Neue "Stolpersteine" mit Schülerengagement verlegt

Kuchen- und Weihnachtsbasare selbst finanziert. Alle Steine sind aus Spenden heraus möglich geworden. Die Stolpersteine wurden in der Steinstraße, Bahnhofstraße und Calbeschen Straße verlegt. Begonnen wurde zunächst mit der Erinnerung an Frida Marcuse in der Steinstraße 6. Sie war 1942 mitten aus dem Schönebecker Alltag heraus in das Ghetto Warschau deportiert worden, um kurz darauf im berüchtigten Lager Auschwitz ermordet zu werden. In der Steinstraße stellte sich auch Oberbürgermeister Bert Knoblauch ans Mikrofon, um die Bedeutung dieser Aktion ausdrücklich zu würdigen. Den beim Eindringen des Steines ins Gehwegpfaster erzeugten ?Lärm? griff das Stadtoberhaupt symbolisch auf, in dem er bekräftigte, dass man das Unrecht jener Zeit laut beim Namen nennen müsse. Dem müsse sich das fortwirkende Gedenken, Mahnen und Erinnern anschließen. Zuvor hatte Johannes Golling vom Schniewindhaus unter anderem darauf aufmerksam gemacht, dass neben den bereits bekannten jüdischen Opfern zwei weitere Kinder recherchiert werden konnten, die in der dunkelsten Epoche deutscher Geschichte von Deutschen versteckt worden waren und deshalb überleben konnten. Gunter Demig seinerseits erwähnte, dass europaweit bereits 46 000 Steine verlegt werden konnten, 974 im Osten Deutschlands, wobei diese Zahlen in kein Verhältnis zu den millionenfachen Morden durch die Nazis gestellt werden könnten. Folgende weitere Namen finden sich nun auf Schönebecker Stolpersteinen: Frida Marcuse, Gustav und Mathilde Löwenstein, Sally, Helene und Ruth Weile, Michael, Hilde, Hilde und Heinz Lewin, Berthold und Gertrude Mannes, Leo, Frieda, Christa und Peter Lederer. Wir gedenken ihrer.