Freiwillige Feuerwehr Schönebeck: Viel Lob für viele Einsätze

Der scheidende Wehrleiter der Stadtteilwehr Schönebeck (Tischlerstraße) der Freiwilligen Feuerwehr, Dirk Dietzmann, resümierte in seinem Rechenschaftsbericht zur Jahreshauptversammlung am Freitag, 7. Februar 2020, beinahe das volle Programm an Einsatzmöglichkeiten im vergangenen Jahr. Im Folgenden veröffentlichen wir Auszüge des Rechenschaftsberichtes: "Durch die Kreiseinsatzleitstelle wurden wir 2019 zu 218 Einsätzen alarmiert. Das waren 39 Einsätze mehr gegenüber 2018. Unsere 218 Alarmierungen unterteilen sich in: 122 Brandeinsätze, sowie 94 Einsätze der Technischen Hilfeleistung und zwei Übungen. Bei den 122 Brandeinsätzen handelte es sich u. a. um: sieben Wohnungsbrände, zum einen in der Willi-Sonnenberg-Straße, der Leipziger und Freiligrathstraße sowie auch in Plötzky. Wir hatten...

drei Dachstuhlbrände, einen auf der Salineninsel und wurden zu zwei Bränden nach Calbe alarmiert. Drei Gebäudebrände, zum einen in der Braunlager Straße und wir unterstützten in Biere und Pretzien, einen Großbrand im Sommer in Calbe, zusammen mit mehreren Wehren des Landkreises, sechs Kellerbrände, u.a. einen in der Garbsener Straße und drei in der Str. der Jugend. Dazu gehörte auch die Organisation der Betreuung und Unterbringung von Personen aus den betroffenen Hauseingängen. 20 Mittelbrände, u.a. zwei auf der Mülldeponie in Frohse, bei dem wir bei einem weit über zwölf Stunden hinaus mit mehreren Wehren vor Ort waren, des Weiteren bei der Schirm GmbH in der Schollstraße und der Konditorei auf dem Markt. Zwei Getreidefeldbrände, zum einen in der Gemarkung Felgeleben/Gnadau und in Calbe. Dabei kamen wir auch an unsere körperlichen Grenzen. Drei Kameraden wurden mit Kreislaufproblemen kurzzeitig im Krankenhaus behandelt. Einen Strohdiemenbrand im Gewerbegebiet West.  Wir mussten 16 x zu Rauchmelder in Privathaushalt ausrücken, hatten zwei Fahrzeugbrände zum einen auf der W.-Hellge-Straße und der Landstraße SBK Richtung Barby. Dazu kamen noch zehn Containerbrände, 26 Kleinbrände sowie 25  Auflaufen Brandmeldeanlagen.

Die 94 Technischen Hilfeleistungseinsätze gliedern sich u. a. in: Zwei Verkehrsunfälle mit eingeklemmter Person, zum einen auf der Welsleber Brücke und am Burgwall in Frohse. 72 Türöffnungen. Dabei unterstützen wir den Rettungsdienst & das Pflegepersonal, damit sie schnellstmöglich in die Wohnung der Patienten gelangen. Des Weiteren eine Tierrettung, Drei Tragehilfen für den Rettungsdienst, fünf Ölspuren und vier auslaufende Flüssigkeiten, eine Gasausströmung, eine Wasserbergung, vier Sturmschäden sowie einen Gefahrguteinsatz im Polizeirevier Schönebeck. Des Weiteren wurden wir zu zwei Übungen des Fachdienstes ABC alarmiert, einmal nach Bernburg und zum IBK Heyrothsberge. Bei der Vielzahl der genannten Einsätze arbeiten wir eng mit unseren anderen Stadtteil- und Ortswehren zusammen und ergänzen uns an der Einsatzstelle, um gemeinsam die Gefahrenabwehr zu ermöglichen. Durch die 218 Alarmierungen kamen 2.083 Einsatzkräfte zum Einsatz. Die Einsatzzeit betrug 2.684 Stunden. Bei den Einsätzen haben wir fünf Kameraden mit mehr als 130 teilnahmen. Das sind zum einen: Michael Stockmann 137, Kevin Hardtke 143, Frank Mantwill 149, Dustin Joo 155, und unser Jens Müller mit 167 Einsätzen. Aber auch bei den Kameradinnen und Kameraden mit ein oder zwei Einsätzen möchte ich mich bedanken. Denn jeder Einzelne von Euch hat seinen Beitrag zur Gefahrenabwehr geleistet. Unsere Einsatzfahrzeuge rückten insgesamt 438 Mal aus.

Eine wesentliche Aufgabe ist die ständige Aus- und Fortbildung aller Einsatzkräfte. Das wurde im Rahmen der regelmäßigen Dienste konsequent durchgeführt. 46 Dienstabende nutzten wir für die theoretische und praktische Ausbildung, um unsere Kenntnisse und Fähigkeiten auf einem aktuellen Stand zu halten. Dazu kamen noch einige zusätzliche Termine, die zumeist an den Wochenenden oder während der täglichen Arbeitszeit durch die Kameraden abgesichert und durchgeführt wurden. 30 Kameraden haben an der Aus- und Fortbildung auf Standort-, Landkreis- und Landesebene teilgenommen, um ihr erworbenes Wissen weiterzugeben und auch den stetigen Anforderungen des Trägers der Feuerwehr sowie der Kreiseinsatzleitstelle gerecht zu werden. Ein immer größer werdendes Tätigkeitsfeld nimmt die Öffentlichkeitsarbeit ein. Im letzten Jahr wurde von "Oben", damit meine ich das Bildungsministerium und Ministerium für Inneres und Sport, ein Brandschutztag den Schulen auferlegt. Das bedeutete innerhalb von vier Wochen zusammen mit unseren anderen Wehren vormittags sämtlichen Schulklassen "Feuerwehr und Brandschutz" zu erläutern und darzustellen. Dabei sind wir an unsere personellen Grenzen gestoßen, denn es bedarf einer gewissen Vorbereitung und Organisation.

Es reicht nicht mehr nur, ein rotes Auto hinzustellen und zu erklären. Zurzeit besteht unsere Wehr aus 101 Kameradinnen und Kameraden. Diese gliedern sich in: 55   Einsatzkräfte (davon zehn Frauen), 25 Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung sowie 21 Kameraden in der Jugendfeuerwehr (davon zwölf Mädchen). Von den 55 Einsatzkräften sind 21 Kameraden Atemschutzgeräteträger. 13 Kameraden haben die Fachausbildung "ABC im Einsatz" und können unter Chemikalienschutzanzügen arbeiten. Zum Erhalt und Intensivierung unserer Kameradschaftspflege führten wir ein Winterfeuer durch, es gab unseren alljährlichen Kameradschaftsabend im Gerätehaus, wir hatten 2 Preisskat, 1 Sommerfest und eine Kinderweihnachtfeier. Unsere Alters- und Ehrenkameraden treffen sich immer am letzten Dienstag des Monats. Hier zeigt sich auch, dass einige Kameraden aus Alters- und Gesundheitsgründen den Weg zu den Zusammenkünften nicht mehr auf sich nehmen können. Die persönliche Gratulation bei Geburtstagen, die auf eine Null oder fünf enden, wurde durch eine kleine Abordnung beibehalten. Auch an den Veranstaltungen des Kreisfeuerwehrverbandes im Salzlandkreis haben die Mitglieder der Altersabteilung teilgenommen. Zu nennen wären hier der Kameradschaftsabend in Schneidlingen.

Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung, insbesondere dem Sachgebiet Brand- und Zivilschutz funktioniert reibungslos. Viele Entscheidungen konnten unkompliziert auf dem kurzen Dienstweg besprochen und anschließend auch umgesetzt werden. Hervorragende Unterstützung erfahren wir auch bei der materiellen und personellen Sicherstellung der Einsatzbereitschaft, so u.a. durch Finanzierung von LKW - und Bootsführerscheinen, sowie der Ersatzbeschaffung eines Mannschaftstransportwagens. Im Oktober wählten wir eine neue Stadtwehrleitung. Daniel Schürmann und Gunnar Ulrich leiten die Geschicke unserer Wehren und zeichnen sich jetzt schon durch eine gewisse Kontinuität aus. Das wurde bei der Erarbeitung des Fahrzeugkonzeptes für unsere 7 Stadtteil- und Ortswehren deutlich. Für uns stehen in den kommenden Jahren einige Ersatz-  sowie auch Neubeschaffungen von Einsatzfahrzeugen an. Eine weitere Wertschätzung unserer Arbeit erfuhren wir am 25. Januar beim Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters. Unsere sieben Stadtteil- und Ortswehren erhielten den "Rathauspreis 2019". Damit würdigen unsere Fraktionen und Stadträte die Arbeit der Jugendfeuerwehren, der Einsatzabteilungen sowie der Alters- und Ehrenkameraden. Kameradinnen und Kameraden, ich danke Euch für die im Jahr 2019 gezeigte Einsatzbereitschaft und Mitarbeit bei der Lösung der Aufgaben. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Gut Wehr", so der Hauptbrandmeister.

Im anschließenden Bericht der Jugendfeuerwehr bedankten sich Jugendwart Alexander Lange herzlich für die gute Zusammenarbeit mit den anderen Jugendwehren der Stadt sowie der Wehrleitung und Stadtverwaltung. Die 21 Mitglieder (Neun Jungs und zwölf Mädchen) freuten sich über den Zuwachs von sechs Mädchen. Insgesamt 120 Dienststunden wurden abgeleistet. Ein Dank ging ebenfalls an die Betreuer und Helfer, die die zahlreichen Aktivitäten absicherten. Bert Knoblauch dankte im Namen der Stadt den Kameraden für ihren geleisteten Dienst und zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der Ehrenamtlichen. Schönebecks Oberbürgermeister würdigte die soliden Einsätze an den heißen Sommertagen und lobte ausdrücklich das Wirken und die positive Presse als gute Darstellung, was die Kameraden alles leisten. „Ich habe das Gefühl, dass wir als Feuerwehr Schönebeck zusammengewachsen sind. Herzlichen Dank an die Stadtwehrleitung, Jugendwehr und an die einzelnen Kameradinnen und Kameraden. Feuerwehr ist uns wichtig und das zeigt auch die Besetzung von internen Kräften", so das Stadtoberhaupt.

Unverständnis zeigt Bert Knoblauch über Angriffe und Pobeleien gegenüber den Kameraden. "Selbstverständnis sollte es sein, die Feuerwehr zu unterstützen", ergänzte der Hauptverwaltungsbeamte. Ein herzliches Dankeschön ging ebenfalls an die Familien und Angehörigen für ihre Einsatzbereitschaft und gemeinsame Fürsorge. Kreisbrandmeister Hans-Ulrich Robitzsch dankte persönlich und im Namen des Salzlandkreises für die gute Arbeit im Einsatzdienst und Jugendbereich und lobte die gute Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren. Der stellvertretende Stadtwehrleiter Gunnar Ulrich überbrachte den Dank der Stadtwehrleitung, bestätigte die Hinweise der Kameraden, dass neun Einsatzkräfte am Tage definitiv zu wenig sind und befürwortete das angewandte Rendezvous-System, bei dem mehrere Stadtteil- und Ortschafts-Feuerwehren zu einem Einsatz alarmiert werden.

Der Hauptbrandmeister sprach über die Wichtigkeit der Jugendarbeit und mögliche Übernahme in den aktiven Dienst, ggf. auch mit hauptamtlichen Kräften. Marcel Wagner vom Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Salzlandkreis, der ebenfalls bei der Versammlung zugegen war, überbrachte die Grüße des Kreisfeuerwehrverband Salzlandkreis e.V. und lobte die Alters- sowie die Jugendabteilung der Schönebecker Wehr. Der Prüfer der Deutschen Feuerwehr Sportföderation nutzte die Gelegenheit, um auf den geförderten Wettkampf und Sport innerhalb der Feuerwehren aufmerksam zu machen. Weitere Gäste wie die Stadtratsvorsitzende Cornelia Ribbentrop und die Stadträte Dr. Thoralf Winkler, Sabine Dirlich, Markus Baudisch und Olaf Ziem brachten ihre Wertschätzung der Wehr Tischlerstraße gegenüber zum Ausdruck.

Neben dem Jahresrückblick 2019 und den Grußworten der Gäste stand auch die Wahl eines neuen Wehrleiters im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung. Die Entscheidung über den neuen Wehrleiter und seinen Stellvertreter wurde gleich im ersten Wahlgang gefällt. Abgestimmt haben 45 Mitglieder der Einsatzabteilung im Alter zwischen 18 und 67 Jahren. Zukünftig soll Maik Häring die Funktion des Wehrleiters der Stadtteilwehr Schönebeck übernehmen. Patrick Köhler wurde zum Stellvertreter gewählt. Abschließend wurden zahlreiche Ehrungen und Berufungen vorgenommen, bevor es zum gemütlichen Teil überging.

 

Auszeichnungen und Ehrungen
 
Langjährige Mitgliedschaft:
 
10 Jahre:
Kamerad Dustin Joo
Kamerad Michael Stockmann
 
20 Jahre:
Kamerad Benito Schröder
 
30 Jahre:
Kamerad Jens Müller
Kamerad Hans-Joachim Just
 
60 Jahre:
Kamerad Hans-Joachim Nettelbeck
Kamerad Herbert Pickler
Kamerad Jürgen Ahrens
 
Beförderung:
 
Feuerwehrmann:
Kamerad Christian Hofer
Kamerad Tim Ladebeck
Kamerad Jan Haberland
Kamerad Vincent Brych  
 
Hauptfeuerwehrmann:
Kamerad Ronny Müller
Kamerad Michael Stockmann
Kamerad Benny Virkus
 
Erster Hauptfeuerwehrmann:
Kamerad Kevin Hardtke
 
Oberlöschmeister:
Kamerad Stefan Messerschmidt
 
Belobigung durch den OB für besondere Leistungen:
 
Kamerad Manfred Grunert bei der Versorgung mit Speisen und Getränken nach den
Kamerad Kurt Bocherding Einsätzen und der Ausbildung