Mitten ins Herz: Ausstellung "Heimkehr in die Fremde"

Die Tafeln zeigen anschaulich die aktuellen Probleme, historischen Hintergründe, Motive und Geschichten russlanddeutscher Migranten nach der Übersiedlung nach Deutschland. Die Ausstellung ist authentisch, weil sie Originaldokumente und individuelle Fallbeispiele zeigt. Die Ausstellung bildet, weil sie die Geschichte der Aus- und Einwanderung Deutscher in Russland analytisch illustriert und dabei anschaulich düstere Epochen von der Zarenzeit über Stalin bis in die schwierige Neuzeit durchwandert. Und die Ausstellung geht mitten ins Herz, weil man persönliche Schicksale nachvollziehen kann und weiß, welche Brüche beispielsweise Kinder, Jugendliche, Freunde oder Verliebte erleben, die abrupt getrennt von ihren Nächsten mit nach Deutschland gehen müssen nach dem ungeschriebenen Gesetz ?Halb zog man sie, halb sanken sie hin?. In Deutschland angekommen, sind viele ungewollt  ?sprachlos, heimatlos, arbeitslos und chancenlos.? Nicht zuletzt werden gegenseitige Vorurteile dargestellt, die manchem die Augen öffnen dürften. Julia Schneider und ihre Mitstreiter(innen) haben eine eindrucksvolle Dokumentation geschaffen, welche den aufgeschlossenen Betrachter anders aus ihrer Präsentation herausgehen lassen werden, als er hereingekommen war. Galina Gubenko vom BdV: ?Wir wollten einfach nur die Distanz und die Vorurteile zwischen Deutschen und Russlanddeutschen verringern helfen.? Vielleicht tut diese Ausstellung mehr für Integration und Toleranz als manche Sonntagsrede Berliner Politiker.