Schiedsstelle: Streitschlichter seit 25 Jahren - Hans-Joachim Pohland
in der Stadtverwaltung Schönebeck und hier insbesondere im Rechtsamt der Elbestadt zu schätzen. Die Schiedsleute haben ein überdurchschnittliches Schlichtungs- und Integrationsvermögen. Sie besitzen ein gesundes Empfinden für Gerechtigkeit und verfügen über ein besonderes Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Einzelnen und der Gesellschaft. All dies hat Hans-Joachim Pohland in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit mehrfach bewiesen. Der heutige Ruheständler befasst sich seit nunmehr 25 Jahren überwiegend mit Nachbarschaftsstreitigkeiten. Aber auch Beleidigungen, leichte Körperverletzungen, Geldforderungen oder üble Nachrede waren Gegenstand seiner erfolgreich geführten Verhandlungen. Wie der Grünewalder dazu kam? "In der Stadt Schönebeck (Elbe) und aus dem Mitarbeiterkreis der Stadtverwaltung wurden damals Schiedsleute gesucht. So wurde ich 1992 gewählt und 1993 vom damaligen Amtsgerichtsdirektor Hinderk Wybrands berufen. In den Jahren folgten zahlreiche Seminare, Fortbildungen, Mediationen, Erfahrungsaustausche mit anderen Schiedsstellen und Neuaufgliederung der Schönebecker Schiedsstellen sowie die engagierte Mitarbeit im Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen e.V." erzählte Pohland. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass auch der Vorstand der Bezirksvereinigung Magdeburg des BDS e.V. herzlich zum Jubiläum gratulierte. An seine erste Verhandlung kann sich der Einundsechzigjährige auch noch erinnern: "Im ersten Fall ging es um eine erhebliche Beleidigung, welche erfolgreich verhandelt wurde. Seither heißt es Streit schlichten, nach Möglichkeit von Dauer. Dabei wird versucht miteinander zu reden und nicht übereinander. Im Laufe der Jahre sind Beleidigungen zurückgegangen, Nachbarschaftsstreitigkeiten haben dafür zugenommen." Die Schiedsstellle kann in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten und in sogenannten "kleinen" Strafsachen angerufen werden. Dazu zählen zum Beispiel Auseinandersetzungen um Geldforderungen mit dem Kaufmann oder Handwerker in der Nachbarschaft, aber auch Hausfriedensbruch, Beleidigung oder Sachbeschädigung. In vielen nachbarschaftsrechtlichen Streitigkeiten ist der Gang zu den Schiedspersonen seit einigen Jahren sogar rechtlich vorgeschrieben, bevor überhaupt Klage vor Gericht eingereicht werden kann. In Schönebeck sind zurzeit insgesamt zwei Schiedsfrauen und ein Schiedsmann tätig.