Nachruf: Requiem zu Ehren von Christof Grüger
die herzhafte Kraft seiner Farben kann man als Sinnbild für die Bejahung des Lebens betrachten. Und so wird sein umfangreiches Schaffen äußerlich in seiner ästhetischen Wucht, aber auch innerlich mit seiner humanistischen Wirkkraft fortleben. Christof Grüger hat den Feuervogel Strawinskys als großflächige Wachsbatik geschaffen, die unseren Rathaussaal ziert. Er ist der Schöpfer des eindrucksvollen Holocaust-Mahnmals, einer Stahlplastik zu Ehren der Opfer und mit Erinnerungskraft, die das Gedenken und Mahnen angesichts der dunkelsten Geschichtsepoche unseres Landes unmittelbar zum Betrachter transportiert. Das Werk des Künstlers war vielseitig: Seine erzählenden Wandbehänge, Betonglasfenster und die Salzkristallsäule im Salzturm am Markt stellen ganz verschiedene Facetten seines Lebenswerkes dar. Aber vor allem: Zahlreiche Kirchenfenster nicht nur Schönebecks hat Christof Grüger in eindrucksvolles farbiges Licht gesetzt und religiöse Motive gegenwärtig gemacht. Es ist eine Freude, das Licht dieser Fenster auf sich wirken zu lassen und manchmal vielleicht zu beginnen, ein wenig zu lächeln. So haben wir auch den kleinen leisen Mann immer in bescheidener, freundlicher Erinnerung. Welch große Kraft doch in diesem Manne war. Oscar Wilde sagte einmal: ?Wer in schönen Dingen schöne Bedeutung findet, hat Kultur. Für ihn ist Hoffnung.? Christoph Grüger hat uns allen viel Hoffnung vermittelt. Ich bin von Traurigkeit erfüllt und möchte den Angehörigen mein tiefes Mitgefühl zum Ausdruck bringen. Wir werden Christof Grüger nicht vergessen und sein Schaffen in Ehren halten. Mit seinem Werk wird er in uns fortleben.?