Elbenau und Grünewalde feiern Jubiläum - Vereinigung vor 100 Jahren
erklärte sich schnell bereit, eine Beihilfe für den Bau der Brücke zu zahlen. So konnten 1910 die Vorverträge abgeschlossen werden. Den Bewohnern wurden einige Zusicherungen gemacht, unter anderem die Beibehaltung des alten Einkommensteuersatzes für weitere zehn Jahre, Schulgeldvergünstigungen, Befreiung vom geplanten Schlachthauszwang, baldige Pflasterung der Straßen und Versorgung der Orte mit Gas und Trinkwasser. Trotz weiterer Diskussionen und daraus folgenden Vertragsänderungen, kam es am 14. März 1913 zur Einigung und es wurde bestimmt, dass als Tag der Eingemeindung der 1. April 1913 gilt. Damit schieden die beiden Dörfer aus dem Kreis Jerichow aus und kamen zu Schönebeck im damaligen Kreis Calbe (Saale). Elbenau hatte damals 552 Einwohner und 382 Hektar Land. Grünewalde zählte 490 Einwohner und 99 Hektar Land. Vierteljährlich musste nun ein Beamter am Steuerhebetermin in dem für diesen Zweck vorgesehen Zimmer in den Gemeindehäusern anwesend sein. Außerdem musste dort der zuständige Polizeibeamte an jedem Vormittag eine Stunde Dienst tun, um Meldungen über Wohnungswechsel entgegenzunehmen und Rentenquittungen zu bescheinigen. Die Schulen wurden vom Gesamtschulverband übernommen. In Schönebeck freute man sich, dass die Eingemeindung doch erreicht worden war. Eigentlich sollte sie bereits am Tage der Einweihung der Elbbrücke vollzogen werden, aber das war schon am 30.11.1912 geschehen. Elbenau und Grünewalde sind heute dörflich geprägte Ortsteile von Schönebeck; gelegen in Ostelbien - den östlich der Elbe gelegenen Gebieten. Heute leben insgesamt ca. 1150 Einwohner in diesen Ortsteilen von Schönebeck.
Quelle: Wilhelm Schulze "Aus der Geschichte der Stadt Schönebeck", unveröffentlichtes Maschinenmanuskript von 1962
Fotos: Stadtarchiv Schönebeck (Elbe)