Robert Koch-Institut: Gesundheitsstudie in Schönebeck

Die Teilnehmer wurden über ein statistisches Zufallsverfahren ausge­wählt und bekommen in Kürze eine Einladung ins Studienzentrum. Jeder Studienteil­nehmer ?vertritt" etwa 740 Erwachsene aus Schönebeck. Ziel der Studie sind neue Daten zum Gesundheitszustand, zu gesundheitlichen Risi­ken, zum Gesundheitsverhalten und zum persönlichen Lebensumfeld der in Deutsch­land lebenden Erwachsenen im Alter von 18 bis über 80 Jahren. Außerdem interessie­ren sich die RKI-Wissenschaftler dafür, in welchem Maße Angebote zur Vorsorge und Früherkennung sowie der medizinischen Versorgung angenommen werden. Ein wich­tiger Schwerpunkt ist auch die Gesundheit der älteren Bevölkerung. Daher werden auch wieder ältere Menschen ausdrücklich eingeladen. Im Untersuchungszentrum werden die Teilnehmer gebeten, einen Fragebogen zu gesundheitsrelevanten Themen auszufüllen und an einem Interview zur Medikamen­teneinnahme teilzunehmen. Der Arzt fragt sie, ob und welche Krankheiten und ge­sundheitlichen Probleme sie bisher hatten oder gegenwärtig haben. Hinzu kommen verschiedene körperliche Untersuchungen: Das RKI-Team ermittelt die Körpergröße und wiegt den Studienteilnehmer, misst Blutdruck und Puls und erfasst die Schild­drüsengröße mit einer Sonographie. Bei Personen unter 65 Jahren wird das Pro­gramm durch einen Belastungstest mit einem Fahrradergometer ergänzt. Personen ab 65 Jahre absolvieren verschiedene kurze Tests zur körperlichen Kraft und Beweglich­keit, unter anderem einen Greifkrafttest. Zusätzlich werden alle Teilnehmer um eine freiwillige Blut- und Urinprobe gebeten. Die Laborwerte geben z.B. Auskunft über die Nährstoffversorgung und allergische Sensibilisierungen sowie über Risikofaktoren für Herz-/Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes). Der Vorteil für die Teilnehmer ist, dass sie kostenlos einen Überblick über ihren Ge­sundheitszustand erhalten. Einige Befunde werden ihnen bereits am Ende des Unter­suchungstermins mitgeteilt, andere folgen nach sorgfältiger Analyse etwa sechs Wo­chen später mit einer Erläuterung für Teilnehmer und Hausarzt. Um Aussagen über die gesundheitliche Entwicklung im Lebensverlauf sowie ursächli­che Zusammenhänge (von beispielsweise Gesundheitsverhalten und Gesundheitszu­stand) zu ermöglichen, werden die Teilnehmer des Bundes-Gesundheitssurveys von 1998 erneut eingeladen. Zusätzlich wird die Stichprobe aufgestockt. Zu den 120 Stu-dienorten von 1998 kommen 60 neue hinzu (darunter Schönebeck). ?Die Daten wer­den für die Entwicklung gezielter Vorsorgemaßnahmen und gesundheitspolitische Entscheidungen genutzt", sagt Bärbel-Maria Kurth, Studienleiterin und im Robert Koch-Institut und Leiterin der Abteilung Epidemiologie und Gesundheitsberichterstat­tung. Weitere Informationen: www.rki.de/degs.