NABU: Stieglitz ist "Vogel des Jahres" 2016

zwar in noch keiner Roten Liste zu finden, jedoch ist eine Aufnahme bei anhaltendem Trend in einigen Bundesländern möglich. Das Fehlen blütenreicher Ackerrandstreifen, Wegränder, Brachflächen und Grünflächen in den Siedlungen wird als Ursache benannt. Desweiteren fehlen im Siedlungsraum wildblumenreiche Flächen, öffentliches und privates Grün wird zu intensiv gepflegt und die Wildkrautvielfalt gar tot gespritzt. Um den Lebensraum des farbenfrohen Finken zu erhalten, können schon kleine unbelassene Ecken in Gärten und öffentlichen Flächen, wie an Sportplätzen, Schulen, Grünflächen dazu beitragen.

In Städten und Gemeinden können spezielle Konzepte für mehr "Natur im Siedlungsgrün" sorgen und damit einen wertvollen Beitrag für die Biodiversität in der Kommune leisten. In Sachsen-Anhalt ist der Stieglitz fast flächendeckend verbreitet. Sein Brutbestand ist relativ stabil und hat sich in den letzten 25 Jahren nicht wesentlich verändert. Laut Staatliche Vogelschutzwarte Steckby wird das Brutvorkommen aktuell auf 35.000 bis 70.000 Brutpaare geschätzt. Bundesweit ist er ebenfalls fast flächendeckend verbreitet. Der Brutbestand in Deutschland wird auf 305.000 bis 520.000 Paare geschätzt. Langfristig blieb der Bestand gleich, jedoch verläuft der kurzfristige Trend negativ. Bis 1995 stieg der Bestand an; dann nahm er deutlich ab - bundesweit von 1990 bis 2013 um 48 Prozent.

Mit der Bekanntgabe des "Vogel des Jahres" starten der NABU und der LBV bundesweit die Aktion "Bunte Meter für Deutschland" mit dem Ziel, möglichst viele Meter wildkrautreicher Grünflächen als neue Lebensräume für den Stieglitz und andere Singvögel zu schaffen. Die NABU Gruppe Schönebeck lädt alle interessierten Vogelfreunde zum Vortrag über den unverwechselbaren Finkenvogel am Freitag, den 19. Februar um 19 Uhr in das Hotel Domicil in der Friedrichstraße 98a ein. Der Biologe und NABU-Vorsitzende der Schönebecker Gruppe Michael Wunschik wird anhand beeindruckender Bilder den Vogel des Jahres näher vorstellen und über so manches Interessantes und Wissenswertes berichten. Die Veranstaltung ist kostenfrei, jedoch wir um eine Spende für die ehrenamtliche Arbeit der Naturschützer gebeten.