Stadtbibliothek: Lesung mit Tatjana Meissner 2013

Wenn die Autorin zur Lesung einlädt, dürfen sich die Zuhörer natürlich auf pointiert vorgelesene Geschichten freuen, aber auch auf offenherzig und humorvoll vorgetragene Anekdoten, die beim Zusammenprall zukünftigen Wissens, Altersweisheit und Selbstreflexion mit unverschämten DDR-Kellnern, Ex-Männern und Hausbuchverantwortlichen entstehen. In ihrem dritten Roman erzählt Tatjana Meissner von einer Reise zurück in eine fast vergessene ostdeutsche Vergangenheit und wie schon in ihren ersten beiden Romanen ist die eigene Biografie der Stoff, aus dem die Geschichte rund um die Suche ihres Traummannes im real existierenden Potsdam des Jahres 1989 erwächst. Eine rasante Geschichte über die Möglichkeit, im Leben alles noch einmal anders machen zu können, nimmt ihren Lauf. Tatjana Meissner stöberte nicht nur für ihren neuen Roman, sondern auch für die Lesereise in ihren privaten und verstaubten Erinnerungskisten, fand Ausweise vom DRK, KB, der FDJ und der DSF sowie alle "Abzeichen für gutes Wissen", sie blätterte in ihren Fotoalben und sammelte über ihre facebook-Freunde so viele Erinnerungen, dass diese im neuen Roman nicht alle aufgeschrieben werden konnten und darum bei ihrer Comedy-Lesung erzählt werden: Zum Beispiel die Geschichte von Udo Lindenberg, der als Kuppler zwischen ihr und ihrem Lebensgefährten fungierte, wie sie Larry Hagman aus Versehen ihre Liebe gestand, wie sie von Cora verklagt wurde, Lippi sie nach 10 Jahren am Dekolleté wieder erkannte und wie sie von der Entertainerin Dagmar Gelbke wegen zu scharfer Strapse von der Bühne gejagt wurde ...
Eine Lesung scharf serviert, witzig angerichtet und mit alten Bildern, Erinnerungen und komödiantischen Stand-ups gewürzt.