Empfang des Oberbürgermeisters im Dr.-Tolberg-Saal
den Ausgezeichneten herzlich gratulierte, bedankte sich in seiner Rede für das ausgesprochene Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger, vermittelte einen Eindruck seiner neuen Arbeit und stellte erste eigene Intentionen und Vorstellungen zur Zukunft der von ihm geführten Salz- und Elbestadt dar. Wir zitieren:
?Jede einzelne geschüttelte Hand sind ein paar Quäntchen Mut und Entschlossenheit mehr für mich und unsere Stadt! Was waren dies für Wochen, meine Damen und Herren! Diese Tage und vielen Abende seit meinem Amtsantritt waren neuartig, waren spannend, anstrengend und erkenntnisreich. Ich habe versucht, keine Einladung auszuschlagen, auch wenn die Stapel auf dem Schreibtisch derweil immer höher wurden. Es wird vielleicht nicht in jedem Falle und nicht an jedem Ort gelingen, aber wenn wir uns nicht unterhaken, nicht an einem Strang ziehen, nicht ein Wir-Gefühl entwickeln, werden wir diese Stadt mit ihren vielen echten Potentialen nicht voranbringen. Unser Image ist doch nichts weiter als das, was man von uns sagt. Das, was auf unserem Etikett steht. Das, wofür wir stehen. Und wir stehen eben für eine starke Stadt. Wir müssen eine Sogwirkung entwickeln, die viele Menschen mit ins Boot und ans Ruder zu zieht. Und wir müssen dieses Boot zunächst einmal als Galeere betrachten, bevor wir an Sonnendecks denken. Denn es ist unser Schiff namens Schönebeck. Schöne Worte? Nein, denn im Grunde sind die Sonnendecks nur verhangen und vertäut. Wir müssen sie freilegen. Die Worte Heimatgefühl und Stolz haben in Deutschland manchmal einen etwas zwielichtigen Klang. Das hat seine historisch bedingte Begründung. Aber ich scheue mich nicht zu fragen: Was ist schlecht daran, ein wenig stolz auf seine eigene Heimatstadt zu sein? Haben wir dann nicht jene Identität, die wir so dringend brauchen? Denn diese Indentität hat doch ein starkes Fundament. Welche Säulen bildet dieses Fundament? Ich würde Eulen nach Athen tragen, dies allzu ausführlich darzustellen. Aber gerade in den letzten Wochen hat zum Beispiel unsere einheimische Wirtschaft positive Schlagzeilen gemacht. Neben den verzeichneten Neuansiedlungen haben wir auch die geringste Arbeitslosigkeit im Salzlandkreis. In knapp zwei Wochen erwarten wir den Ministerpräsidenten, der sich ein Bild machen möchte und dem wir unsere Position darstellen werden. Unser Kurort und SOLEPARK hat sich trotz mancher Probleme zum erfolgreichsten Heilbad Sachsen-Anhalts neben Bad Schmiedeberg entwickelt. Wir haben die Sole. Sind wir nicht das Salz in der Suppe der anderen?
Wir müssen aus der Not der immerwährenden Zweigeteiltheit von Kurort und elbnaher Altstadt eine Tugend machen, Verknüpfungen herstellen für die Bürger ebenso wie für Touristen und Gäste. Dann haben wir eben diese Achse. Und es ist eine Achse des Guten, meine Damen und Herren. Wir haben keine Trennung, wir haben eine Verbindung. Sage keiner, da ist kein Leben drin. Überall ist doch Veränderung, nicht nur, weil wir jetzt den Frühling begrüßen. Unsere Stadt hat viel Frühling, denken Sie nur an den jetzt in Angriff genommenen Marktbrunnen und den Neubau der SWB, an die vielen Aktionen und Ausstellungen in unseren Stadtwerken oder an die Veranstaltungen im blühenden Kurpark.
Bei all dem verkenne ich nicht unsere Probleme, und ich denke dabei zuallererst an das Vernässungsproblem. Als Felgeleber weiß ich, wovon ich spreche. Sie alle wissen, wir widmen uns diesen Fragen seit langem und intensiv. Das ist eine leise Arbeit, die immer wieder von Rückschlägen gekennzeichnet ist. Dies heute ist keine Bürgerversammlung zum Thema Grundwasser oder der Nach- und Vorsorge des Hochwassers. Trotzdem kann ich Ihnen versichern: Wir lassen nichts unversucht, eine Verbesserung der Situation zu erreichen. Sind wir nicht jene Stadt, die wie kaum eine Zweite aus Altindustriebrachen neue Gewerbegebiete gemacht hat, in denen wir heute Tausende Beschäftigte zählen? Stellen diese nicht Spitzenprodukte für die Automobilindustrie her, Chemie für die internationale Landwirtschaft, Munition für den Sport und vieles andere her?? Im Folgenden zählte der OB zahlreiche weitere, werbefähige Stärken der Stadt auf, die wir hier nur als Stichpunkte nennen: SOLEPARK und Kurort, die Elbauen, Elbe, Elbschiffsanleger, Seengebiet, Blaues Band, Elberadweg, Kreisgrabenanlage, Kunstwerke im öffentlichen Raum, Operettensommer, den Heimattiergarten, die Elbauenbrücke, die Indurstriegeschichte, unsere zahlreichen Persönlichkeiten mit ihrem Schaffen.
Die angestrebte Vernetzung aller Multiplikatoren und Initiatoren solle in eine auf unsere Stadt ganz individuell zugeschnittene Marketingstrategie münden, deren Teilbereich auch die Bildung eines zugkräftigen Slogans, einer Wortmarke sein werde. Gute Ideen dafür gebe es schon. Wir bräuchten sozusagen ?Hingucker für unsere Hingucker? sagte das Stadtoberhaupt. ?Machen wir unsere Stadt zu einem beachteten Blickpunkt!?