältnis zur Nachsorge viel zu wenig Bedeutung beigemessen, dies sei ein gesellschaftliches Problem und spiegele sich in der Finanzausstattung entsprechend wider. Wendt forderte einen Kulturwandel im Denken, nicht zuletzt in der regionalen Wirtschaft. Uwe Zech vom Träger CVJM e.V. betonte die notwendige Qualität bzw. Qualifizierung bei der personellen Besetzung der Betreuung und Begleitung der Jugendarbeit, immerhin beschäftige sich die präventive Arbeit in den Einrichtungen auch mit signifikanten Problemen wie etwa Drogenkonsum. Die sozial schwächer gestellten Jugendlichen sind ein gleichberechtigter Teil unser aller Zukunft, gab er zu bedenken. Auch Bürgermeister der Region wie Bernd Nimmich (Bördeland), Sven Hause (Calbe) und Torsten Reinharz (Barby) machten auf die prekäre Situation und die Unverhältnismäßigkeit der Finanzierung der Jugendarbeit aufmerksam, welche „geradegerückt“ werden müsse.