Neujahrsempfang: OB zog positive Bilanz 2017

NJE2018a_Kopie"Wir alle wissen, dass die wirtschaftliche Entwicklung das Fundament unserer gesamtstädtischen Entwicklung darstellt und deshalb bei meinem jährlichen Resümee wohl zurecht immer an erster Stelle steht. Wenn ich nun aber das vergangene Jahr 2017 betrachte, möchte ich ausnahmsweise von dieser Regel abweichen, und ich hoffe, auch der konservative Flügel des Auditoriums wird dafür Verständnis aufbringen:

Denn es gibt einen buchstäblich wichtigen und gewichtigen Grund dafür. Immerhin ist im Dezember des vergangenen Jahres das schwere Papier der Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes 2030, genannt INSEK, von unserem Stadtrat beschlossen worden. Ich denke, dass jene, die darin nur "blanke Theorie" oder einen "Haufen Papier" sehen, sich irren. Die einzigartige Kuppel des Domes von Florenz konnte auch nur gebaut werden, weil der große Filippo Brunelleschi die Idee dazu hatte und den handfesten Entwurf, also das Papier dafür vorlegte. Aber keine Bange: Wir wollen hier natürlich keine riesige Kuppel und schon gar keinen Elfenbeinturm bauen, aber ein Dach im übertragenen Sinne durchaus. Ein Dach, unter dem sich alle Schönebeckerinnen und Schönebecker wohl fühlen.

Deshalb halte ich hier noch einmal fest:
Bei diesem INSEK 2030 handelt es sich um das bedeutendste strategische Instrument unserer Heimatstadt für das nächste Jahrzehnt und darüber hinaus. Das INSEK ist Handlungsgrundlage für unsere langfristige städtische Entwicklung und damit für ein starkes und funktionierendes Gemeinwesen. Und in das INSEK flossen immerhin strukturelle und planerische Kompetenz, jede Menge Ideenkraft und engagierter Bürgersinn. Nun aber gilt es, meine verehrten Damen und Herren: Machen wir etwas daraus!

Daher möchte ich noch auf einen weiteren Fakt hinweisen: Waren Anfang des Jahres 2017 in der Stadt Schönebeck noch 31 738 Einwohner registriert, wurden zum Ende des Jahres schon 31 767 gezählt. Das entspricht einem klitzekleinen Zuwachs von 29 Personen. Wenngleich es noch zu früh ist zu sagen, dass damit der Abwärtstrend gestoppt ist, durchaus zufrieden sein kann die Stadt aber dennoch mit dieser vorzeigbaren Entwicklung.

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NJE2018_KopieLiebe Gäste,
andere Zeitgenossen haben bereits etwas gemacht, getan, geschaffen und umgesetzt, und damit bin ich wieder beim Thema Wirtschaft:

Sowohl die Schirm GmbH an der Elbe als auch ThyssenKrupp am Dammweg haben in erheblichem Maße, und das bedeutet immer siebenstellig, in Erweiterungen ihrer Schönebecker Standorte investiert. Darüber dürfen wir alle sehr froh sein. Ich räume ein, dass nicht jedes Detail wirtschaftlichen Geschehens oder unternehmerischer Entwicklung jedem einzelnen Bürger immer gefällt. Das ist immer so, wenn Interessen kollidieren und ich habe dafür Verständnis. Aber fest steht doch auch: Gerade diese beiden Firmen sind Schönebecker Leuchttürme und sie stehen für die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen so wie viele andere Unternehmen auch. Sie alle sind es doch, denen wir es zu verdanken haben, dass die Arbeitslosenquote Schönebecks so oft die niedrigste im Salzlandkreis ist, wenngleich, wir wissen es alle, jeder Arbeitslose einer zuviel ist. Hervorheben, ja herausheben möchte ich an dieser Stelle auch die Ambulanzmobile GmbH, die Sachsen-Anhalts Unternehmen des Jahres des Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes geworden sind - eine tolle Auszeichnung, die dem Wirtschaftsstandort Schönebeck über unsere Landesgrenze hinaus gut zu Gesicht steht.

Erhebliche Investitionen in Erweiterungen der jeweiligen Betriebe gab es indessen bei den Unternehmen Formen- und Werkzeugbau im Grundweg, bei TULPINA im Industriepark West, in der Mitteldeutschen Wäscherei, bei den Mierwald Mechanischen Werkstätten am Stremsgraben und im Ferienpark Plötzky, wo derzeit mit der Waldseearena eine neue Multifunktionshalle entsteht. Eine Aufzählung, auf die wir ganz sicher ein wenig stolz sein dürfen. Weniger stolz, dies sei nicht verschwiegen, sind wir indessen darauf, dass das alte Einkaufszentrum an der Söker Straße immer noch leer steht, und dass die "Söhne Kompetenz in Stahl" Insolvenz angemeldet haben. Gefreut habe ich mich dagegen über die Eröffnung des schon von Weitem ins Auge springenden, neuen Zentrallagers des REPO-Marktes im Industriepark West und über die jüngste Neueröffnung des REWE-Marktes als modernem Ersatzneubau am Schwarzen Weg.

Im Ergebnis einer Reise nach China setze ich große Hoffnungen in die Etablierung eines Roboterzentrums bei Teutloff Schönebeck, wenn auch das ebenso in den Blick genommene Engagement auf dem Felde der Traditionellen Chinesischen Medizin in Schönebeck noch mit ein paar Fragezeichen zu versehen ist. Unsere Kontakte zur Investitions- und Marketinggesellschaft des Landes sind im Rahmen dieser Chinareise indessen wesentlich gestärkt worden, und das kann für unsere Wirtschaftsförderung und -entwicklung nur gut sein. Die Globalisierung, verehrte Anwesende, hat ja Schönebeck nicht erst heute erreicht. Die Verkäufe von TAKATA an eine amerikanische Tochter eines chinesischen Konzerns und der Schirm GmbH an einen südafrikanischen Chemieriesen bedeuten nur eine Fortsetzung der Internationalisierung auch in unserer regionalen Wirtschaft. Wir sehen sie dabei durchaus positiv - dienten diese Verkäufe doch der weiteren Konsolidierung der Schönebecker Unternehmen, denn Leistungsprofil und Arbeitsplätze bleiben erhalten. Es passiert auf dem Felde der Wirtschaftsentwicklung eine ganze Menge in Schönebeck, nur rennt nicht jedes Unternehmen gleich mit der Glocke durchs Dorf.

Positiv ist weiterhin zu vermerken: Die Holfelder Unternehmensgruppe hat einen Getränkegroßhandel im Industriepark etabliert, die Firma Doll Rettungstechnik wird ebenfalls dorthin umziehen und wir verzeichnen mit der Bootsmanufaktur GmbH einen Neustart gegenüber der Salineinsel. Und in diesem Jahr ist Baustart für die Plantan GmbH im Industriepark West und im 2. Quartal auch Baubeginn für die Kranz Medizintechnik ebendort. Einen größeren Zuspruch als bisher, vor allem auch seitens der jungen Generation und der Schulen, hat unsere Regionalmesse HIER verdient. Es gab und gibt viele Ideen und viel Engagement, was dieses Familienfest im Interesse des Mittelstands, des Handwerks, der Ausbildung und Berufsfindung angeht. Aber der Durchbruch zu einer festen und gleichbleibenden Größe ist noch nicht gelungen. Auch im 2016 gegründeten Wirtschaftsrat könnte die Kommunikation sicher noch etwas besser und intensiver verlaufen. Aber wir sind auf einem guten Wege. Immerhin konnte der Wirtschaftsrat jetzt gemeinsam mit dem Salzlandkreis und seiner Berufsbildenden Schule sowie unserer Wirtschaftsförderung einen Kooperationsvertrag zur Ausbildung von Industriemechanikern in Schönebeck auf den Weg bringen. Erst am Dienstag haben wir ihn unterzeichnet und sieben Unternehmen sind dabei. Das ist ein schöner Erfolg.

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NJE2018Chor_KopieVerehrte Anwesende,
ich möchte nunmehr auf das mit dem INSEK bereits eröffnete Feld der Stadtentwicklung und der größeren Bauvorhaben in Schönebeck zurückkommen: Und da muss ich zunächst den Richtspruch des Maurerpoliers beim Richtfest für den Ersatzneubau der Kindertagesstätte "Am Gänsewinkel" zitieren, als er im Oktober des vergangenen Jahres sagte: "…Ein Kinderherz ganz voll mit Wonne - ist der Menschen Zukunfts Sonne." Für dieses Ziel, meine Damen und Herren, wird in Felgeleben fleißig gearbeitet, damit 100 Mädchen und Jungen, Erzieherinnen und Eltern sowie nicht zuletzt der Trägerverein Nestwärme das moderne, helle und schöne und über das Programm STARK V großzügig geförderte Gebäude im Herbst dieses Jahres in Empfang nehmen können. Und unsere Felgeleber Kinder und ihre Eltern durften und dürfen sich gleich noch einmal freuen: Denn der Wiener Platz hat jetzt Charme… Den Charme eines abwechslungsreichen und spannenden Kinderspielplatzes.

Bürgerinnen, Bürger und mehrere Stadträte hatten sich aktiv in die Gestaltung eingebracht, und so konnten wir den vielleicht schönsten Spielplatz unserer Stadt schaffen. Wie war das doch gleich mit dem "Kinderherz"…? Mit der Verlagerung und Neugestaltung des Spielplatzes ging die Schaffung von Bauland an der Kärntener und Fliederstraße einher. In diesem Zusammenhang wiederhole ich noch einmal gern: Wir freuen uns, wenn junge Familien in unserer Stadt bauen, wohnen, arbeiten und leben. Ein anderes großes Bauvorhaben wurde ebenfalls im Wesentlichen abgeschlossen, kommt unter anderen auch jungen Menschen zugute und wird in wenigen Tagen seiner Bestimmung übergeben: Es ist der Ersatzneubau des Vereins- und  Ruderbootshauses von UNION 1861. Der stattliche und moderne 1,7 Millionen Euro-Neubau am Buschweg wurde im Rahmen der Hochwasser-Schadensbeseitigung zu 100 Prozent vom Land Sachsen-Anhalt gefördert und stellt nun hoffentlich eine wahrhaft "wasserdichte Lösung" an unserem östlichen Elbufer dar.

Trotz prekären Haushalts ging und geht es mit der Stadtentwicklung insgesamt weiter voran, verehrte Gäste: In diesem Zusammenhang scheint mir das auf den Weg gebrachte Vorhaben "Wohngebiet Schillergarten" der SWB ebenso erwähnens- und lobenswert wie das Vorhaben der WBG auf der Fläche des ehemaligen Gymnasiums in der Johannes-R.-Becher-Straße. Ein weiterer Baustein ist das Areal am Cokturhof, welches ein städtebauliches Potenzial darstellt und für das wir uns mit der Übernahme durch die Wegehaupt Gruppe eine spürbare Aufwertung versprechen. Zu weiteren Aufwertungen bzw. Rückbauten im Rahmen des Programms Stadtumbau Ost durch die Wohnungswirtschaft kam es in der Dr.-Martin-Luther-Straße und in der Straße der Jugend. Das neue und schmucke Ärztehaus im Breiteweg als private Investition wertet wiederum diese einstige Prachtstraße Schönebecks im unmittelbaren Umfeld des Marktes ein gutes Stück weiter auf, wofür wir sehr dankbar sind.

Und was für den Wohnungsbau und Hochbau insgesamt gilt, kann man aber auch von der Entwicklung unserer Verkehrsinfrastruktur sagen: Einen großen Fortschritt stellte zum Beispiel die Fertigstellung der "Schnittstelle Süd" als moderner Knotenpunkt des Öffentlichen Personennahverkehrs dar. Anwohnerinnen und Anwohner, Lehrerinnen und Lehrer und besonders Schülerinnen und Schüler profitieren davon, wenn hier am Ende der Moskauer Straße nun die Fortbewegungsarten Eisenbahn, PKW, Stadtbus, Fahrrad und Pedes nahtlos und barrierefrei genutzt und gewechselt werden können. Endlich, so werden viele sagen, konnte in der Nordstadt die Fahrbahn der Geschwister-Scholl-Straße nach grundhafter Erneuerung wieder für den Verkehr freigegeben werden. Nun folgen nur noch die Nebenanlagen mit Gehweg, Beleuchtung und Begrünung. Ende dieses Jahres wollen wir fertig sein.

In der Altstadt verlieren wir auch nicht aus den Augen, dass das Vorhaben der Deutschen Bahn AG, den nördlichen Bahnsteig am Bahnhof Schönebeck zu sanieren nun in die Planungsphase geht. Die Verlegung des Tunnels eröffnet vielleicht die Möglichkeit, diesen Tunnel bis zur Söker Straße fortzuführen und damit unsere Innenstadt zugänglicher und attraktiver zu machen. Das ist ein streitbares Thema, aber fest steht, dass der Bahnhof insgesamt derzeit kein Aushängeschild für Schönebeck ist. Da sind uns andere Städte voraus. Ein Stück weiter gibt es nun die Moritzstraße. Sie wurde als neue, privat gebaute Anliegerstraße wurde im September ihrer Bestimmung übergeben und damit das schon bestehende Angebot für Familien zum Bauen in der "Paulstraße" erweitert. Paul und Moritz sind ja beliebte aktuelle Kindernamen, wenn das nicht ein Anreiz ist…Ein Straßenname ist doch viel besser als ein Heckscheibenaufkleber. In die andere Richtung ist unser iMUSEt-Industriemuseum nicht weit, mit dem die Initiatoren und Macher um Dr. Plenikowski das kulturelle Profil unserer Stadt so wesentlich stärken. Deshalb bin ich sehr froh, dass nunmehr die Fördermittel für seine weitere bauliche Sanierung zur Verfügung stehen. Wie immer ist "warm, schön und trocken" eben mit erheblichem finanziellen Aufwand verbunden.

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NJE2018Chora_KopieTrocken, meine verehrten Damen und Herren, war es in Deutschland in den ersten Januartagen nicht gerade. Als vor kurzem in Köln angesichts starker Regenfälle der Hochwasserschutz aktiviert wurde, mag so mancher bei uns hier so gedacht haben: "Tja, und was macht eigentlich die Elbe?"  Nun, bisher sieht es hier bei uns besser aus und wir müssen - zumindest jetzt - mit keiner unmittelbaren Katastrophe rechnen. Aber der präventive Schutz vor möglichen Fluten ist und bleibt ein Thema für uns, oder besser ausgedrückt - für den Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft LHW, dem wir und damit dem Land für laufende Maßnahmen des Deichlückenschlusses bzw. für die Herstellung der stadtseitigen Schutzlinie sehr dankbar sind. Manch einer spricht schon etwas leichtfertig vom 10-Jahres-Rhythmus der großen Hochwasserfluten, aber darauf sollte man sich vielleicht nicht verlassen. Deshalb vertrauen wir sehr wohl darauf, dass die Maßnahmen an unserem Elbufer in Richtung Frohse und in Richtung Salinekanal erfolgreich fortgesetzt werden und  nicht nur der ostelbische Deichlückenschluss bis 2020 durch das LHW endgültig abgeschlossen wird.

Mit eben diesem LHW streben wir im Übrigen eine Vereinbarung bezüglich des mobilen Hochwasserschutzes an, die jetzt Anfang Februar durch den Stadtrat geht. Hier sind wir einfach auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit angewiesen und erhoffen uns diese auch. Die Maßnahmen des LHW in Plötzky und Pretzien zum Beispiel werden indessen offenkundig fortgesetzt, gerade hat es eine Informationsveranstaltung in Pretzien über die in Kürze zu errichtenden Spundwände bzw. Verwallungen an der Großen Sorge, in der Hafenstraße und später am Fischerufer gegeben. Ich möchte aber auch die Hochwassernachsorge, also die Schadensbeseitigung, nicht unerwähnt lassen. Auch hier ist Positives zu berichten, sehen wir doch der gemeinsam mit dem Salzlandkreis in diesem Rahmen zu sanierenden Dorf- und Kreisstraße in Ranies ab April dieses Jahres sehr zuversichtlich entgegen. Das wird die Ortschaft insgesamt wesentlich aufwerten. Bleiben wir gleich einmal in Ranies, so kann ich hier auch den derzeit laufenden Ausbau des Feuerwehrgerätehauses erwähnen. Was dagegen den Umbau und die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Bad Salzelmen angeht, so werden in diesem Jahr endlich die Planungen in Angriff genommen, so dass 2019/2020 mit dem Bau begonnen werden kann.

Und wenn ich einmal beim Thema Feuerwehr bin, dann fallen mir die unermüdlichen Einsätze unserer Stadtteilwehren auch wieder im vergangenen Jahr ein, neben dem eigentlichen Dienst unter anderem bei der Schadensbeseitigung nach den großen Stürmen Xavier und Irma oder angesichts der tragischen Hausexplosion in der Magdeburger Straße. Ich möchte es an dieser Stelle auch deshalb wie jedes Jahr nicht versäumen, allen Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, aber auch den Mitgliedern unserer Wasserwehr, die glücklicherweise weniger aktive Einsätze zu verzeichnen hatten, ausdrücklich für ihren uneigennützigen und mutigen Dienst, für ihr unverzichtbares Ehrenamt im Interesses des Wohls unserer Bürgerinnen und Bürger zu danken. Und man kann es auch hier nicht oft genug wiederholen: Uns mangelt es an Nachwuchs! Wir brauchen dringend neue Mitglieder sowohl in der Feuerwehr als auch in der Wasserwehr. Sie alle hier sind mehr oder weniger Multiplikatoren. Vielleicht können auch Sie diese Botschaft in irgendeiner Weise mit nach draußen nehmen. Vielen Dank.

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NJE2018Chorb_KopieMeine sehr geehrten Damen und Herren,
wenn ich bisher notwendige Entwicklungen und Dinge, wenn man so will die härteren Fakten beschrieb, komme ich nun zum ebenso wichtigen Bereich der Kultur, ohne die unser Leben eben auch ärmer, flacher, unbeseelter, ja leerer wäre. Denn ohne eine gewisse kulturelle Kompetenz und Vielfalt ist ebenso "alles nichts", so wie wir das auch von der Wirtschaft sagen. Ganz ohne Zweifel sind wir Schönebeckerinnen und Schönebecker ein lebenslustiges, ja frohsinniges Völkchen, da verrate ich Ihnen sicher nichts Neues. Und ich verhehle auch nicht, dass das meine volle Sympathie hat. Kultur, Soziales und Kunst werden hier einfach groß geschrieben. Und wenn wir ehrlich sind, machen doch diese unser Leben erst reich, interessant und schön. Städtische Feste und Aufführungen stehen dabei ganz oben in der Gunst des Publikums. Das kulturelle Flaggschiff des Operettensommers erfuhr mit dem "Schwarzwaldmädel" seine 21. Auflage und mehr als 15.000 Zuschauer nahmen es in Augenschein. 2018 folgt der "Vogelhändler" und man darf auch diesem einen großen Zuspruch wünschen.

Unser nun schon drittes Brunnenfest war ebenso ein städtischer Höhepunkt in der Altstadt wie der Kreativmarkt oder der Familienerlebnistag der Volkssolidarität. Gekrönt wurden diese Stadtfeste mit dem großen Erfolg der Salzer Gaudi, die vielen noch in lebendiger Erinnerung ist. Kulinarische Nacht, Lichterfest und Bierer-Bergfest erfreuen sich jedes Jahr ebenso großer Beliebtheit. Auch das integrative Fest der Begegnung in der Straße der Jugend ist eine Erwähnung wert. Überhaupt kann man von einer lebendigen sozialen Netzwerkbildung in Schönebeck sprechen: Der Inklusionsbeirat, das Engagement des ABiSA, der AWO, das Netzwerk Asyl, der Verein Rückenwind und die Partnerschaft für Demokratie sind nur wenige gute Beispiele für die aktive soziale Arbeit, die hier bei uns geleistet wird.

Die Freunde der Bildenden Kunst dagegen waren begeistert, als das iMUSEt-Industriemuseum seine Dauerausstellung "Künstlerstadt Schönebeck" eröffnete, welche zahlreiche Kunstmaler unserer Region vereint. Vielen Dank an dieser Stelle für das Engagement des Industriemuseums, welches über den Tellerrand unserer Industriegeschichte blickt und eine einzigartige Museumslandschaft in Schönebeck entstehen lässt. Ich sehr froh, dass im Interesse der weiteren baulichen Konsolidierung dieses Schönebecker "Kulturtempels" nun auch die fördertechnischen Grundlagen geschaffen werden konnten. Sie ergänzen nur das herausragende ehrenamtliche Engagement des Vereins.

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Von der Kultur ist es nicht weit zum Sport, und auch hier hat es die erfolgreiche Fortsetzung traditioneller Großveranstaltungen gegeben, wenn ich nur an den schon fünften Schönebecker Drei-Brücken-Lauf über die Salineinsel, an den jährlichen Elbebadetag oder an den Schönebecker Sole Cup denke. Was den Sport angeht, möchte ich das Augenmerk dieses Mal auf eine weitere Tatsache lenken. Was vielleicht auch nicht jeder weiß, ist: Unsere Stadt hat sich als solider Standort für Landesleistungsstützpunkte etabliert. Allein für die Saison 2017/18 gibt es diese bei UNION 1861 in den Abteilungen Kanu, Rudern und Kegeln, sowie beim Shotokan-Karate-Do- und beim Ju-Jutsu-Bushido-Verein Landesleistungsstützpunkte, bei UNION kommt in der Abteilung Schwimmen noch ein Nachwuchsstützpunkt des Landes hinzu. Ich denke diese Arbeit unserer Vereine sollte an dieser Stelle einmal gewürdigt werden. Die weiteren Ehrungen führen wir dann bei der in Kürze stattfindenden Sportlerehrung durch.

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Meine sehr geehrten Damen und Herren,
manche Ereignisse standen vielleicht nicht in der ersten Reihe der Schlagzeilen von 2017. Aber ich möchte wenigstens einige davon, wenn auch thematisch sehr unterschiedlich, kurz beim Namen nennen, denn sie sind es wert:

"    Unsere SWB GmbH hat nun schon eine zweite Human-Wohngemeinschaft etablieren können, was wiederum für die soziale Ausrichtung unserer Wohnungsbaugesellschaft spricht und aller Anerkennung wert ist.

"    Anerkennung gilt auch unserem Schönebecker Städtepartnerschaftsverein. Er hat seine Aktivitäten verstärkt und seine Fühler ins litauische Trakai ausgestreckt, um an alte Beziehungen anzuknüpfen.

Im Ergebnis dessen und mit einem Beschluss des Stadtrates konnten wir im November gemeinsam mit der Bürgermeisterin von Trakai eine Absichtserklärung zum Aufbau freundschaftlicher Beziehungen unterzeichnen. Diese muss nun mit Leben erfüllt werden.

Bereits mit Leben erfüllt ist unsere Städtepartnerschaft mit Garbsen. Wahrhaft treu und gleichermaßen aktiv kann man unsere Freunde aus Garbsen nennen, und ich freue mich sehr, dass Bürgermeister Dr. Grahl heute wieder unter uns weilt.

In Kürze werden sich die beiden Vereine aus Garbsen und Schönebeck zusammensetzen, um die Zusammenarbeit noch weiter zu intensivieren und gemeinsame Aktivitäten abzustimmen. Garbsen ist eben eine feste Größe in unseren "Außenbeziehungen".

"    Viel näher, nämlich hinter Elbenau in Richtung Magdeburg gab es 2017 einen interessanten Termin gemeinsam mit der Landespolitik. Die Stadt Schönebeck (Elbe) ist in das Landes-Großprojekt der "Renaturierung der Dornburger Alten Elbe" einbezogen worden.

Dieses ist ebenfalls im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht worden. Hier stehen umfangreich Eingriffe in unsere Gewässerlandschaft im Interesse des Natur- und Umweltschutzes bevor.

"    Bleiben wir im weiteren Sinne beim Umweltschutz: Mit der Erfassung von Energiebilanzen städtischer Liegenschaften haben wir als Verwaltung im vergangenen Jahr mit Hilfe von Fachleuten ein Klimaschutzteilkonzept erstellt, um mittelfristig zu nachhaltigen Energieeinsparungen zu kommen.

"    Und nochmal Verwaltung: Diese hat zu Beginn des vergangenen Jahres erfolgreich einen neuen Bürgerservice "Sag´s uns einfach" als online-Dienst eingerichtet. Immerhin rund 500 Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern sind inzwischen eingegangen, und mit 83 Prozent haben wir einen recht guten Abarbeitungsstand erreicht.

"    Ebenfalls eingeführt haben wir die digitale Ratsarbeit. Wenn wir einmal die verständlichen Anfangsschwierigkeiten überwunden haben, denke ich, damit einen richtigen und wichtigen Schritt nach vorn getan zu haben.

"    Ein kleines touristisches Ausrufezeichen konnten wir am Blauen Steinweg setzen. Das Landesamt für Vermessung und Geoinformation hat uns amtlich bestätigt, dass in Schönebeck der geografische Mittelpunkt Sachsen-Anhalts zu verorten ist - eben am Blauen Stein. Dort konnten wir nun ein solches Schild mit Hilfe der Firma Laube Verkehrstechnik aufstellen.

"    Antje Knopf hat gemeinsam mit Hunderten Schülern und Bürgern rund 100.000 Blumenzwiebeln gepflanzt und unsere Stadt damit ein gutes Stück schöner gemacht. Für soviel Bürgersinn und -engagement können wir alle wohl nur sehr dankbar sein.

Man könnte diese Reihe noch fortsetzen und ganz sicher habe ich auch irgendetwas vergessen. Aber unter dem Strich sind es doch alles Dinge, auch die ungenannten, die unsere Stadt und Region Schritt für Schritt lebenswerter machen. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle nochmals herzlich für das sehr unterschiedliche Engagement gedankt.

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Verehrte Anwesende,
wenn ich nun zum Abschluss noch kurz auf das schon begonnene neue Jahr und insgesamt in die städtische Zukunft blicke, dann sehe ich vor allem einige große Herausforderungen, die auf uns zukommen. Herausforderungen, die es in sich haben und die ich hier nur kurz anreißen kann:

"    Eine immerwährende Herausforderung, wenn man so will, bleibt natürlich der städtische Haushalt mit seinem siebenstelligen Defizit und der permanenten Aufforderung zu Konsolidierungsmaßnahmen. Jüngste Entwicklungen zeigen hier zwar den Hauch eines Silberstreifs am Horizont, aber wir als Kommune sind und bleiben die "Letzten in der Nahrungskette", das sollten wir nicht vergessen.

"    Bei allen Haushaltszwängen halten wir aber am großen Vorhaben eines kombinierten Hallen- und Freibades im Stadtzentrum fest, auch wenn es noch mit vielen Fragezeichen versehen ist, was wiederum nur allzu normal ist. Wir können hier beim Thema "Kombibad" zwar nicht den zweiten vor dem ersten Schritt machen, sind aber zuversichtlich, auf dem richtigen Wege zu sein.

"    Eine weitere, enorme und längerfristige Herausforderung, wenn es auch kein bauliches Vorhaben ist, stellt die alte Thälmannbrücke für uns dar, für die wir die Baulastträgerschaft übernommen haben. Wir sind nun mit der sich im Rückstand befindlichen Unterhaltung des gewaltigen Baukörpers konfrontiert und haben hier noch einigen Klärungsbedarf.

"    Für die geplante Zentralisierung der Verwaltung mit einem Erweiterungsbau für das abzureißende Gebäude Markt 2 und der gleichzeitigen Herstellung von mehr Barrierefreiheit des Rathauses sind im vergangenen Jahr die formellen Voraussetzungen geschaffen worden. Nachdem der Stadtrat sich für ein Beschaffungsmodell der Finanzierung entschieden hat, muss dieses Großvorhaben für uns nun weiter Priorität besitzen.

"    Schließlich noch eine längerfristige Herausforderung, meine Damen und Herren, die aber schon jetzt die Schönebecker Gemüter bewegt. Es geht um die Feierlichkeiten zum 800-jährigen Bestehen unserer Stadt im Jahre 2023, denen wir uns gemeinsam mit dem Stadtrat nun intensiver zuwenden und dabei auf die Mitarbeit von Bürgern, Vereinen, Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen angewiesen sind.

Denn wie hat doch unser Stadtrat Michael Schulz dazu richtig festgestellt:
"Die schönsten Feste, die ich gefeiert habe, hingen nicht vom Geld ab, sondern vom Engagement der Menschen!"

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Ich möchte diese Neujahrsansprache nun auch wieder nutzen, um allen Bürgerinnen und Bürgern ganz herzlich Dank für das Geleistete im vergangenen Jahr zu sagen:

Bürgerinnen und Bürgern im Ehrenamt oder im Beruf, im Schönebecker Stadtrat, in der Feuerwehr und Wasserwehr, in unseren Unternehmen, in Handel, Handwerk und Gewerbe, im Verein, in der Schule, in einer Kirche, überhaupt in einer Einrichtung. Aber auch Menschen, die sich ganz einfach zwischenmenschlich für unsere Stadt Schönebeck und ihre Menschen engagiert haben und sich weiter engagieren.

Dank ihnen allen, auch Ihnen allen hier im Saale, ist Schönebeck eine lebendige Stadt mit tatkräftigen und optimistischen Menschen, die sie gestalten. Da wiederhole ich mich gern:

o    Wir Schönebecker haben das Salz in der Sole, damit das "Salz in der Suppe", wie man so schön sagt, und damit das gewisse Etwas.
o    Wir Schönebecker haben die Elbe mit ihren schönen Brücken und Auenwäldern, mit den ostelbischen Ortschaften und blauen Seen.
o    Und wir Schönebecker gewinnen zusehends an Gesicht und Ausstrahlung in allen Stadtteilen. Nach innen und nach außen.

Und auch dies wiederhole ich gern: Ich rufe Sie auf - helfen Sie alle mit, unser Image und unsere Identität als lebenswerte und schöne Kur- und Elbestadt zu stärken.

Ich wünsche Ihnen ein friedliches, gesundes und frohes neues Jahr 2017!

Ich übergebe nun das Wort an den Geschäftsführer unserer Stadtwerke Friedrich Husemann als Mitveranstalter dieses Empfangs, dem ich an dieser Stelle nochmals für seine großzügige Unterstützung danken möchte.

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