Jahreshauptversammlung der Pretziener Feuerwehr: Fusion auf gutem Wege
die Wehr ist auch Teil des ABC-Zuges Schönebeck. Die Jugendwehr hat 9 junge Leute, darunter auch wieder drei Mädchen, aber es gibt die Aussicht, dass 2019 drei weitere Mitglieder der Jugendwehr hinzugewonnen werden können. Sieben Mitglieder zählt die Alterswehr und sage und schreibe ein halbes Hundert der Förderverein. Wie Michael Vorwerk konstatierte, gab es 2018 insgesamt 42 Einsätze, davon 18 Brände, 21 technische Hilfeleistungen und dreimal war man als Versorger anderer Wehren unterwegs. Einen Schwerpunkt boten zahlreiche Einsätze wegen Sturmschäden, 14 Mal (!) rückte man allein deswegen am 18. Januar 2018 wegen der bösen Friederike aus. Unter den Bränden waren auch zwei Dachstuhlbrände, mehrere Waldbrände und einige Ödlandbrände. die Grasnarbenbränden im Grunde gleichkommen, wie der Hauptbrandmeister feststellte. Hinzu kam eine spektakuläre Greifvogelrettung. Bei der Sturmnachsorge wurde auch viel übergreifende „Nachbarschaftshilfe“ geleistet. Einer der Einsätze trug übrigens den kuriosen Titel „Person öffnet nicht“. Für besonderes Engagement – nicht nur bei Einsätzen - dankte er den Kameraden Danny und Wolfgang Manthey, Matthias Ballerstedt und Kamerad Jörg. Überhaupt gewährleisten die Pretziener nach wie vor eine durchgängige 24-Stunden-Einsatzbereitschaft, was Respekt und Anerkennung verdient. Die Wehr in Pretzien befürwortet die Fusion mit der Plötzkyer Wehr, seit Januar 2018 sind die verbliebenen Nachbarkameraden bereits organisatorisch-operativ der Pretziener Wehr angegliedert, wenn die offizielle Fusion auch noch nicht bestätigt ist. Michael Vorwerk zollt den Plötzkyer Kameraden Lob, die Zusammenarbeit und Integration in die Pretziener Wehr klappe gut, die „Neuen“ fühlen sich wohl in Pretzien. Die Ortsfeuerwehr Pretzien war im vergangenen Jahr immer wieder über ihre eigentlichen „Revier“grenzen hinaus im Einsatz, zum Beispiel in Dornburg und Prödel, wenn es die Gommeraner dorthin aus objektiven Gründen nicht schafften. Überhaupt funktioniere die Zusammenarbeit mit Gommern und Dannigkow gut, sagte der Ortswehrleiter.
Nicht zuletzt hat die Stadt ja auch eine Vereinbarung mit Gommern unterzeichnet, wonach deren Drehleiter bei Bedarf ausgeliehen und mitgenutzt werden darf. Die Zusammenarbeit bewährte sich auch bei gemeinsamen Übungen, zum Beispiel, als dabei einmal ein Fahrzeug eingesackt war und aufwändig mit entsprechender Technik wieder herausgezogen werden musste. Manchmal werde in der Gommeraner Wehr seitens der Schönebecker eine falsche Konkurrenz gesehen, schätzte Michael Vorwerk ein. Er könne dies aber entkräften, denn die Entscheidungen zur Zusammenarbeit hätten rein sachlich-operative Gründe, es gebe da keine Bevorzugungen. 29 Dienstabende mit 116 Ausbildungsstunden verzeichnete die Wehr im vergangenen Jahr. Hat die Wehr im vergangenen Jahr auch zwei Kameraden verloren, so kamen mit Erik Kirst, Peer Stiebold und Johannes Küper aber auch drei neue hinzu, was eine wertvolle Stärkung der Wehr bedeutet. Die Pretziener Wehr begrüßt, dass es endlich ein Fahrzeugkonzept der Stadt gebe und bedankt sich auch für die „Rückendeckung“ der Stadtverwaltung bei der laufenden Fusion mit Plötzky. Er betonte nochmals den Bedarf eines HLF 10. Das gebrauchte LF 10 wurde 2018 endlich in Dienst gestellt, wenn es auch sehr lange gedauert habe. Michael Vorwerk hob indessen die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Stadtwehrleitung, namentlich mit Daniel Schürmann, heraus. Aber solches Lob gelte zum Beispiel auch für Regina Braune von der Stadtverwaltung und für den Stadtgerätewart Kamerad Tino Dietze. Kritisch merkte der Wehrleiter an, dass das Gerätehaus, welches 2013 beim Hochwasser doch gelitten habe, Sanierungsbedarf hätte, auch bedürfe die Alarm- und Ausrückeordnung einer Überarbeitung mit dem Ziel, dass gemeinsame Einsätze besser koordiniert werden müssten. Janine Zug von der Stadtverwaltung überbrachte den Dank des Oberbürgermeisters und sprach auch sehr persönlich ihre Anerkennung der Leistungen der Wehr aus. Auch den Familien mit ihrer „Rückendeckung“ zu Hause dankte die Ordnungsamtsleiterin. Sie lobte, wie die Pretziener den Plötzkyer Kameraden zur Fusion die „Hand ausgestreckt“ haben. Lieferzeiten von Fahrzeugen seien leider nicht zu beeinflussen und sie könne unter anderem deshalb aber verstehen, dass die Abläufe der Verwaltung manchmal als zäh eingeschätzt werden. Pretziens Ortsbürgermeister Gundhelm Franke dankte der Wehr ebenfalls herzlich für ihre Einsätze und Einsatzbereitschaft und auch den Familien und dem Förderverein.
Er werbe bei jeder Gelegenheit sowohl um Verständnis bei den Plötzkyern als auch um Nachwuchs. Stadt- und Ortschaftsrat Ralf Schneckenhaus, der auch im Förderverein treu mitarbeitet und seit fast drei Jahrzehnten die Jahreshauptversammlungen begleitet, vergewisserte den Kameraden des Wohlwollens des Stadtrates, man sei stolz auf die schlagkräftige Truppe hier in Pretzien. Kamerad Christian Ballerstedt wünscht sich noch mehr Engagement von Rat und Verwaltung bei der Gewinnung von Nachwuchs, besonders im Hinblick auf die Jüngsten in den unteren Klassen der Schulen. Im März gebe es dort einen Brandschutzerziehungstag. Er bedankte sich bei Janine Zug ausdrücklich für die Erstellung eines Konzeptes für die Einsatzbekleidung. Angesichts der Fusion sei irgendwann auch eine bauliche Erweiterung des Gerätehauses notwendig, sagte er.
Nachstehend genannte Kameradinnen und Kameraden wurden befördert:
Beförderung:
Lea Specht (Hauptfeuerwehrfrau)
Christian Ballerstedt (Oberbrandmeister)
Michael Vorwerk (Hauptbrandmeister)
Ehrungen:
Lea Specht (10 Jahre)
Nick Berloge (10 Jahre)
Robert Braun (20 Jahre)