Erste Stolpersteine in Schönebeck gesetzt

Deportierte bzw. Opfer. Im Rahmen der Tage der jüdischen Kultur und Geschichte war heute der Künstler Gunter Demnig aus Köln nach Schönebeck gekommen, um hier die ersten Stolpersteine zu verlegen. Bereits 1993 hatte er das Projekt Stolpersteine entwickelt. Seitdem hat er nicht nur in Deutschland mehr als 17 000 Steine verlegt. stolpern_004"Die Steine", so Demnig, "sollen Anlass sein, die ausgelöschten Biografien wieder ins Bewusstsein zu rufen".  Die ersten 21 neuen Stolpersteine werden künftig unter anderem in der Kirchstraße 2, der Ahornstraße 9,  der Dr.-Tolberg-Straße 4 a, der Pfännerstraße 44  und der Lessingstraße 13  an die tragischen Schicksale erinnern. Auf einer zehn mal zehn Zentimeter großen Messingoberfläche sind ihre Namen  sowie der Zeitpunkt der Deportation und der Name des Konzentrationslagers eingraviert. Das Verlegen der Stolpersteine in Schönebeck basiert auf eine Initiative der FDP-Fraktion. Der Stadtrat hatte danach unlängst einstimmig beschlossen, auch in Schönebeck Stolpersteine verlegen zu lassen. Der Verein Zedakah e. V. hat sich der Sache angenommen. Die Stolpersteine sollen im Stadtgebiet an jenen Stellen gesetzt werden, wo die ermordeten Menschen einst gewohnt haben, um  das Gedenken an die jüdischen Opfer des nationalsozialistischen Grauens in Erinnerung zu halten. Die Kosten für das Verlegen der Stolpersteine sollen über Spenden finanziert werden. Das Setzen eines Stolpersteines kostet übrigens 95 Euro. Natürlich ist es auch möglich, kleiner Summen zu spenden.  Bei der  Salzlandsparkasse wurde ein Spendenkonto "Stolpersteine"  unter der Kontonummer 3000 199 80 BLZ 80055500 unter dem Verwendungszweck."Spende" eingerichtet. Überwältigend war bisher die Resonanz. Wie Manfred Sandersfeld vom Diakonieverein ZEDAKAH e.V. berichtete, sind bisher auf das Spendenkonoto 3.622,20 Euro eingegangen. Ein besonderes Dankeschön gilt an dieser Stelle den Schulen der Stadt Schönebeck. Insbesondere die Sekundarschule "Am Lerchenfeld" sowie das Gymnasium "Dr. Carl Hermann"  haben sich in verschiedenster Form mit mehreren Benefizveranstaltungen für das Projekt "Stolpersteine eingebracht. Unterstützt  wird das Projekt ebenfalls von der Stadtverwaltung. Schönebecks Oberbürgermeister Hans-Jürgen Haase sagte zu, dass die Stadt das Einlassen der Steine unterstützt. So ist es auch geschehen.